Die Tischkultur erlebt zur Zeit einen gigantischen Transformationsprozess. Die Mahlzeit strukturiert im aufkommenden Homeoffice wieder den Tag nachdem sie sich jahrelang dem Arbeitsrhythmus angepasst hat. Die existentiell gefährdeten Gastronomen müssen während der Pandemie neue Konzepte entwickeln. Mit dem Ukraine-Krieg wächst das Bewusstsein, dass kürzere Lieferketten weniger störungsanfällig sind. Das gemeinsame Essen als soziales Event wird zum hohen Gut und ist nicht mehr selbstverständlich.
Was bedeutet dieser Prozess und Wandel für die Produkte der Tischkultur und des Kochens? Welche neuen Konzepte affektieren die aktuellen Produkte? Welche Antworten haben wir als GestalterInnen auf die sich ändernden Bedürfnisse?
„Das HyperLokal" ist Titel und zugleich der gemeinsame Entwurf der Projektgruppe - ein öffentliches Pop-Up-Restaurant im sommerlichen urbanen Krefeld 2023. Wir konzipieren unser ganz eigenes „HyperLokal", indem wir uns verschiedene Perspektiven rund um unsere Esskultur anschauten.
Neben Field Research in Gastronomie und regionaler Landwirtschaft, diskutierten und spekulierten wir über Trends und Zukunftsszenarien. Das Konzept entstand im Kollektiv. Wir definierten einzelne Entwurfsbereiche, die anschließend einzeln oder in kleinen Teams bearbeitet wurden. Ziel der Veranstaltung war, im Diskurs Designpositionen zu entwickeln, individuelle Entwurfsansätze und -strategien zu erarbeiten und zugleich Projektmanagement zu üben. Mit dem „HyperLokal" feierten wir während „Urbanorama® - Poetische Stadtmomente" öffentlich die Loyalität zum Standort Krefeld, Regionalität und Essen als wiedergewonnenes soziales Erlebnis.