Wegbereiterin
Jubiläumsprogramm

Hochschule Niederrhein. Dein Weg.
Ihr Thomas Grünewald
Herzlich Willkommen,

an dieser Stelle würde nun eigentlich ein Livestream für Sie zur Verfügung stehen, in dem wir unsere Jubiläumsfeier als Präsenzveranstaltung mit Ihnen geteilt hätten. Leider mussten wir diese aufgrund der Entwicklung der Pandemie absagen, somit entfällt auch der Livestream. Wir bitten um Ihr Verständnis. Jedoch möchten wir das Jubiläum der Hochschule Niederrhein nicht ganz ausfallen lassen. Wir haben ein kleines Online-Programm auf die Beine gestellt, welches wir hier gerne mit Ihnen teilen möchten. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Anschauen.

Ihr Thomas Grünewald
Präsident der Hochschule Niederrhein

Rede des Präsidenten

Wir wollen den 50. Jahrestag der Gründung unserer Hochschule feiern — 50 Jahre Hochschule Niederrhein! In unserem Bewusstsein fest verankert ist die 150 Jahre zurückreichende Vorgeschichte aller Institutionen, die 1971 in der (wie sie damals hieß) FH Niederrhein aufgegangen sind.

Deren Themen sind allesamt relevant geblieben: die Chemie der Farben, die Technologie der Textilien, die ästhetische und funktionale Gestaltung von Dingen und Medien, die klassische Ingenieurskunst, und der damals schon sich abzeichnende Weg von der Nachrichtentechnik zur Informatik unserer Tage, all das prägt unsere Hochschule bis heute.

Was wir über unsere Tradition, unsere Entstehung aus der Region Niederrhein und unser Wachsen mit ihr wissen, verdanken wir in erster Linie Professor Jürgen Schram aus dem Fachbereich Chemie, der sich seit Jahrzehnten um die Geschichte der Hochschule Niederrhein verdient gemacht hat. Altrektor Professor Hermann Ostendorf hat uns zum 40. Hochschulgeburtstag eine umfassende Darstellung unserer Geschichte geschenkt. „Aus der Region gewachsen…“, so formulierte Hermann Ostendorf seinerzeit. Heute mehr denn je sind wir mit Stolz Hochschule der Region. Unsere Geschichte war und ist ein Abbild der Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft der Region Niederrhein.

Natürlich ist in jeder Zeit Neues hinzugekommen. Was immer das war, es wurde von der Gesellschaft, von den Unternehmen gebraucht. Wir bilden heute erfolgreich in wichtigen Gesundheitsberufen aus. Just starten wir unser neues Studienangebot für Hebammen. Seit einem Jahr können wir Spezialkräfte für Cyber Security Management anbieten. Wir entsprechen damit dem gewandelten und gestiegenen Bedarf unserer Region an Fachkräften.

Junge Talente auf ihrem Weg zu begleiten, ist unser Markenkern. Junge Talente sind unser bestes Angebot an die Region Niederrhein. Damit eingelöst werden kann, was unser Markenkern „Dein Weg!“ verspricht, darf die Hochschule Niederrhein nicht stehen bleiben. Uns selbst beständig zu erneuern und zu adjustieren, ist unsere Pflicht. Stillstand können wir uns nicht leisten, so wenig wie die Unternehmen, mit denen wir kooperieren.

Angesichts stetigen Wandels haben wir besonders im Auge, welche Kompetenzen unsere Studierenden brauchen. Maßstab unseres Erfolgs sind junge Leute, die im Beruf erfolgreich und in der Gesellschaft aktiv sind. Starke Leute, die ihr Wissen und Können mit Herz und Verstand einsetzen und Verantwortung übernehmen.

An sich war das immer so. Nur sind die Anforderungen viel breiter geworden. Zum Studienfach hinzu kommen Kompetenzen im Digitalen, im Sozialen, in der Kommunikation, im unternehmerischen Denken und, nicht zu vergessen, ein Kompass für die unveräußerlichen Grundwerte unserer Gesellschaft.

So gerüstet, stellen sich unsere Absolventinnen und Absolventen den Herausforderungen der Zukunft. Das sind auch in unserer Region nicht wenige; ich nenne:

  • Die Digitalisierung aller Lebensbereiche
  • Der industrielle Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier
  • Die dramatischen Klimaveränderungen
  • Eine technisch und ökonomisch herausfordernde Energiewende
  • Die demographische Entwicklung im Kontext von alternder Bevölkerung
  • Die Integration und Diversität der Gesellschaft
  • Die Bildung und die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung
     

Als Hochschule für angewandte Wissenschaften sind wir die geborene Ansprechpartnerin für die mittelständische Wirtschaft. In Forschung und Entwicklung bieten wir den Unternehmen brauchbare Problemlösungen an. Wir sehen uns als zentraler Transfer- und Innovationskern der Region. Auf initiative Weise beteiligen wir uns an der Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier. Wir sorgen für eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft in regionalen Transfer- und Innovationszentren.

Verbünde mit anderen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen der Region bringen der Hochschule Niederrhein Mehrwert, Reichweite und zusätzliche Chancen. Engagiert arbeiten wir an der Entwicklung einer Gründerkultur sowie an Ausgründungen aus unseren Innovationsvorhaben.

Mit dieser Beschreibung unserer Mission kommen wir durchaus voran, solange wir unter berechenbaren Rahmenbedingungen arbeiten. Doch seien wir ehrlich — auch uns als Hochschule macht zu schaffen, wie erratisch tiefgreifende Veränderungen inzwischen eintreten.

Die Pandemie und die Flutkatastrophe, ihrerseits Symptom des Klimawandels, rücken uns nachdrücklich ins Bewusstsein, dass wir Nachhaltige Entwicklung zur Maxime unseres Handelns machen müssen. Ob wir dabei in der Hochschule agieren oder mit unseren Transferpartnern in der Region: Akademische Debatten um das richtige Verständnis von Nachhaltigkeit bieten heute kein sicheres Versteck mehr. Vermeidungsstrategien werden teurer kommen als eine zupackende Agenda für Nachhaltige Entwicklung.

Immerhin, als wissens- und erkenntnisgetriebene Organisation haben wir das Zeug zur Anpassung an veränderte Rahmenbedingungen in uns. Anpassung bedeutet für uns: neue Technologien einsetzen, soziale Innovationen hervorbringen, neue Wege in der gesundheitlichen Versorgung bahnen. Bedeutet somit: Verantwortung in der Region und für die Region zu übernehmen. Letzteres können wir nur gemeinsam — mit den Unternehmen, den Kommunen, mit Sozialträgern, Bildungseinrichtungen und gesellschaftlichen Organisationen.

Mehr als in der Vergangenheit sind wir als Hochschule aufgefordert, den Dialog mit der Gesellschaft und der Wirtschaft von uns aus zu suchen. Wir sprechen hier von unserer Dritten Mission — nach erstens Lehre und zweitens Forschung. Unter Dritte Mission verstehen wir ein um zusätzliche Dimensionen erweitertes Transferkonzept.

Ein Werkzeug der Dritten Mission ist die Kommunikation über Wissen und Innovation. Längst ist es nicht mehr damit getan, dass die Wissenschaft zur Gesellschaft und zur Wirtschaft spricht. Der Dialog muss wechselseitig sein. Fragen stellen und Antworten finden, muss in alle Richtungen unternommen werden. Mehrwerte unserer Dritten Mission sind bessere Wissenschaft und erfolgreicherer Transfer.

Unsere Innovationskraft wird nämlich größer, je besser wir die Probleme von Gesellschaft und Wirtschaft verstehen. Gesellschaft und Wirtschaft profitieren, wenn sie verstehen, wie sehr unsere Zukunft bei Themen wie Klima, Energie, Umwelt, Digitalisierung und Gesundheit von wissenschaftsbasierten Lösungen abhängt.

Soll unser Dialog mit Wirtschaft und Gesellschaft funktionieren, so müssen wir uns als Hochschule Niederrhein zu Herzen nehmen, dass Wissenschaft heutzutage dahin gehört, wo die Menschen sind — mitten in die Stadt.

Darum wollen wir unsere Angebote der Dritten Mission aktiv in unsere Städte hineintragen. Wir wollen mitten hinein nach Krefeld und Mönchengladbach. Dort haben wir zwar seit Jahrzehnten Hochschulstandorte, doch aufgrund unserer zum Teil peripheren Lage  sind wir noch immer nicht voll und ganz in der Wahrnehmung, im Bewusstsein und im Herzen der Stadtgesellschaft angekommen.  

In Krefelds Mitte werden wir darum gemeinsam mit der Stadt und vielen Unternehmen ein Haus des Wissens und der Wirtschaft eröffnen, geplant im nächsten Jahr. In Mönchengladbach engagieren wir uns gemeinsam mit der Stadt und wiederum vielen Unternehmen auf einem Innovationscampus, der im ehemaligen Polizeipräsidium als Ort der Begegnung und Inspiration rund um das Thema Innovation entstehen wird.

Wir wollen auch im Kreis Viersen und in Neuss sowie dem Rheinkreis Flagge und Aktivität zeigen, wo doch so viele unserer Studierenden von dort kommen und so viele unserer kooperierenden Unternehmen in diesen Städten und Kreisen zuhause sind. Denn überall vor Ort eröffnen sich uns Chancen, Studierende zu gewinnen, Kooperationen mit Unternehmen und Organisationen anzubahnen, Bürgerinnen und Bürger das Verständnis für Wissen und Innovation nahezubringen.

Der kontinuierliche Prozess von Veränderung und Anpassung gebietet, dass wir uns als Hochschule immer wieder vergewissern, wo wir stehen und wohin wir uns entwickeln wollen. Wer aber Strategien beschreiben will, muss grundlegende Annahmen treffen, was wohl die maßgeblichen äußeren Rahmenbedingungen künftiger Entwicklung sein werden. Ein Großereignis wie COVID und der Klimaschock nach der Flut machen uns vorsichtig und bescheiden, Annahmen zu treffen. Von starren Plänen wollen wir gar nicht erst reden.

Das Bewusstsein dafür bestimmt die künftige Strategie der Hochschule Niederrhein. Mit ihr wollen wir gerüstet sein und nicht von jetzt auf gleich „alt aussehen“, sollten weitere Wechselfälle vom Schlage der Pandemie eintreten. Was wir uns an Zielen setzen und an Maßnahmen vornehmen, muss einigermaßen valide, relevant und machbar sein, auch wenn sich die Welt schnell und unvorhergesehen verändert. Darum gehen wir von drei maßgeblichen äußeren Rahmenbedingungen der Entwicklung unserer Region Niederrhein aus: der Digitalisierung, der Demographie und dem Klimawandel als den maßgeblichen Faktoren des Strukturwandels unserer Region.

Auf dem Hintergrund dieser bestimmenden Trends wollen wir die Entwicklung der Hochschule Niederrhein dem Grundsatz der Nachhaltigkeit verpflichten und nach dem Prinzip von Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung arbeiten. In diesem Sinne bleibt zu wünschen, dass unsere Strategie der Anpassung der Hochschule auch der Region Niederrhein Orientierung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung in eine neue Zeit hinein bietet, seien deren Wendungen auch noch so ungewiss.

50 Jahre Hochschule Niederrhein: Herzlichen Glückwunsch!

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Jubiläumsfilm: Reise durch die Hochschule

Passend zum 50. Geburtstag der Hochschule Niederrhein möchten wir Sie filmisch durch die Hochschule führen.

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