Was tun, wenn man die große Idee sucht, aber im Kopf nur Blockaden entstehen? Fünf designkrefeld-Studierende besuchten im Rahmen des HONOUR-Programms Katrin Niesen bei der Peter Schmidt Group in Hamburg. In zwei Tagen überwanden sie gedankliche Hürden, Frustmomente und entwickelten überzeugende neue Gestaltungskonzepte für einen Markt, in dem es schon fast alles gibt.
Wer nach dem Studium in den Designeralltag startet, erlebt schnell, dass zum Beruf weit mehr gehört, als die pure Gestaltungsarbeit: Interne Abstimmungsprozesse, enge Deadlines und widersprüchliche Feedbacks bremsen den eigenen Tatendrang oft aus. Knapp kalkulierte Budgets erfordern effizientes Arbeiten – und obendrein setzt man sich selbst unter Druck. Doch der hohe eigene Anspruch blockiert das Entstehen einer Idee mehr, als das er beflügelt. Wie man es schafft, »Kreativität auf Knopfdruck« zu liefern, ist nicht für Berufsanfänger*innen sondern auch erfahrene Gestalter*innen von großer Relevanz. Katrin Niesen kennt diese Situationen – sowohl aus eigener Erfahrung als Executive Creative Director, wie auch in ihrer Rolle als Mentorin und Teamverantwortliche.
Das Ziel war es Verpackung für Schokolade zu konzipieren. Lösungen sollten inhaltlich aus der Marktsituation und dem Verbraucherinteresse abgeleitet werden. »Dieser Perspektivwechsel ist im Berufsleben entscheidend«, weiß Katrin Niesen. »Nur so schafft man es, gegenüber dem Auftraggeber die Frage nach dem Warum überzeugend zu beantworten. Zu sagen, dass das Design gut aussieht, reicht hier nicht aus.«
Im Zentrum des Workshops stand dementsprechend auch nicht das Design alleine, sondern auch die Entwicklung einer fiktiven Kundenpräsentation. Katrin Niesen: »Dieses konkrete Ziel hilft dabei sich zu fokussieren bei der Frage: Welche Elemente vermitteln meine Idee dem Auftraggeber am überzeugendsten?« Ein prägnantes Chart kann hier manchmal mehr leisten als die Fleißarbeit von zwanzig Visualisierungen.
Der Workshop lieferte den Teilnehmern eine konkrete Toolbox, die vom Clustern der Rechercheergebnisse bis zum Storytelling reichte. Was überraschte: Öfter als gedacht waren die Methoden analog. Klebezettel und Stifte halfen verlässlich dabei, Ideen zu sammeln, Konzepte zu strukturieren – und diese später auch wieder zu hinterfragen und neu zu gliedern. Und das Wichtigste: Jedem ist es tatsächlich gelungen, kleine Krisen hinter sich zu lassen und eine ideenstarke Präsentation zu entwickeln, die die Kunden überzeugt.