Krefeld, 6. Oktober. Sie sind Weltmarktführer, aber in der Öffentlichkeit werden sie kaum wahrgenommen: Die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe, die in ihrer Branche weltweit führen, aber jenseits ihrer Region und ihrer Branche weitgehend unbekannt sind. Sie bilden das Rückgrat der regionalen Wirtschaft. Auch am Niederrhein, wo besonders viele dieser „Hidden Champions“ ansässig sind.
„Wir haben hier ein ganz großes Cluster, wie es sie sonst nur noch in Oberbayern und Baden-Württemberg gibt“, sagt Prof. Dr. Christian Winnewisser im Interview im neuen IHK-Magazin. Winnewisser, der Professor für Internationales Management am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein ist, fügt hinzu: „Schätzungsweise haben wir in der Region mehr als 50 Unternehmen, die die Definition Hidden Champion erfüllen.“
Eine Erklärung dafür erkennt Winnewisser in der regionalen Wirtschaftsstruktur. „Am Niederrhein haben sich nur wenige Großkonzerne niedergelassen, die den Strukturwandel hätten aufhalten können. Das macht die Region für Mittelständler so attraktiv. Unsere Hidden Champions sind starke, gesunde Unternehmen. Das stimmt mich sehr positiv für die Zukunft unserer Region.“
Den Städten und Gemeinden rät Winnewisser, über attraktive Infrastrukturen und Rahmenbedingungen gezielt Unternehmen anzulocken, die in Zukunftsbranchen aktiv sind. Nachholbedarf sieht der Wirtschaftsprofessor in den Branchen Robotik, Steuerungssoftware oder 3-D-Druck.
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Autor: Christian Sonntag
