Mit ihrer Idee Octogarn setzt sich Alexandra Plewnia für eine nachhaltigere Textilwelt ein. Octorgarn ist ein modifiziertes, schadstofffreies und nachhaltigeres Garn, welches Eigenschaften einer Wasserpflanze imitiert. Das Produkt ist unbenetzbar, atmungsaktiv und reibungsreduzierend. In ihrem Pitch stellte die Masterstudentin am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik diverse Einsatzmöglichkeiten in vielen verschiedenen Branchen vor.
Mit der Gewinnsumme strebt sie nun die Patentanmeldung an. Denn die ist teuer und kostet bis zu 7000 Euro. Von dem restlichen Geld möchte sie die nächsten Entwicklungsschritte einleiten. Die 28-Jährige zeigte sich überrascht über den Sieg. „Ich hatte gehofft, auf einem Platz zu landen, mit dem ich zumindest die Anmeldung meines Patents finanzieren kann. Dass ich den Hauptgewinn erhalte, habe ich nicht erwartet. Damit komme ich viel schneller ans Ziel.“
Insgesamt waren 32 Ideen im Vorfeld eingereicht worden, sechs Finalistinnen und Finalisten durften dann ihre Pitches live vor Publikum im Boxring präsentieren und sich den kritischen Fragen der Jurorinnen und Juroren aus Wirtschaft und Gründerszene stellen. Auf Platz zwei landete E-Commerce-Studentin Julia Janzen mit „Zusammen stärker“ (Preisgeld 15.000 Euro). Die App soll junge Menschen an Seniorinnen und Senioren vermitteln, um ihnen im Alltag zu helfen – und dafür finanziell durch Förderer unterstützt werden. Die „Lani Panty“-Menstruationsunterwäsche der Textilstudentinnen Svetlana Akinsina und Anne Christine Koch mit wechselbaren Einlagen belegte Platz drei (7.500 Euro).
Das HNX-Team, das die Veranstaltung der Hochschule Niederrhein organisiert hat, fördert explizit Studierende und Mitarbeitende auf dem Weg zum ersten eigenen Start-Up. „Wir wollen eine lebendige Gründungskultur an der Hochschule schaffen und dazu animieren, Ideen zu tragfähigen Geschäftsmodellen zu entwickeln“, erläutern Stefanie Kutsch und Stephanie Bienefeld vom HNX-Team. Dass Existenzgründung im Lehrplan mit aufgenommen wird, sei ebenfalls ein wichtiger Baustein. Die Fördergelder, die beim ersten BATTLE OF IDEAS ´´22 vergeben wurden, variieren je nach Platzierung zwischen 2500 und 20.000 Euro und stammen aus dem Förderprojekt Leuchtturm_NIEDERRHEIN.