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Davor Spoljaric
Davor Spoljaric, Leiter der Anwendungstechnik, Messer Group

Wir wollen die Studierenden für uns begeistern

Interview mit Davor Spoljaric, Leiter der Anwendungstechnik, Messer Group: „Als es zunächst mit dem NRWStipendium losging, war unser Standort der Messer Group GmbH in Krefeld noch nicht sehr groß, wir wussten aber, dass wir weiterwachsen und Personal brauchen würden.“

Herr Spoljaric, wieso ist die Messer Group ein langjähriger Förderer des Deutschlandstipendiums?

Spoljaric: Die Messer Group ist schon lange mit dem Standort Krefeld verbunden – früher als Messer Griesheim GmbH befand sich die Zentrale des Unternehmens hier. Letztes Jahr haben wir 120 Jahre seit der Gründung des Unternehmens gefeiert. Und deshalb besteht auch schon lange ein enger Kontakt zur Hochschule Niederrhein. Wir fertigen Industriegase, etwa Sauerstoff, Stickstoff, Argon, Kohlendioxid, Mischungen oder medizinische Gase, sind der weltweit größte familiengeführte Industriegasespezialist und benötigen entsprechenden Nachwuchs, etwa Verfahrenstechniker, Chemiker und Maschinenbauer, wie sie an der Hochschule Niederrhein ausgebildet werden für unsere Ideenschmiede des Unternehmens. Als es 2010 zunächst mit dem NRW-Stipendium losging, war unser Standort der Messer Group GmbH in Krefeld noch nicht sehr groß, wir wussten aber, dass wir weiterwachsen und Personal brauchen würden. Es ging also darum, die Hochschule zu unterstützen, und uns als langjährig in Krefeld tätiges, traditionelles Unternehmen unter neuem Namen bekannter zu machen.

Wie hilft das Deutschlandstipendium denn bei der Personalsuche?

Spoljaric: Im besten Fall lernen die Stipendiaten das Unternehmen über ein Praktikum besser kennen, schreiben dann vielleicht auch ihre Bachelor- oder Masterarbeit bei uns. Wir bemühen uns, unseren Stipendiaten einen guten Einblick in das Unternehmen zu geben – am Standort Krefeld geht das bestens über unser neues Kompetenzzentrum. Dort können Studierende unsere Technologien kennenlernen und an Testanlagen praktische Versuche begleiten. Der Arbeitsmarkt ist umkämpft, man muss Kontakt zu den Hochschulen haben, um als Unternehmen wahrgenommen zu werden – und gerade, wenn man wie wir in Konkurrenz zu großen Playern wie Bayer oder BASF steht, ist es schwer, junge Leute zu gewinnen. Wir müssen sie für uns begeistern.

Wie gut klappt das Matching, also wie gut passen die Stipendiaten der Hochschule zur Messer Group?

Spoljaric: Die Stipendiaten werden uns von der Hochschule vorgeschlagen entsprechend unseren Spezifikationen und Bedürfnissen. Für uns ist des Weiteren die soziale Komponente sehr wichtig, ein Parameter, den wir in unserer familiengeführten Firmenphilosophie betonen. In den meisten Fällen entsprechen die Vorschläge unseren Vorstellungen, und deswegen hoffen wir auch, in Zukunft zusammen mit der Hochschule mittels des Deutschlandstipendiums einen Anteil an der Entwicklung der jungen Akademiker beizutragen.

Haben Sie schon Stipendiaten eingestellt?

Spoljaric: Allerdings. In den vergangenen fünf Jahren haben wir allein drei ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten eingestellt. Menschen, die Interesse gezeigt haben, Praktika gemacht oder Arbeiten geschrieben haben.

Was wünschen sie sich noch vom Deutschlandstipendium?

Spoljaric: Schön wäre eine kontinuierliche Reflektion seitens der Studierenden, damit wir auch wissen, wie wir die Gestaltung des Stipendiums verbessern können. Also: Hat Ihnen das Stipendium etwas gebracht – unabhängig von der finanziellen Unterstützung? Welche Erwartungen haben sie an den Stipendiengeber, die Industrie? Unsere jungen und erfahrenen Mitarbeiter sowie auch ich stehen den Stipendiaten für das Mentoring zur Verfügung. Wir sind schließlich ein ganz kleiner Teil im Lebenslauf dieser jungen Menschen, falls sie nicht bei uns angestellt werden, und möchten ihnen auch etwas mitgeben für ihre Zukunft in der Arbeitswelt.