Nachfolgendes Vorwort des Hochschulpräsidenten Hans-Hennig von Grünberg und die Chronologie des Gebäudes ist der Broschüre entnommen, die im Jahr 2013 anlässlich der Ausstellung »Vision und Perspektive – Krefelder Baukultur von Bernhard Pfau« herausgegeben wurde.
Liebe Besucherinnen und Besucher,
dass wir uns als Hochschule Niederrhein einmal mit dem Architekten beschäftigen, der das Gebäudeensemble auf dem Frankenring gebaut hat, kann ich nur begrüßen. Bernhard Pfau hat nicht nur die ehemalige Textilingenieurschule gebaut, in der heute der Fachbereich Design sitzt, sondern auch das angrenzende Deutsche Textilforschungszentrum Nord-West, das DTNW. Es ist in diesem Zusammenhang mehr als eine Randnotiz, dass es uns im vergangenen Jahr gelungen ist, das DTNW als An-Institut wieder an die Hochschule Niederrhein zu binden. Der von Bernhard Pfau konzipierte Campus ist damit wieder komplett.
Was bedeutet es für eine Hochschule, für einen Fachbereich Design, wenn sie oder er in einem knapp 60 Jahre alten Gebäude untergebracht ist, das damals durch seine Modernität für die Stadt Krefeld „den Nimbus der Innovation“ schuf, wie es der Architekt Marcus Wrede kürzlich in seinem Vortrag zu Bernhard Pfau formuliert hat? Ich will es in wenigen Worten sagen: die Chance, anders zu sein; Stärke daraus zu ziehen, in einem Gebäude zu leben, das schon damals nicht dem Zeitgeist entsprach; Neues zu riskieren, sich nicht vorübergehenden Trends zu unterwerfen, selbstständig zu denken, Grenzen gleich welcher Art zu überwinden.
Das alles macht Kreativität aus, das alles macht auch unseren Fachbereich Design aus – und es macht natürlich und zuallererst das Werk Bernhard Pfaus aus. Wir tun gut daran, uns heute, knapp 60 Jahre nach dem Bau des „Ufos“, wie das nach vorne ragende Audimax im Krefelder Volksmund gerne genannt wird, ausführlich mit seinem Erbauer zu beschäftigen. Er hat uns weit mehr hinterlassen als nur ein – zugegebenermaßen eindrucksvolles – Gebäude.
Ihr Hans-Hennig von Grünberg
Präsident der Hochschule Niederrhein