HEP_2022-2026

Inhaltsverzeichnis
1 | Selbstverständnisund Methode
2 | Unsere Wegstrecke zum HEP 2022 – 2026
3 | Unsere Stärken Wegweiser zur Weiterentwicklung
4 | Unser Weg 2022 bis 2026
4.1 | Studium und Lehre
4.2 | Forschung und Transfer
4.3 | Qualitätsentwicklung
4.4 | Nachhaltige Hochschulentwicklung
5 | Unsere Wegrichtung

Unser Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Inhaltsverzeichnis Unser Weg 2022 bis 2026 S. 06 1 | Selbstverständnis und Methode S. 10 2 | Unsere Wegstrecke zum HEP 2022-2026 S. 14 3 | Unsere Stärken Wegweiser zur Weiterentwicklung S. 15 4 | Unser Weg 2022 bis 2026 S. 16 4.1 | Studium und Lehre S. 24 4.2 | Forschung und Transfer S. 30 4.3 | Qualitätsentwicklung S. 36 4.4 | Nachhaltige Hochschulentwicklung S. 44 5 | Unsere Wegrichtung Inhaltsverzeichnis 5

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 1 | Selbstverständnis und Methode Hochschule Niederrhein – uns als Wissens- und Innovationsschmiede kommt es in besonderer Weise zu, zur gesellschaftlichen Entwicklung und dem wirtschaft- lichen Wohlstand der Region Niederrhein beizutragen. Unser Haupteinzugsge- biet besteht aus den beiden kreisfreien Städten Krefeld und Mönchengladbach, dem Kreis Viersen, dem Rhein-Kreis Neuss sowie den Kreisen Heinsberg, Kleve und Wesel. Wir begleiten und gestalten die soziale, wirtschaftliche und kultu- relle Entwicklung unserer Region und verstehen uns als Impulsgeberin im be- ständigen Strukturwandel. Unsere Bezeichnung Hochschule Niederrhein tragen wir als Bekenntnis zu unserer Region. Mit den Unternehmen, den öffentlichen Einrichtungen, den Verbänden und den Kulturschaffenden suchen wir die Ver- netzung und die Zusammenarbeit. Gemeinsam mit ihnen arbeiten wir an einer innovationsorientierten und nachhaltigen Entwicklung des Niederrheins. Unsere grundständigen und weiterbildenden Studienangebote haben die Beschäf- tigungsbefähigung in einem weiten beruflichen Umfeld zum Ziel. Die Bildungs- ziele des Europäischen Hochschulraums sprechen hier von Employability. Wir fördern insbesondere Future Skills als Kompetenzen für die Arbeitswelt von morgen, die unsere Studierenden brauchen, um im Beruf erfolgreich und in der Gesellschaft – insbesondere in der Region Niederrhein – aktiv zu sein. Unsere Fähigkeit, aktiv zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen beizutragen, ist der erfolgskritische Faktor einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, die den Anspruch vertritt, Lösungen zu schaffen für… die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche einen gelingenden industriellen Strukturwandel im Rheinischen Braunkohle- revier dramatische Klimaveränderungen auch in unserer Region eine technisch und ökonomisch herausfordernde Energiewende die demographische Entwicklung im Kontext von alternder Bevölkerung, Zuwanderung und Integration, Bildung und gesundheitlicher Versorgung. All das macht es erforderlich, dass wir als Hochschule Niederrhein neue Antwor- ten finden auf Herausforderungen, die sich dynamisch stellen und sich bisweilen auch unvorhergesehen verändern. Völlig anders als im zurückliegenden Jahr- zehnt müssen wir dem Schwund von Studierenden in unseren Studiengängen, insbesondere in den Ingenieurwissenschaften, wirksam entgegentreten. Unsere Botschaft muss sein: Wir brauchen die Ingenieurinnen und Ingenieure von mor- gen für die Herausforderungen des technologischen Wandels, ausgehend von 6 Selbstverständnis und Methode

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Bedarfen der Region unter den Vorzeichen von Klima, Energie, Umwelt, Digita- lisierung und Gesundheit. Als wissens- und erkenntnisgetriebene Organisation haben wir die Fähigkeit, uns an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Dies auf pragmatische Weise zu tun, ist tägliche Gegebenheit. Dabei im Rahmen gesetzter Prioritäten zu handeln und sich innerhalb des Handlungsraums der strategischen Entwicklung unserer Hochschule zu bewegen, ist Voraussetzung guten Managements einer Institution von Innovation, Wissen und Bildung. Als Hochschule haben wir selbstverständlich die Verantwortung, uns immer wieder zu vergewissern, wo wir stehen und wohin wir uns entwickeln wollen. Das Wir im letzten Satz ist besonders bedeutungsvoll, weil es der sprachliche Ausdruck des Anspruchs ist, die Hochschulstrategie gemeinsam zu bestimmen – im Diskurs der Gemeinschaft aller Mitglieder der Hochschule. Letzteres einzulösen und zugleich eine tragfähige Strategie für die Entwicklung der Hochschule Niederrhein in der vor uns liegenden, nächsten Zeit zu sein, ist der Anspruch der nachfolgenden Ausführungen. Hierbei orientieren wir uns an unserem Markenkern „Hochschule Niederrhein. Dein Weg.“ Für die Studierenden und gleichermaßen für die Region verstehen wir uns als Wegbegleiterin. Den Weg der gemeinsamen Entwicklung des Hochschulentwicklungsplans sind wir im zurückliegenden Jahr – dem Jubiläumsjahr „50 Jahre Hochschule Nieder- rhein“ – miteinander gegangen. Die Pandemie hat es uns schwer gemacht, den Prozess der Beteiligung der Hochschulmitglieder lebendig und produktiv zu gestalten. Es ist uns gelungen, auf Basis digitaler Workshops und einem breit angelegten Beteiligungsprozess über unsere Lernplattform allen Hochschulan- gehörigen die Möglichkeit zu geben, an der Entstehung des Hochschulentwick- lungsplans mitzuwirken. Viele haben sich aktiv beteiligt und substanzielle Beiträge zum Ergebnis geleistet. Es ist die Expertise aus allen Mitgliedergruppen der Hochschule Niederrhein, die unser Strategiedokument aussagekräftig und relevant macht. Dafür dankt das Präsidium allen Beteiligten. Die Beiträge und Ergebnisse wurden gesammelt und ausgewertet. Die im Folgenden nicht explizit aufgeführten Ideen und Anre- gungen sind in einem internen Themenspeicher abgelegt worden und dienen uns in den nächsten fünf Jahren als wertvolles Portfolio zur konkreten Umsetzung unserer Ziele. Selbstverständnis und Methode 7

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Außerordentlich war der Einsatz der Arbeitsgruppe, der die Organisation und die Redaktion des Hochschulentwicklungsplans anvertraut war. Namentlich an Dr. Simona Bevern, Alexandra Eßer-Lüghausen, Dr. Nadine Garrido Mira, Frederike Königs, Dr. Dorothee Renker und Tim Wellbrock geht darum der herzliche Dank der Hochschule Niederrhein. Wer die Strategie einer großen Hochschule für die vor uns liegenden Jahre be- schreiben will, muss grundlegende Annahmen treffen, was wohl die maßgeblichen äußeren Rahmenbedingungen künftiger Entwicklung sein werden. Ein unver- sehens eingetretenes, grundstürzendes Ereignis wie die Coronapandemie macht vorsichtig und bescheiden, Annahmen zu treffen oder gar in starren Plänen zu denken. Das Bewusstsein dafür bestimmt den Charakter des vorliegenden Strategie- dokuments, das nicht „alt aussehen“ möchte, sollten weitere Wechselfälle des Lebens unsere Ausgangslage ein weiteres Mal dramatisch verändern. Was im Hochschulentwicklungsplan an strategischen Prioritäten formuliert und als Maßnahme zur Erreichung operativer Ziele niedergelegt ist, muss einigermaßen valide, relevant und machbar sein, auch wenn sich die Welt schnell und unvorher- gesehen verändert. Darum gehen wir von drei maßgeblichen äußeren Rahmenbedingungen aus, die sich auf unsere Region Niederrhein auswirken werden: dem Klimawandel, der demographischen Entwicklung und der Digitalisierung. Vor dem Hintergrund dieser bestimmenden Trends wollen wir die Entwicklung der Hochschule Niederrhein in ihren beiden hauptsächlichen Leistungsbereichen von Lehre und Studium sowie Forschung und Transfer an zwei Handlungs- maximen ausrichten, nämlich der Nachhaltigkeit und der Qualitätsentwicklung. Was immer wir tun, um die Hochschule voranzubringen, um unsere Studieren- den erfolgreich zu machen und unsere Partner in Wirtschaft und Gesellschaft in ihren Innovationsprozessen zu unterstützen – wir wollen es auf der Grundlage sich entwickelnder und durch formale Verfahren gesicherter Qualität tun. Zudem wollen wir die Hochschule mit ihrem Angebot an Leistungen nach den Maximen nachhaltigen Handelns zukunftsfähig entwickeln. 8 Selbstverständnis und Methode

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 In diesem Sinne beschreibt der Hochschulentwicklungsplan strategische Ent- wicklungsziele, die wir für die Leistungsbereiche der Hochschule sowohl in den Profilbereichen als auch in der Breite der Organisation verfolgen wollen. Bei der Benennung und der Konkretisierung von Zielen für die gesamte Insti- tution ist den Besonderheiten unserer zehn Fachbereiche Rechnung zu tragen. Deren Vielfalt und Individualität ist ein hohes Gut der Hochschule Niederrhein; Föderalismus und Subsidiarität setzen, hier wie sonst, den Prinzipien von Ver- einheitlichung und Standardisierung vernünftige Grenzen. Im Anschluss an die Beschreibung strategischer Ziele werden exemplarische Maßnahmen zur Zielerreichung genannt. Die Nennungen erfolgen exempla- risch, nach Relevanz und nach der Möglichkeit zum Controlling der Zielerrei- chung. Mit der Selbstverpflichtung auf das Exemplarische, das Relevante, mit der Stärkung von Stärken und der Aktivierung von kreativen Pilotgruppen in der Hochschule verbinden wir die Zuversicht, eine vernünftige Position auf der Skala zwischen „Abstrakt“ und „Konkret“ bestimmt zu haben. Somit bleibt zu wünschen, dass auch dieser neue Hochschulentwicklungsplan der Hochschule Niederrhein Orientierung für eine erfolgreiche Weiterentwicklung in eine neue Zeit hinein bietet, seien deren Wendungen auch noch so ungewiss. Selbstverständnis und Methode 9

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 2 | Unsere Wegstrecke zum HEP 2022 – 2026 Um unsere Hochschule adäquat und nachhaltig weiterzuentwickeln, ist es wichtig zu wissen, welche Ziele und Maßnahmen des vorherigen Hochschul- entwicklungsplans erfolgreich umgesetzt wurden. In unserem Hochschulent- wicklungsplan 2017 bis 2021 wurden elf Planungsgrundsätze formuliert, die die Themenbereiche Studium und Lehre, Forschung und Transfer sowie Hochschul- verwaltung in den Blick genommen haben. Im Folgenden werden exemplarisch Ziele und umgesetzte Maßnahmen dargestellt sowie der Übergang zwischen den strategischen Schwerpunkten des vorangegangenen und des vorliegenden Hoch- schulentwicklungsplans skizziert. In Studium und Lehre standen die Themen Studien- und Lehrqualität, individua- lisierte Studienverläufe, Übergänge zwischen verschiedenen Phasen des Student Life Cycles, Internationalisierung, Gestaltung des Masterstudiums sowie die Digitalisierung der Lehre besonders im Fokus. Die Studieneingangsphase wur- de weiterentwickelt, u. a. durch den Ausbau der virtuellen Studienberatung und des Self Assessments zur Studienorientierung. Um Studierenden eine individu- elle Beratung im Studienverlauf und darüber hinaus zu ermöglichen, haben wir Projektstrukturen verstetigt (z. B. Peer Tutoring und Studienverlaufsberatung). Durch Drittmittelprojekte konnten Strukturen und Angebote zur Gründungsun- terstützung geschaffen werden. Bei der Entwicklung neuer Studiengänge haben wir darauf geachtet, möglichst duale oder Teilzeit-Varianten einzurichten. Bei der Weiterentwicklung bereits bestehender Studiengänge wurden individualisierte Studienverläufe ermöglicht. Um die Internationalisierung in Studium und Lehre zu stärken, haben wir curriculare Mobilitätsfenster verankert, ortsunabhängige elektronische Prüfungen pilotiert und englischsprachige Bachelor- und Master- studienprogramme eingerichtet. Durch die Erweiterung der Wahlpflichtbereiche in den Masterstudiengängen wurde eine flexiblere Schwerpunktsetzung ermög- licht. Das Konzept der Master Schools wurde weiterentwickelt. Auch für die Lehrenden haben wir Unterstützungsangebote geschaffen. Insbesondere durch die Teams digitaLe und eLearning wurden dezentrale und zentrale Angebote zur Ermöglichung digitaler Lehre erprobt und verstetigt. Im Rahmen interner Lehr- förderlinien wurde die Anrechnung digitaler Lehre auf das Lehrdeputat pilotiert. Das Neuberufenenprogramm wurde implementiert, der Berufungsprozess über- arbeitet und eine Organisationsstruktur für wissenschaftliche Weiterbildung auf- gebaut. In Forschung und Transfer haben wir uns den Bereichen Promotion, Nachwuchs- 10 Unsere Wegstrecke zum HEP 2022–2026

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 förderung und Internationalisierung gewidmet. Die Forschungsschwerpunkte Funktionale Oberflächen, Angewandte Gesundheits- und Ernährungsforschung, IT- und Logistikkonzepte, Innovative Produkt- und Prozessentwicklung, Soziale und ökonomische Innovationen sowie Energieeffizienz wurden weiterhin fokussiert. Bei der Implementierung neuer Institute und Kompetenzzentren war Interdiszipli- narität ein wichtiges Kriterium. Das „HIT – Institut für Oberflächentechnologie“ wurde als zentrale wissenschaftliche Einrichtung aufgebaut. Daran anknüpfend wurden Drittmittel im Rahmen der BMBF-Förderung „Innovative Hochschule“ eingeworben. Das Center Textillogistik CTL wurde als Forschungskooperation zwischen dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik und der Hoch- schule Niederrhein eingerichtet. Mit Gründung des Cyber Management Campus in Mönchengladbach und des Kompetenzzentrums zur Informationssicherheit haben wir einen neuen zukunftsträchtigen Schwerpunkt in Studium und Lehre sowie Forschung und Transfer gesetzt. Durch eine Steigerung der Zahl an ko- operativen Promotionen konnte das Nachwuchsproblem bei Professorinnen und Professoren aktiv angegangen werden. Wir haben uns erfolgreich am Landes- programm „Karrierewege FH-Professur“ beteiligt und führen die Projektarbeit zur Gewinnung und Entwicklung von Professorinnen und Professoren im Rahmen des Bund-Länder-Programms FH-Personal weiter. Die Internationalisierung in For- schung und Transfer haben wir ausgebaut. 2018 haben wir eine Kooperations- vereinbarung mit der Jagiellonski-Universität in Krakau geschlossen, die den Zugang zu einer Synchrotron-Strahlung ermöglicht. Darauf aufbauend wurden wir Teil eines europäischen Konsortiums bestehend aus der Jagiellonski Univer- sität Krakau, der Synchrotron-Quelle ALBA in Barcelona und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. In der Hochschulverwaltung haben wir die Aufbauorganisation nach den Anfor- derungen der modernen Arbeitswelt restrukturiert und unsere Arbeitgeberquali- täten besonders in den Blick genommen. Es wurde eine neue Dezernatsstruktur mit flacheren Hierarchien implementiert, in der sich zukunftsgerichtete Themen- felder wie die Digitale Transformation, Changemanagement und (nachhaltige) Hochschulplanung wiederfinden. Darüber hinaus wurden die Bereiche Personal- entwicklung, Betriebliches Gesundheitsmanagement und Projektmanagement neu ausgerichtet. Wir wurden erneut als „Familiengerechte Hochschule“ ausge- zeichnet und haben erstmalig das Audit „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands durchlaufen. Die Dienstvereinbarungen zum Mobilen Arbeiten wurden grund- legend überarbeitet. Der vorherige Hochschulentwicklungsplan lieferte unsere Antworten auf Heraus- Unsere Wegstrecke zum HEP 2022–2026 11

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 forderungen im Zeitraum 2017 bis 2021. Es galt insbesondere, die Auswirkungen der in diesem Zeitraum sehr hohen und stark steigenden Studierendenzahlen zu adressieren. Die Vorzeichen für den aktuellen Planungszeitraum 2022 bis 2026 haben sich verändert. Die demografische Entwicklung in der Region führt zu einer bereits jetzt schon spürbar sinkenden Nachfrage nach Studienplätzen. Da- von ausgehend wollen wir die Ziele unserer Hochschulentwicklung insbesondere unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit denken. Hinzu kommt die Dimension der Qualitätsentwicklung, die sich wie die Nachhaltige Hochschulentwicklung als Querschnittsthema durch alle Bereiche zieht. Die Gestaltung und Ermöglichung von Studium und Lehre sowie Forschung und Transfer stehen weiterhin im Zentrum unserer strategischen Überlegungen. Es ist uns wichtig, die Hochschule Niederrhein auf Grundlage gemeinsamer Ziele und Strategien weiterzuentwickeln. 12 Unsere Wegstrecke zum HEP 2022–2026

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 3 | Unsere Stärken Wegweiser zur Weiterentwicklung Das Zutrauen in unsere Stärken – formuliert in unserem Markenkern – gibt uns die Zuversicht, die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können, und dient zugleich als Richtschnur für die nächsten fünf Jahre. Mit einer zukunfts- fähigen akademischen Ausbildung und einer problem- und transferorientierten Forschung schaffen wir die Grundlage dafür, dass unsere Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Die Hochschule Niederrhein ist eine der größten und leistungsfähigsten Hochschulen für Angewandte Wissen- schaften Deutschlands und soll es bleiben. Wir stehen für Orientierung und Optimismus. In einer komplexen und sich rasch verändernden Welt braucht es mehr denn je Institutionen, die durch ihre Erfahrung, Stärke und Möglichkeiten Orientierung schaffen können. Mit dem Wissen von unserer Region, dem Niederrhein, mit unserer Expertise in Lehre, Forschung und Transfer eröffnen wir Perspektiven für Menschen und Organisationen und liefern unseren Beitrag dafür, dass unsere Gesellschaft gut vorbereitet an zukünftige Herausforderungen herangehen kann. Als starke Gemeinschaft vermitteln wir Zuversicht und Vertrauen in das eigene Können. Wir sind davon überzeugt, dass es in Zukunft noch stärker darauf ankommt, Fragestellungen und Herausforderungen gemeinschaftlich und interdisziplinär anzugehen. Wir stellen uns Veränderungen, entwickeln Ideen und erarbeiten Lösungen. Die dabei entstehenden Erkenntnisse machen wir uns und unseren Koopera- tionspartnern zunutze. Wir haben eine spürbare Wirkung und machen uns positiv bemerkbar: im Leben der Menschen, die bei uns studieren und arbeiten; in unserer Region, für die wir uns als Impulsgeberin in Wissenschaft und Wirtschaft und als zent- raler Netzwerkknoten verstehen; in unseren Transferprojekten und bei unseren Kooperationspartnern, die wir auf ihrem Weg in die Zukunft unterstützen. Gewappnet mit dem, was uns ausmacht, wollen wir die Ziele und Maßnahmen des Hochschulentwicklungsplans in den nächsten fünf Jahren gemeinsam um- setzen. 14 Unsere Stärken als Wegweiser zur Weiterentwicklung

4 | Unser Weg 2022 bis 2026 Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 4.1 | Studium und Lehre Wir gestalten und ermöglichen ein zukunftsweisendes Studium durch wissenschaftsgeleitete und anwendungs- orientierte Lehre. Uns ist es wichtig, unsere Studierenden zu befähigen, Verantwortung in Gesellschaft und Beruf zu über- nehmen. 4.2 | Forschung und Transfer Wir gestalten Forschung, Entwicklung und Transfer mit regio- nalen, nationalen und internationalen Partnern im Wettbewerb um die besten Studierenden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um Innovationen und Gründungen zu ermöglichen. 4.3 | Qualitätsentwicklung Wir entwickeln Qualität in allen Handlungsfeldern unserer Hochschule auf Grundlage gemeinsamer Qualitätsziele und Strategien weiter. Dabei orientieren wir uns an Qualitäts- standards und berücksichtigen externe Expertise. 4.4 | Nachhaltige Hochschulentwicklung Wir entwickeln gemeinsam unsere Hochschule als verantwor- tungsbewusste Akteurin im sich wandelnden gesellschaftli- chen und wirtschaftlichen Umfeld. Dabei verpflichten wir uns dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Unser Weg 2022 bis 2026 15

Hochschule Niederrhein – uns als Wissens- und Innovationsschmiede kommt es in besonde-rer Weise zu, zur gesellschaftlichen Entwicklung und dem wirt- schaftlichen Wohlstand der Region Niederrhein beizutragen. Angesichts stetigen Wandels müssen wir besonders im Auge behalten, welche Kompetenzen unsere Studierenden brauchen, um im Beruf erfolgreich und in der Gesellschaft aktiv zu sein. Unsere Fähigkeit aktiv zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen beizutragen, ist der erfolgskritische Faktor einer Hochschule für angewandte Wissenschaften, die den An-spruch vertritt, Lösungen zu schaffen für … Große Überschrift in Times New Roman oder Helvetica Studi und Lehr • die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche • einen gelingenden industriellen Strukturwandel im Rheinischen Braunkohle- revier • dramatische Klimaveränderungen auch in unserer Region • eine technisch und ökonomisch herausfordernde Energiewende • die demographische Entwicklung im Kontext von alternder Bevölkerung, Zu- wande-rung und Integration, Bildung und gesundheitlicher Versorgung Als wissens- und erkenntnisgetriebene Organisation haben wir, ausgeprägter als andere, die Fähigkeit, uns an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Dies auf pragmatische Wei-se zu tun, ist tägliche Gegebenheit. Dabei im Rahmen ge- setzter Prioritäten zu handeln und sich innerhalb des Handlungsraums der strate- gischen Entwicklung unserer Hochschule zu bewegen, ist Voraussetzung guten Managements einer Institution von Innovation, Wissen und Bildung. Als wissens- und erkenntnisgetriebene Organisation haben wir, ausgeprägter als andere, die Fähigkeit, uns an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen. Dies auf pragmatische Wei-se zu tun, ist tägliche Gegebenheit. Dabei im Rahmen gesetzter Prioritäten zu handeln und sich i All das macht es erforderlich, dass wir als Hochschule Niederrhein neue Ant- worten finden auf Herausforderungen, die sich dynamisch stellen und sich bis- weilen auch unvorhergesehen verändern. nnerhalb des Handlungsraums der strategischen Entwicklung unserer Hochschu- le zu bewegen, ist Voraussetzung guten Managements einer Institution von Inno- vation, Wissen und Bildung. 16 Kapitelbenennung

Planungsgrundsatz 4.1 | Studium und Lehre Studi LehreUnser Weg in Studium und Lehre Handlungsfelder Wir gestalten und ermöglichen ein zukunftsweisendes Studium durch wissenschaftsgeleitete und anwendungsorientierte Lehre. Uns ist es wich- tig, unsere Studierenden zu befähigen, Verantwortung in Gesellschaft und Beruf zu übernehmen. Wir schätzen Lehre wert, indem wir uns mit allen Interessensgruppen zu Kri- terien guter Lehre austauschen und uns auf ein gemeinsames Verständnis von guter Lehre einigen. Dieses Verständnis mündet in ein Leitbild, das beschreibt, wie wir Lehren und Lernen gemeinsam gestalten wollen. Es spiegelt sich u. a. in den Curricula der Studienprogramme, in den verschiedenen Lehrförderlinien sowie bei der Vergabe unseres Lehrpreises wider und gibt Orientierung. Das Leitbild für Lehren und Lernen spielt außerdem bei der Gestaltung von Anreizsystemen, wie beispielsweise der Vergabe von Besonderen Leistungs- bezügen, eine wesentliche Rolle. Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Gute Lehre lebt von Austausch und Vernetzung. Um Lehre sichtbar zu machen und gemeinsam zu gestalten, öffnen wir Kommunikationsräume zum fachbe- reichsinternen sowie hochschulweiten Austausch über gelingende Konzepte, gute Lehrpraxis und Entwicklungen. Damit schaffen wir auch Räume für infor- melle Begegnungen sowie Vernetzungsmöglichkeiten. Bereits etablierte Formate sollen weitergeführt und ausgebaut, neue Formate eingeführt werden. Hierbei werden Studierende beteiligt. Wir unterstützen die Vernetzung über die Hochschulgrenzen hinaus; national sowie international. Dabei wollen wir u. a. die nationale Vernetzung zu frei verfügbaren Lehr- und Lernmaterialien (Open Educational Resources – OER) stärken. Digitalisierung begreifen wir als Chance für die Campusentwicklung. Die Hoch- schule Niederrhein wollen wir als attraktiven Aufenthaltsort über die vernetzten Standorte hinweg sowohl digital als auch in Präsenz und als einen Ort des offenen Dialogs weiterentwickeln. 17

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Sich wandelnde Rahmenbedingungen fordern Anpassungen der Lehre. Wir verknüpfen digitale und analoge Lehre sinnvoll miteinander und schaffen den organisatorischen Rahmen, um hybride Lehre zu ermöglichen. Auch Prüfungen entwickeln wir, insbesondere im Hinblick auf kompetenzorientierte Formate, weiter. In diesem Zusammenhang denken wir die Chancen digital gestützter Prüfungen mit. Wir fördern Maßnahmen und Instrumente zur Weiterentwicklung der Lehre. Un- sere Lehrenden ermutigen wir darin, neue Formate und Methoden zu erproben, und prüfen gemeinsam die Rahmenbedingungen für innovative Lehr-Lern-Set- tings. Wir wollen kritisch reflektieren, welche Entwicklungen wir in den Regel- betrieb überführen, und fördern Maßnahmen für die evidenzbasierte Reflexion der eigenen Lehre. Uns ist es weiterhin wichtig, unsere Lehrenden individuell zu beraten und zu unterstützen. Dazu erweitern wir u. a. das hochschul- und mediendidaktische Qualifizierungsangebot. Wir bauen auch zukünftig auf Tutorien zur Unterstützung der Lehre auf Augen- höhe. Unsere Tutorinnen und Tutoren engagieren sich in der Lehre und können an unserem etablierten und akkreditierten Tutoren-Zertifikatsprogramm teilnehmen. Unsere grundständigen und weiterbildenden Studienangebote haben die Be- schäftigungsbefähigung in einem weiten beruflichen Umfeld zum Ziel. Die Weiterentwicklung unserer Studienangebote orientiert sich an den Bedarfen von Wirtschaft und Gesellschaft der Region. Die Bedarfe erheben wir in einem kon- tinuierlichen Dialog. Unsere Studierenden können flexibel und individualisiert studieren. Dazu werden entsprechende Lehr-Lern-Formate ausgebaut. Zudem wird allen Studierenden individuelle Beratung im Rahmen eines Beratungsnetzwerks der Hochschule angeboten. Unsere Studienangebote sind auf die Lebenswirklichkeit der Stu- dierenden ausgerichtet, beziehen den gesamten Student Life Cycle ein und ermöglichen lebenslanges Lernen. Uns ist ein regelmäßiger Austausch mit unseren Studierenden wichtig, um unsere Angebote bedarfsorientiert weiterzu- entwickeln. 18 Unser Weg in Studium und Lehre

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Wir befähigen unsere Studierenden, gesellschaftliche Prozesse kritisch, reflek- tiert und in einem demokratischen Gemeinsinn maßgeblich mitzugestalten. Die Entwicklung von Werten und einer eigenen Haltung ist uns wichtig. Um diese Entwicklung zu unterstützen, schaffen wir Partizipationsmöglichkeiten für Studie- rende und fördern ehrenamtliches Engagement. Unsere Studierenden erarbeiten sich fachliche und überfachliche Kompetenzen, um verantwortungsbewusst in einem sich wandelnden beruflichen und gesellschaftlichen Umfeld agieren zu können. Zu diesen Kompetenzen zählen wir, Sachverhalte wissenschaftlich zu analysieren und zu bewerten, digitale Methoden, Instrumente und Technologien zielorientiert zu nutzen und einzusetzen, digital zu lernen, über Fachgrenzen hinaus kollabora- tiv sowie interkulturell zu arbeiten, in diversen Teams kreativ Problemlösungen und neue Ideen zu entwickeln, risikobereit und proaktiv Entscheidungen zu treffen und zu verantworten – im Sinne unternehmerischen Denkens und Han- delns. Damit sich unsere Studierenden diese Future Skills erarbeiten können, etablie- ren wir curriculare und außercurriculare Formate sowie physische und digitale Räume für inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit. Anwendungsbezug und Projektorientierung sind uns besonders wichtig. Unsere Studiengänge sind kompetenzorientiert an Qualifikationszielen ausge- richtet. Sie sind in Modulen, Lehrveranstaltungen und Prüfungen systematisch strukturiert. Die Qualität und die Weiterentwicklung unserer Studiengänge wird durch ein Qualitätsmanagementsystem, für das wir eine Systemakkreditierung anstreben, sichergestellt. Curriculumentwicklung ist eine wissenschaftliche Kernaufgabe, an der wir ge- meinsam mit unseren Interessensgruppen arbeiten. Dafür etablieren wir das Format einer datengestützten, moderierten Curriculumwerkstatt. Unser Weg in Studium und Lehre 19

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Handlungsfeld Maßnahmen Anreizsysteme gestalten Austausch und Vernetzung stärken, Lehre sichtbar machen Neue Formate und Methoden erproben, Rahmenbedingungen für innovative Lehr-Lern-Settings prüfen Beratungs- und Qualifizierungs- angebote weiterentwickeln • Lehrdeputatsregelung und Vergabe von Besonderen Leistungsbe- zügen prüfen (z. B. im Hinblick auf die Anrechnung digitaler Lehre und herausragender Leistungen in der Lehre) (Finanzielle) Förderung guter Lehre durch interne Förderlinien fort- führen • • Vernetzung zu guter Lehrpraxis über Hochschulgrenzen hinaus eta- blieren und stärken (NRW-weit, national, international) sowie ent- sprechende Kooperationen ausbauen • HSNR-weite, kollegiale Austauschformate fortführen und neue eta- blieren (wie z. B. Round Table Entrepreneurship Education) • Konzepte, Angebote und Infrastruktur für kompetenzorientierte, digitale und hybride Lehr-Lern-Formate sowie Prüfungen (u. a. ge- meinsam mit Studierenden) weiterentwickeln und erproben (z. B. im FB Sozialwesen; Problembased Learning in die Lehre integrieren, z. B. im FB Wirtschaftswissenschaften) • Standards für digitale und hybride Lehre diskutieren (z. B. im FB Oecotrophologie) • Digitale Kompetenzen bei allen Zielgruppen fördern (z. B. im FB Sozialwesen) • Moderne und didaktikunterstützende Lehr- und Lernräume schaf- fen (Räume und Laboratorien modernisieren und erweitern, z. B. im FB Chemie; gemeinsam mit den Studierenden Konzepte zur Neu- gestaltung der Lernräume entwickeln, z. B. im FB Maschinenbau und Verfahrenstechnik) • Lernräume virtuell und in Präsenz auch unter ökologischen Ge- sichtspunkten neu denken (insbesondere den Hochschulstandort- entwicklungsplan umsetzen) • Bereitstellung und Nutzung von OER fördern (insbesondere über ORCA.nrw) • Lehrende zur Reflexion der eigenen Lehre anregen (im Sinne des SoTL-Ansatzes) • Für Lehrende - Qualifizierungsangebote bedarfsorientiert weiterentwickeln - Zu aktuellen (medien)didaktischen Themen beraten 20 Unser Weg in Studium und Lehre

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 • Für Studierende - Vernetzung von Beratungseinheiten mit den Fachbereichen aus- bauen und stärken - Studienbegleitende Angebote ausgerichtet auf individuelle Bil- dungsbiografien etablieren - Möglichkeiten zur Beratung in datenschutzgerechten Räumen optimieren • Stakeholder-Dialog: durch Rückmeldung Externer Beschäftigungs- befähigung unserer Studierenden noch gesellschafts- und arbeits- marktnäher gestalten • Mit Unternehmen der Region Kennzahlen zur erfolgreichen Beschäf- tigungsbefähigung und Zufriedenheit mit Absolvent:innen entwickeln • Gemeinsam mit Studierenden weitere Individualisierungsmöglich- keiten eruieren (u. a. zur Unterstützung der Vereinbarkeit von Fami- lie und Studium) • Erkenntnisse aus der Beratung bei der Studiengangentwicklung systematisch berücksichtigen • Flexible und individualisierte Lehr-Lern- und Studienformate wei- terentwickeln (u. a. im Hinblick auf eine flexible Themen- und Schwerpunktsetzung, z. B. im FB Textil- und Bekleidungstechnik); hybride Lehr-Lern-Formate beibehalten und etablieren, u. a. zur Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Studium (z. B. im FB Elektro- technik und Informatik und im FB Maschinenbau und Verfahrens- technik) • Möglichkeit zum Teilzeitstudium stärken sowie flexiblere Zugänge zum Studium prüfen (z. B. ein Baukastensystem aus etablierten Voll- und Teilzeitangeboten entwickeln im FB Elektrotechnik und In- formatik; z. B. barrierefreie Zugänge durch digitale Medien schaffen im FB Sozialwesen) • Konzept für den Dialog mit Wirtschaft und Gesellschaft hinsichtlich der Nachfrageorientierung erarbeiten und entsprechende Weiterbil- dungsangebote gestalten (z. B. mit zentralen Marktakteuren abstim- men im FB Wirtschaftswissenschaften) • Lehr-Lern-Formate ausgehend von der Lebenswirklichkeit der Teil- nehmenden weiterentwickeln • Weiterbildungsangebote entwickeln (z. B. im FB Oecotrophologie Unser Weg in Studium und Lehre 21 Beschäftigungsbefähigung in einem weiten beruflichen Umfeld stärken Individualisierung und Flexibilisierung ermöglichen Weiterbildung bedarfsorientiert weiterentwickeln

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 DGE-Ernährungsberater-Zertifikat, Ökobilanzierung/LCA von Pro- zessen) Gemeinwohlorientierte Aktivitäten fördern • Service Learning fördern • Ehrenamtliches Engagement der Studierenden auf die Studien- Studierendenpartizipation stärken Future Skills fördern leistungen anrechnen • Nutzenstiftende Projekte fördern (z. B. im FB Gesundheitswesen) • Studentische Ämter stärker in die Weiterentwicklung von Studium, Lehre und Fachbereich einbinden; bei Bedarf neue Ämter etablieren (Teilhabemöglichkeiten institutionalisieren, z. B. im FB Sozialwesen; hybride Lehrformen mit Studierenden lernerfolgsorientiert weiter- entwickeln, z. B. im FB Wirtschaftsingenieurwesen) • Strukturierte Formate des regelmäßigen Austauschs von Studien- gangverantwortlichen mit Studierenden einführen • Studierende in (Kooperations-) Gespräche mit der Industrie einbinden • Einsatz von Tutor:innen zur Unterstützung der Lehre weiterführen • • Rahmenbedingungen für projektorientierte und fachbereichsüber- greifende Formate schaffen (wie gemeinsame, curriculare Fenster, z. B. im FB Wirtschaftswissenschaften) Interdisziplinäre fachbereichsübergreifende Projekte und Veran- staltungen fördern (u. a. Designer:innen als synthetisierende Part- ner:innen in interdisziplinären Teams im FB Design; Öffnung von Modulen, Projekten und Studienschwerpunkten in den Themen- felder IT-Sicherheit und KI sowie Lehrexporte im FB Elektrotechnik und Informatik; ingenieurwissenschaftliche Masterprojekte, z. B. im FB Maschinenbau und Verfahrenstechnik; Veranstaltungen im Bereich Logistik, E-Commerce, z. B. im FB Textil- und Bekleidungs- technik) • Konzept zur Umsetzung einer hochschulweiten interdisziplinären Projektwoche erstellen und implementieren • Projekte mit internationalem Kontext fördern • Studierende in Forschungsaktivitäten einbinden (z. B. im FB Wirt- schaftsingenieurwesen), Entwicklung von Ideen fördern, Transfer von innovativen Ideen ermöglichen und Entrepreneurship Educa- tion fokussieren • Konzepte und aktuelle Projekte, u. a. zu Digital Literacy und Digital Learning, (weiter-)entwickeln 22 Unser Weg in Studium und Lehre

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 • Drittmittelprojekte akquirieren im Bereich KI zur Förderung techno- logischer Future Skills Curricula mit Interessensgruppen • Good Practice der Beteiligung verschiedener Interessensgruppen erarbeiten bündeln und in einem Leitfaden beschreiben Curricula kompetenzorientiert an Qualifikationszielen ausrichten • Studierende bei der (Weiter-) Entwicklung von Curricula beteiligen • Anforderungen aus Wirtschaft und Industrie in Curricula berück- sichtigen • Studiengangrelevante Daten systematisch erheben und für die • • Curriculumentwickung auswerten Passung von Qualifikationszielen und ihre Umsetzung in Module, Lehrveranstaltungen und Prüfungen im Rahmen von (extern) mo- derierten Curriculumwerkstätten regelmäßig überprüfen Future Skills in die Curricula integrieren; hierzu einen Leitfaden zur Umsetzung entwickeln • Synergien zwischen Studiengängen erhöhen (z. B. zwischen FB Elektrotechnik und Informatik und FB Gesundheitswesen) • Zur Optimierung der Markttransparenz Plattformstrategie für Stu- diengänge der HSNR eruieren; hierbei muss für die Studierenden die Entwicklung einer Fachidentifikation sichergestellt werden Unser Weg in Studium und Lehre 23

Planungsgrundsatz 4.2 | Forschung und Transfer Forsc und ransfeUnser Weg in Forschung und Transfer Handlungsfelder Forschung, Entwicklung und Transfer sind profilbildendes Merkmal der Hoch- schule Niederrhein. Wir streben eine weitere Konsolidierung und Stabilisierung unserer Forschungs-, Entwicklungs- und Transferaktivitäten mit regionalen und europäischen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft auf dem gegenwär- tig hohen Niveau in unseren etablierten Forschungsschwerpunkten an. Unsere Schwerpunkte sind: Funktionale Oberflächen, Angewandte Gesundheits- und Ernährungsforschung, IT- und Logistikkonzepte, Innovative Produkt- und Prozessentwicklung, Soziale und ökonomische Innovationen sowie Energie- effizienz. Durch die Intensivierung der fachbereichsübergreifenden Zusammen- arbeit in Forschung und Transfer identifizieren wir weitere zukunftsorientierte Themencluster. Es ist uns wichtig, uns zukünftig verstärkt in Konsortien mit internationalen Kooperationspartnern einzubringen, um bestmöglich an der nationalen sowie der europäischen Innovationsförderung teilzuhaben. Die Hochschule Niederrhein ist der zentrale Transfer- und Innovationskern der Region. Wir beteiligen uns nachhaltig mit Projekten am Strukturwandel des Rheinischen Reviers. Mit unseren Forschungsschwerpunkten sind wir in der Lage, uns in seine Zukunftsfelder einzubringen; diese sind Energie und Industrie, Ressourcen und Agrobusiness, Innovation und Bildung, Raum, Infrastruktur und Mobilität. Zusammen mit den Hochschulen der Transferallianz des Rheinischen Reviers und den örtlichen Industrie- und Handelskammern bauen wir den Transfer aus und treiben Innovationen voran. Gemeinsam mit Wirtschaftspartnern enga- gieren wir uns in Modell- und Umsetzungsprojekten. Dabei stellen wir nicht nur unsere natur- und ingenieurwissenschaftliche, sondern auch unsere sozial- und kulturwissenschaftliche Expertise zur Verfügung. Wir streben eine enge Ver- zahnung von Wissenschaft und Wirtschaft in Transfer- und Innovationszentren sowie Verbünde mit anderen Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen der Region an. Die Hochschule Niederrhein ist insbesondere Ansprechpartnerin für Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Wir gestalten Forschung, Entwicklung und Transfer mit regionalen, natio- nalen und internationalen Partnern im Wettbewerb um die besten Studie- renden sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um Innovationen und Gründungen zu ermöglichen. 25

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 die mittelständische Wirtschaft und begegnet als Ideengeberin Herausforderungen partnerschaftlich, interdisziplinär und zukunftsorientiert. Wir fördern aktiv und ressortübergreifend eine praxisnahe Gründungskultur sowie Ausgründungen aus unseren Forschungsschwerpunkten und innovati- ven Feldern. Dabei stehen die Begleitung wissens- und technologieintensiver Gründungsvorhaben sowie die Förderung von Entrepreneurship und unterneh- merischem Denken und Handeln unserer Hochschulangehörigen im Fokus. Aus bisher punktuellen Aktivitäten schaffen wir hochschulweite Strukturen und An- gebote, die der zentrale Gründungsservice HNX ressortübergreifend für alle gründungsinteressierten Mitglieder der Hochschule gestaltet. Hierfür setzen wir neben Maßnahmen zur Sensibilisierung, Qualifizierung und Vernetzung insbe- sondere auf die Umsetzung unseres designorientierten Scouting-Ansatzes und eines Matchings von Tandem-Teams. Wir schaffen StartUpLabs, die als Treff- punkte der gründungsaffinen Community dienen, und bauen ein internes Unter- stützungsnetzwerk aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie ein externes Netzwerk aus Gründer-Alumni und Partnern auf. Die Hochschule Niederrhein fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs und integriert ihn aktiv in Forschungs- und Transferaktivitäten. Wir bieten dazu Qualifizierungsmöglichkeiten durch kooperative Promotionen sowie Karriere- wege für künftige Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft an. Diese Maßnahmen begreifen wir darüber hinaus als nachhaltige Forschungsförderungs- und Transferinstrumente. 26 Unser Weg in Forschung und Transfer

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Handlungsfeld Maßnahmen Forschungsaktivitäten konsolidieren und stabilisieren • Drittmitteleinwerbungen auf konstant hohem Niveau halten • Aktivitäten im Bereich Transfer, Gründung und Nachwuchsförde- Zukunftsorientierte Themencluster identifizieren rung auf Forschungsschwerpunkte konzentrieren • Cluster-Bildung durch strukturelle Vernetzung und Bündelung der FuE-Aktivitäten anstreben (z. B. im FB Elektrotechnik und Informatik) Interprofessionelle Forschungsprojekte anstoßen (z. B. im FB Ge- sundheitswesen) • • Fachbereichsübergreifende und interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Blick auf zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen fördern (z. B. in FB Elektrotechnik und Informatik, FB Wirtschaftsingenieur- wesen und FB Gesundheitswesen) • Prototypenlabor/DigiLab im FB Wirtschaftswissenschaften einrich- ten und für alle Fachbereiche öffnen An nationaler und internationaler • Verstärkt in Konsortien mit internationalen Kooperationspartnern Forschungsförderung teilhaben einbringen HSNR als zentralen Transfer- und Innovationskern der Region weiter- entwickeln Transfer- und Innovationszentren der Region an der HSNR etablieren • HSNR als zentrale Partnerin im Rheinischen Revier positionieren • Weiterbildungsangebote erstellen • Regionale (insbesondere interdisziplinäre) Beziehungen zu Unter- nehmen und Forschungseinrichtungen weiter ausbauen (z. B. im FB Wirtschaftsingenieurwesen in den Bereichen nachhaltige Logistik und nachhaltiges Energiemanagement) • HIT und Textiles Innovatorium als interdisziplinäre Innovationszen- tren ausbauen und Partnerschaften mit Unternehmen der Region intensivieren • Sich aktiv in die Transferallianz einbringen Gründungskultur etablieren und • BMWi-Programm EXIST Potentiale umsetzen und erfolgreiche verstetigen Maßnahmen verstetigen • BMBF-Programm GetUp_MeetUp_StartUp umsetzen und erfolg- reiche Maßnahmen verstetigen (u. a. curriculare Verankerung des Themas im und Lehrexporte aus dem FB Wirtschaftswissenschaften) • Ressortübergreifend praxisnahe Gründungskultur sowie Ausgrün- dungen fördern Unser Weg in Forschung und Transfer 27

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Internes und externes Netzwerk ausbauen • • Vernetzung zu Gründungsthemen stärken (z. B. durch fachbereichs- übergreifendes Leitungsteam GetUp_MeetUp_StartUp) Wissenschaftlichen Nachwuchs • Anzahl der kooperativen Promotionen erhöhen (z. B. in den Instituten fördern • des FB Wirtschaftsingenieurwesen) Im NRW-Graduierteninstitut mitarbeiten (z. B. im FB Maschinenbau und Verfahrenstechnik) • Umfangreiche Vernetzungs- sowie Unterstützungsangebote für und mit Promovierenden aufbauen (z. B. durch die Etablierung eines Forschungskolloquiums im FB Sozialwesen) • Angewandte Entwicklungs- und Forschungsprojekte in Kooperation mit externen Partnern als integralen Bestandteil der Masterstudien- gänge aufnehmen • BMBF-Programm „FH-Personal“ umsetzen • Kooperationen mit forschungsstarken Universitäten intensivieren 28 Unser Weg in Forschung und Transfer

Forschung an der Hochschule Niederrhein Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Unsere Forschungsschwerpunkte Energieeffizienz Funktionale Oberflächen Gesundheits- und Ernährungsforschung IT- und Logistikkonzepte Produkt- und Prozessentwicklung Soziale und ökonomische Innovationen Unsere Forschungsinstitute A.U.G.E. – Institut für Arbeitssicherheit, Umweltschutz, Gesundheitsförderung und Ethik CLAVIS – Institut für Informationssicherheit FTB – Forschungsinstitut für Textil und Bekleidung GEMIT – Institut für Geschäftsprozessmanagement und IT HIT – Institut für Oberflächentechnologie ILOC – Institut für Lacke und Oberflächenchemie IMH – Institut für Modellbildung und Hochleistungsrechnen iPattern – Institut für Mustererkennung NIERS – Niederrhein Institut für Regional- und Strukturforschung SO.CON – Social Concepts – Institut für Forschung und Entwicklung in der Sozialen Arbeit SWK E² – Institut für Energietechnik und Energiemanagement Unsere Kompetenzzentren Center Textillogistik CTL Competence Center eHealth (CCeHealth) Competence Center Microbiology and Biotechnology (CCMB) Kompetenzzentrum Corporate Social Responsibility (EthNa) Kompetenzzentrum eWeb-Research-Center Kompetenzzentrum Forschung für intelligente Assistenzsysteme und -technologien (FAST) Kompetenzzentrum für Angewandte Mykologie und Umweltwissenschaften (KAMU) Kompetenzzentrum Intelligente Systemlösungen für die Automatisierung (ISA) Kompetenzzentrum Kindheitspädagogik in Bewegung (KiB) Kompetenzzentrum Ressourcenorientierte Alter(n)sforschung (REAL) Kompetenzzentrum Routinedaten im Gesundheitswesen Kompetenzzentrum Social Urban Design (SOUND) Kompetenzzentrum Surface Technology Applied Research (STAR) 29

Qualit 4.3 | Qualitätsentwicklung Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Planungsgrundsatz Wir entwickeln Qualität in allen Handlungsfeldern unserer Hochschule auf Grundlage gemeinsamer Qualitätsziele und Strategien weiter. Dabei orien- tieren wir uns an Qualitätsstandards und berücksichtigen externe Expertise. Handlungsfelder Ein zielgerichteter und kontinuierlicher Qualitätsdiskurs ist uns wichtig. Wir schaffen ein gemeinsames Qualitätsbewusstsein bei allen Interessensgruppen und entwickeln ein hochschulweites Qualitätsmanagementsystem (QM-System) auf Grundlage gemeinsamer Ziele, Strategien, Standards und abgestimmter Rah- menbedingungen. Wichtig ist uns hierbei, dass wir einen übergeordneten Rahmen schaffen, um die Qualitätssicherung und -weiterentwicklung in den unterschied- lichen Feldern Lehre, Forschung, Infrastrukturleistungen, Verwaltung und Hoch- schulleitung zu integrieren, zu vernetzen und Synergien zu nutzen. Innerhalb des hochschulweiten QM-Systems gestaltet jedes Feld diesen Rahmen entlang seiner Bedarfe individuell aus. Ein hochschulweites Qualitätsmanagement erfordert Offenheit und Engagement von uns allen. Uns ist bewusst, dass dies Veränderungen in vielen Strukturen und Prozessen mit sich bringt. Um diese bewältigen zu können, setzen wir uns inner- halb unseres Prozesses in den nächsten Jahren Schwerpunkte. Ein Schwerpunkt, den wir hochschulweit vorrangig weiterentwickeln wollen, ist die Qualität in Studium und Lehre. Hierzu verständigen wir uns in einem hochschulweiten Dialog gemeinsam da- rauf, was für uns Qualität in Studium und Lehre ausmacht. Darauf aufbauend entwickeln wir unser Leitbild für Lehren und Lernen und die Grundsätze für un- ser Qualitätsmanagement in Studium und Lehre.Unser QM-System in Studium und Lehre wird auf Basis der European Standards and Guidelines und ausgehend von vorhandenen Strukturen, Prozessen und Instrumenten entwickelt. Es wird ausgerichtet auf die Erfüllung und Anforderungen einer Systemakkreditierung, die wir bis zum Jahr 2025 anstreben. Unser QM-System ist ein lernendes System, das im Austausch mit allen Agie- renden und deren Perspektivenvielfalt stetig weiterentwickelt wird. In diesem Unser Weg in der Qualitätsentwicklung 31

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 gemeinsamen Lernprozess verbindet uns eine Kultur der wertschätzenden Aus- einandersetzung und des konstruktiv-kritischen Dialogs. Bei der Entwicklung des QM-Systems in Studium und Lehre berücksichtigen und integrieren wir die Schnittstellen zu den anderen Handlungsfeldern For- schung, Transfer und Infrastrukturleistungen sowie Verwaltung und Leitung. Die Anforderungen aller Handlungsfelder an das hochschulweite QM-System denken wir dabei mit. Im Handlungsfeld Forschung und Transfer entwickeln wir unsere Strategie kon- tinuierlich weiter und begleiten sie im Sinne eines nachhaltigen Qualitätsma- nagements mit internen und externen Auditierungen. Im Handlungsfeld Verwaltung werden geeignete QM-Instrumente kunden- orientiert ausgebaut und systematisiert. Hierbei geht es uns insbesondere darum, Verwaltungsprozesse durch weitere Standardisierungen zu vereinfachen, trans- parenter zu gestalten und deren hochschulweite Nutzung zu stärken. Handlungsfeld Maßnahmen Zielgerichteten und kontinuierlichen Qualitätsdiskurs initiieren sowie gemeinsames Qualitätsbewusstsein schaffen • Regelmäßige Austauschformate sowie Feedbackmöglichkeiten und kollegiale Beratungen mit internen Hochschulmitgliedern (ins- besondere auch Studierenden) sowie mit Externen etablieren • Fachbereiche (themenspezifisch) miteinander vernetzen, z. B. zum Hochschulweites QM-System entwickeln (Verbindung von Lehre, Forschung, Infrastrukturleistungen, Verwaltung und Leitung) Austausch über Good Practices • Hochschulweite Informations-, Diskussions- und Beteiligungsfor- mate zur Annäherung an ein gemeinsames Qualitätsbewusstsein etablieren • Übergeordneten Rahmen schaffen, der es ermöglicht, die Hand- lungen in den unterschiedlichen Feldern zu koordinieren, zu ver- netzen und Synergien zu nutzen, z. B. durch Austauschformate zu Good Practices, Kollegiale Beratung, Definition von Schnittstellen und gemeinsamen Themen • Entwicklung und Implementierung des QM-Systems durch ziel- gruppenspezifische Kommunikations- und Beteiligungsformate unterstützen 32 Unser Weg in der Qualitätsentwicklung

Qualität in Studium und Lehre weiterentwickeln Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 • Transparenz über aktuelle Vorhaben im Bereich Qualitätsentwick- lung schaffen • Kooperationen mit anderen Hochschulen im QM-Bereich vorantrei- ben, z. B. in den Bereichen Good Practice-Analysen, Benchmarking und gemeinsame Auditierungskonzepte • Hochschulweiten, kontinuierlichen Dialog zur Qualität in Studium und Lehre mit allen Interessensgruppen initiieren, u. a. zu gemein- samen Zielen oder Mindestanforderungen • Kriterien für „gute Lehre“ auf Basis des Leitbildes für Lehren und Lernen ableiten • System von qualitativen und evidenzbasierten Indikatoren für Qua- lität von Lehre und Lernen entwickeln (auch unter Berücksichtigung von digitaler Lehre und Präsenzlehre sowie Bedarfen des regiona- len Arbeitsmarktes) Informelles Wissen von Personen, die an Schnittstellen zwischen Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitenden arbeiten, berücksich- tigen • • Erste Systemakkreditierung bis 2025 durchführen • Rahmenbedingungen weiterentwickeln, die Qualität in Studium und Lehre möglich machen, z. B. die Optimierung von digitalen Infra- strukturen entlang der hochschulweiten Bedarfe • Qualitätskonzepte für die Beratung von Studierenden auf Basis der „Leitlinie Beratung“ sowie für die wissenschaftliche Weiterbildung entwickeln • Eruieren, wie in der Statusgruppe der Lehrbeauftragten die Lehr- qualität gefördert werden kann • Beim Aufbau und der Implementierung des Qualitätsmanagement- systems in Studium und Lehre mitwirken - Systematische Qualitätsentwicklung in der Lehre auf Basis der Systemakkreditierung etablieren (z. B. im FB Elektrotechnik und Informatik) - Bei der Prozessentwicklung im QM-System der HS mitwirken und qualitätsrelevante FB-interne Prozesse identifizieren sowie standardisieren (z. B. im FB Oecotrophologie) - Ein Qualitätsentwicklungssystem etablieren, welches die Rück- meldungen verschiedener beteiligter Gruppen berücksichtigt (z. B. im FB Sozialwesen) Unser Weg in der Qualitätsentwicklung 33

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 - Vorhandene Qualitätsentwicklungsinstrumente nutzen und wei- terentwickeln, wie z. B. Evaluationsinstrumente (u. a. die Wei- terentwicklung von Feedback und Evaluation in Richtung einer 360 Grad-Evaluation prüfen im FB Wirtschaftsingenieurwesen) QM-Instrumente der Verwaltung ausbauen, systematisieren und intensiver bewerben • Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und den Fachbereichen hinsichtlich des Qualitätsmanagements verbessern • Weitere Funktionalitäten eines webbasierten Serviceportals entwi- ckeln • Bewusstsein für vorhandene Expertise und vorhandene Prozesse schaffen • Nutzer:innensicht stärker einbeziehen (z. B. weniger Formblätter) • Systematisches Prozessmanagement etablieren; Kennzahlen defi- nieren • Mehr Standardprozesse erstellen und zugleich Anzahl der Abwei- chungen bzw. Einzellösungen reduzieren, dazu u. a. Expertise der Fachbereiche zu Digitalisierungsprozessen einbinden (z. B. aus dem FB Elektrotechnik und Informatik) • HS-Cockpit als Führungsinstrument für Fachbereiche und HS- Leitung etablieren 34 Unser Weg in der Qualitätsentwicklung

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Organisationsdiagramm Gleichstellungsbeauftragte Büro für Chancengerechtigkeit Arbeitssicherheit und Brandschutz Datenschutzbeauftragte Präsidium Präsident VP I VP II Kanzler Referat Hochschulkommunikation Hochschulzentrum für Lehre und Lernen – HLL Stabsstelle Forschung Stabsstelle Hochschul- planung und Controlling Internationalisierung Koordinierungsstelle Evaluation Stabsstelle Transfer IT-Sicherheit Büro für Nachhaltigkeit Qualitätsmanagement in Studium und Lehre Zentrale wissenschaftliche Einrichtung – HIT Notfall- und Krisenmanagement Zentrum für Weiterbildung Stabsstelle Rheinisches Revier Psychosoziale Beratungsstelle HNT GmbH * Hochschulbibliothek Institut für Weiterbildung an der HSNR Stand: 01.2022 * Die HNT GmbH ist eine Tochtergesellschaft der HSNR. Dezernat Z Zentrale Organisation Risikomanagement Dezernat I Infrastrukturressourcen Dezernat II Personal und Recht Dezernat III Finanzressourcen Dezernat IV Studierendenservice und akademische Angelegenheiten Dezernat V Changemanagement und digitale Transformation 35

4.4 | Nachhaltige Hochschulentwicklung Planungsgrundsatz Nach Hochs entwi Unser Weg in der nachhaltigen Hochschulentwicklung Handlungsfelder In den kommenden Jahren werden die Entwicklungen an der Hochschule Niederrhein durch gesellschaftliche Wandlungsprozesse geprägt sein, ausgelöst u. a. durch die Digitalisierung der Lebens- und Arbeitswelten, die demografi- sche Entwicklung, den Klimawandel, die Globalisierung sowie den Umgang mit unvorhergesehenen und unsicheren Rahmenbedingungen. Bei der Posi- tionierung der Hochschule Niederrhein im gesellschaftlichen und wirtschaft- lichen Umfeld wird es darauf ankommen, den kontinuierlichen Transforma- tionsprozess über alle Fachbereiche und Ressorts hinweg aktiv zu gestalten und dessen Chancen gemeinsam zu nutzen. Nachhaltigkeit bedeutet ressourcenschonendes und verantwortungsbewusstes Handeln mit Blick auf die nachfolgenden Generationen und ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Wir verpflichten uns dem Prinzip der Nachhaltigkeit in Lehre, Forschung und Organisation. Hierbei streben wir ein qualitätsgesichertes Nachhaltigkeitsmanagement an, das zentral verortet und koordiniert wird. Ein Leitprojekt der Nachhaltigkeitsstrategie wird es sein, die Klimaneutralität der Hochschule möglichst früh zu erreichen. Hierfür erstellen wir eine Klima- bilanz der Hochschule und erarbeiten darauf basierend einen Klimaschutzplan, der die angestrebte Klimaneutralität datiert. Nachhaltigkeit bedeutet für uns auch, verantwortungsvoll in die Region zu wirken. Wir positionieren uns daher als offene und neugierige Wissenschaftseinrichtung, schaffen Begegnungen und unterstützen die Region in ihrer Entwicklung. Dabei stellen wir uns den Herausforderungen in Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Ausgestattet mit Wissen, Haltung und Handlungskompetenz sind die Studie- renden unser Beitrag zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung unseres Gemeinwesens. Im Sinne nachhaltiger Entwicklung prüfen wir unsere Lehre darauf, wie wir Kompetenzen vermitteln können, die zu nachhaltigem Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Wir entwickeln gemeinsam unsere Hochschule als verantwortungsbewusste Akteurin im sich wandelnden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umfeld. Dabei verpflichten wir uns dem Prinzip der Nachhaltigkeit. 37

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Denken und Handeln befähigen, und implementieren entsprechende Formate. Darüber hinaus prüfen wir die Einrichtung eines interdisziplinären Masterstu- diengangs Nachhaltige Entwicklung. Wir etablieren einen dauerhaften Dialog mit unseren externen Stakeholdern und nutzen Erkenntnisse daraus, um Studien- und Weiterbildungsangebote bedarfs- orientiert zu gestalten, unternehmensspezifische Innovationen zu unterstützen und passgenaue Technologietransferinitiativen zu entwickeln. Ergänzend zu unserem regionalen Engagement streben wir eine Ausweitung unserer internationalen Aktivitäten an. Dabei ist es uns wichtig, das Kompetenz- portfolio von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden interkulturell sowie sprachlich zu erweitern. Wir werden damit den Bedarfen regionaler Unterneh- men, der Nachfrage von potenziellen Studierenden und Mittelgebern gerecht. Unsere Internationalisierungsvorhaben werden durch prozessbegleitende Eva- luation und Qualitätssicherung flankiert. Entsprechend unseres Qualitätsver- ständnisses beziehen wir externe Expertise ein und planen eine Bewerbung um das Audit „Internationalisierung der Hochschulen“ der Hochschulrektorenkon- ferenz. Studium, Lehre, Forschung und Transfer brauchen verlässliche Verwaltungs- prozesse, eine funktionierende Infrastruktur, Beratung bei rechtlichen Fragen und der finanziellen Planung, Unterstützung beim Personalmanagement und bei der Abwicklung von Projekten. Unsere Verwaltung verantwortet es, diese und weitere Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit ist sie konstitutiv für Studium, Lehre, Forschung und Transfer. Im Zuge des kontinuierlichen (u. a. digitalen) Transformationsprozesses entwickelt sie ihre Services weiter. Die Vorteile der Digitalisierung werden hierbei für die Standardisierung von Prozessen genutzt. Unsere Hochschulangehörigen begleiten wir in ihrem Life Cycle mit ganzheit- lichen Angeboten. Als wichtigen Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie etablieren wir ein nachhaltiges Personalmanagement – vom Prozess der Rekru- tierung über die Personalentwicklung bis zur langfristigen Personalbindung. Eine vertrauensvolle, wertschätzende und konstruktive Zusammenarbeit ist uns wichtig. Der Schlüssel dazu ist eine transparente und intensive Kommunikation innerhalb der Hochschule. Wir schaffen eine Kultur, in der alle voneinander lernen und Wissen miteinander teilen. Gleichstellung und Diversität begreifen wir als Stärke und Chance; wir nehmen sie wahr, respektieren und fördern sie. 38 Unser Weg in der nachhaltigen Hochschulentwicklung

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Handlungsfeld Maßnahmen Ressourcenschonend handeln • Koordinationsstelle für Vorhaben und Initiativen zum Thema Nach- haltigkeit einrichten • Gesamtstrategie für Nachhaltigkeit erarbeiten auf Basis der globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Develop- ment Goals – SDGs) • Ressourcenschonende Maßnahmen auf ihre zügige Umsetzbarkeit prüfen, wie z. B. zu den Themen: - Energiemanagement (Photovoltaik-/Solaranlagen, Zertifizierun- gen, Senkung Energieverbrauch) - Bau- und Flächenmanagement - Campusentwicklung unter ökologischen Gesichtspunkten mit Blick auf Aufenthaltsqualität - Beschaffung - Arbeitsplatzausstattung - Mobilität (Anreize für Fahrrad-/ÖPNV-Nutzung/E-Mobilität) - Ressourcenschonende Abfallwirtschaft auf dem Campus - Nachhaltiger Mensabetrieb • Leitprojekt „Klimaneutralität der Hochschule“ initiieren - Klimabilanz ermitteln - Klimaschutzplan mit Meilensteinen erstellen - Expertise der Fachbereiche einbinden (u. a. Energy Living Lab, FB Elektrotechnik und Informatik, FB Wirtschaftsingenieur- wesen) - Prozessbegleitend ausgewählte Maßnahmen umsetzen Dritte Mission stärker fokussieren und • Wechselseitigen Dialog zwischen Wirtschaft, Gesellschaft und Wis- die HSNR als Hochschule der Region senschaft anregen positionieren • Anlaufstelle für Bürger:innen, Studieninteressierte und Unterneh- men etablieren, z. B. durch Präsenzen in den Innenstädten der Region • Studierende und Lehrende aktivieren für eine Teilnahme am gesell- schaftlichen Leben der Stadt und der Region Internationalisierung stärken • Stärkung der internationalen Aktivitäten in allen Handlungsfeldern dazu z. B. - Die Möglichkeit eines englischsprachigen Masterstudiengangs im FB Chemie prüfen Unser Weg in der nachhaltigen Hochschulentwicklung 39

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Studierende gewinnen - Die Zusammenarbeit mit internationalen Kooperationspartnern pflegen und neue Kontakte aufbauen (u. a. FB Elektrotechnik und Informatik, FB Textil- und Bekleidungstechnik, FB Wirt- schaftswissenschaften) - Die Entwicklung eines Internationalisierungskonzeptes mit dem Zielmarkt Süd- und Mittelamerika prüfen (z. B. im FB Oecotro- phologie) - Englischsprachige Bachelor- und Masterprogramme weiterent- wickeln (z. B. im FB Wirtschaftswissenschaften) - Auslandsaufenthalte stärker bewerben und deren Realisierbar- keit in lehrbezogenen Planungen berücksichtigen (z. B. im FB Wirtschaftsingenieurwesen) • Partnernetzwerk kriteriengeleitet strukturieren; Etablierung eines Konzepts zur kontinuierlichen, qualitätsorientierten Pflege und Er- weiterung des Netzwerks • Konzepte zur Anwerbung sowie zur Betreuung und regionalen Ver- netzung internationaler Studierender erstellen, wie z. B. digitale Formate zur Integration der internationalen Studierenden an der HSNR schaffen; fremdsprachige Infomaterialien und englischspra- chige Webseite für internationale Zielgruppe gestalten • Nationale Studierende für einen Auslandsaufenthalt motivieren, in- formieren und Prozesse dazu vereinfachen (z. B. Mobilitätsfenster in Curricula integrieren, erbrachte Studienleistungen anerkennen, Kurzzeitaufenthalte anbieten) Internationalisation@home ausbauen und Angebote zum virtuellen Erwerb interkultureller Kompetenzen entwickeln • • Double-Degree-Studiengänge prüfen und ggf. ausbauen (z. B. im • FB Wirtschaftswissenschaften) Internationale Kompetenzen und Sprachkenntnisse bei Beschäftig- ten verbessern • Bewerbung um das Audit „Internationalisierung der Hochschulen“ der Hochschulrektorenkonferenz • Einzugsgebiet der HSNR besser ausschöpfen und möglichst erwei- tern; dazu Zusammenarbeit mit Schulen, insbesondere mit Berufs- kollegs, intensivieren, Talentscouting aktiv betreiben, Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen • Attraktivität der Hochschule steigern durch zusätzliche Angebote, u. a. in den Bereichen MINT-Berufe für Frauen, Kultur, Hochschul- 40 Unser Weg in der nachhaltigen Hochschulentwicklung

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 sport, flexible Studienformate für z. B. Berufstätige oder Personen mit Familienaufgaben • Vielfalt der Studiengangmodelle zielgruppengerecht bewerben • Neue Studiengänge mit hoher Relevanz in der Arbeitswelt und guter Passung im Portfolio der HSNR schneller einführen als die potenziellen Wettbewerber • Kontakte zu kooperierenden Unternehmen verstetigen, neue Unter- nehmen für Duales Studium gewinnen (z. B. im FB Maschinenbau und Verfahrenstechnik) • Konzepte zur Studierendengewinnung und zur Stärkung der öffent- lichen Wahrnehmung der Fachbereichsangebote entwickeln und umsetzen - Modulartige Angebote zur Studierendengewinnung im Verbund der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge aufbauen - Z. B. ChemSpace im FB Chemie implementieren und Schulbe- suche erhöhen - Z. B. ein CityLab einrichten und die Museums-Uni im FB Oeco- trophologie weiterentwickeln - Zielgruppengerechte Ansprache optimieren, u. a. im Hinblick auf die Webseite und Social Media-Konzepte, z. B. im FB Ma- schinenbau und Verfahrenstechnik und FB Oecotrophologie • Fachbereiche entwickeln Ideen, wie Nachhaltigkeit als Thema in die Studiengänge integriert werden kann (u. a. im FB Chemie, FB Design, FB Maschinenbau und Verfahrenstechnik, FB Sozialwesen und FB Textil- und Bekleidungstechnik) • Lehr-Lern-Szenarien entwickeln und initiieren, die Studierende zu nachhaltigem Denken und Handeln befähigen • Portfolio der Studiengänge nachhaltig für die Region und die Hoch- schule weiterentwickeln, z. B. ein gemeinsames Studienangebot mit der Handwerkskammer im Bereich KFZ entwickeln • Möglichkeit eines integrierten interdisziplinären Masterstudien- gangs im FB Design prüfen, der am Bildungsauftrag anknüpft, künftige Generationen für eine nachhaltige Entwicklung zu sensi- bilisieren Nachhaltigkeit in Studium und Lehre verankern und Studium und Lehre nachhaltig weiterentwickeln Verwaltungsprozesse vereinfachen und qualitativ verbessern • Digitalisierung für weitere Prozessstandardisierung nutzen, dabei u. a. die Expertise des FB Elektrotechnik und Informatik sowie des FB Wirtschaftsingenieurwesen einbinden Unser Weg in der nachhaltigen Hochschulentwicklung 41

Hochschulentwicklungsplan 2022 – 2026 Personal gewinnen, halten und entwickeln Eine starke Gemeinschaft bilden • Hochschule als attraktive Arbeitgeberin positionieren und bekannt machen, dazu eine Gesamtstrategie zum Thema Nachhaltigkeit im Personalmanagement entwickeln, insbesondere in den Bereichen Recruiting, Personalbindung und -entwicklung, u. a. Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen und flexible Arbeitszeitmodelle anbieten • Konzept zur Weiterentwicklung der Organisationskultur mit den Schwerpunkten Binnenkommunikation, Fehlerkultur und Wissens- management entwickeln Identifikation von Studierenden, Alumni und Mitarbeitenden mit der HSNR stärken • Diversität wahrnehmen, respektieren • Reakkreditierung des Zertifikats „Vielfalt Gestalten“ des Stifterver- und fördern bands der Deutschen Wissenschaft anstreben • Kampagne „Bunte Hochschule“ erneut durchführen • Diversität in den Fachbereichen fördern (z. B. im FB Elektrotech- nik und Informatik); für die Diversität von Studierenden, Lehrenden und Mitarbeitenden sensibilisieren und Maßnahmen entwickeln, die die Bedingungen für diese verbessern (z. B. im FB Wirtschafts- ingenieurwesen) 42 Unser Weg in der nachhaltigen Hochschulentwicklung

Inhaltsverzeichnis

1 | Selbstverständnisund Methode

2 | Unsere Wegstrecke zum HEP 2022 – 2026

3 | Unsere Stärken Wegweiser zur Weiterentwicklung

4 | Unser Weg 2022 bis 2026

4.1 | Studium und Lehre

4.2 | Forschung und Transfer

4.3 | Qualitätsentwicklung

4.4 | Nachhaltige Hochschulentwicklung

5 | Unsere Wegrichtung