WEGE_1_2024

° 0 2 | 0 3 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 INDEX. Warum HSNR? S 004 W E N 006 News 008 Hochschule Niederrhein. Dein Weg. 010 Vom Abitur zur Ausbildung – Cihan Rüzgar 014 Down under – Vivian Assmann 016 Ehrenamt – Muhamad Ragy 018 Zuversicht – Antanina Malei 020 Überholspur – Sarah Leßmann 022 Karriere –Prof. Dr. Ralf Ostendorf 024 Frontmann – Heinrich Verheyden 026 Danke! – Manfred Suren 028 NEU! Angewandte Psychologie 030 Studierende aus dem Ausland 032 Schüler:innen für MINT begeistern T K N U P R E W H C S E R H E L & M U I D U T S E R H E L & M U I D U T S G N U H C S R O F N E B E L S U P M A C N E H C S N E M 034 Vom Labor aufs Küchenregal – Pilzzucht 036 Villa Merländer zeigt Arbeiten von Designstudierenden 040 Zeitzeugin Eva Weyl 042 Verleihung der Lehrpreise 044 Extremismusforschung – Prof. Dr. Beate Küpper 046 Biosensortechnologie – »SenSpores« 048 Recycling von Carbonfasern – »X-Life« 050 Rekord für Drittmittel in 2023 052 Neues Chemie-Technikum eingeweiht 054 Back to the Roots – FWL im Behnisch-Bau 056 Hochschulsport – Breit aufgestellt und erfolgreich 058 Campusfest 060 Fairtrade an der HSNR 062 Internationalisierungsstrategie an der HSNR 064 Neuberufene 066 Preise 068 Personalia

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 Liebe Leserinnen und Leser, L A I R O T I D E schön, dass Sie unser neues Hochschulmagazin WEGE in den Händen halten. Nach acht Jahren NIUS haben wir uns entschieden, Titel, Aussehen und auch in Teilen den Inhalt unseres Magazins zu verändern. Der neue Titel WEGE bezieht sich auf unseren Claim Hochschule Niederrhein. Dein Weg. Wir wollen damit noch einmal betonen, was unsere Stärke ist: Wir bieten allen Angehörigen der Hoch- schule die Möglichkeit, ihren Weg zu ﬁnden. Dafür machen wir uns stark, dafür setzen wir uns ein. Am Fachbereich Design bilden wir Menschen im Bereich der Gestaltung aus – dazu gehört, neben vielen anderen Dingen, auch das Layout von Magazinen und Publikationen. Wie wäre es also, wenn wir etwas Eigenes, nämlich unser Hoch- schulmagazin, dort entwerfen und gestalten würden? Gedacht, getan. Unser Dank hierfür gebührt Professorin Nora Gummert-Hauser, Thomas Junold sowie unserem Studenten Adam Romich für ihre Ideen und deren Umsetzung. Das fertige Heft zeigt, welch große Expertise wir am Fachbereich Design haben. Inhaltlich wollen wir in der ersten Ausgabe zeigen, wie unterschiedlich die Wege an der Hochschule Niederrhein sind. Wir berichten z. B. über Professor Ralf Ostendorf, der mit einem Hauptschulabschluss gestartet ist und dennoch den Weg zum Professor für Finance and Business Management am Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen gefunden hat. Oder über den Weg unseres Kollegen Manfred Suren, der eigentlich nie geplant hatte, an einer Hochschule zu arbeiten und am Ende rund 37 Jahre hier verbracht hat. Natürlich kommen auch die Studierenden zu Wort: Warum hat sie ihr Weg an die Hochschule geführt? Wie war der Weg unserer Studentin Vivian, die gerade ein Auslandssemester ins Australien absolviert? Leiter der Hochschulkommunikation Tim Wellbrock

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 N E W S NELE BECHER (BACHELOR KULTURPÄDAGOGIK) Ich habe mich für das Studium an der HSNR entschieden, da ich mich zuerst für das Angebot im Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik interessiert habe. So bin ich dann auch auf die Hochschule aufmerksam geworden und bin aus Beckum (Münsterland) nach Mönchengladbach gezogen. Als ich dann aber im zweiten Semester gemerkt habe, dass das Fach doch nicht das richtige für mich war, habe ich mich nach anderen Studien- gängen an der HSNR umgeschaut. Als ich mir den Fachbereich Sozialwesen angeschaut hatte, war mir sofort klar, dass ich dort viel besser aufgehoben war. So bin ich auf den Studiengang der Kulturpädagogik gestoßen. Im Fachbereich Sozialwesen fühle ich mich sehr aufgehoben und freue mich auf die folgenden Semester.

° 0 6 | 0 7 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 N E W S S W E N NRW-Innenminister Herbert Reul besucht Cyber-Polizist:innen Kreative Studiengänge – Platz 1 in NRW für Hochschule Niederrhein Im Oktober haben 48 Polizistinnen und Der Art Directors Club Deutschaland (ADC) hat den Fachbe- Polizisten ihr Studium der Digitalen Forensik reich Design zur kreativen Nummer 1 in Nordrhein-Westfalen am Cyber Campus NRW begonnen. gewählt. Darüber hinaus erreicht die Hochschule im Kreativ- NRW-Innenminister Herbert Reul besuchte index der renommierten Non-Proﬁt-Organisation erstmalig die Studierenden in Mönchengladbach an den fünften Platz im bundesweiten Vergleich. Ausgewertet der Hochschule Niederrhein. Der Innen- wurden die besten Semester-, Abschluss- und Praxisarbeiten minister schaute sich vor Ort den Unterricht der vergangenen drei Jahre aller teilnehmenden Hochschulen. an und tauschte sich mit den Studierenden über die ersten Wochen ihres Studiums aus. Land NRW verlängert die Finanzierung des Cyber Campus NRW Das Land Nordrhein-Westfalen hat für das derzeit laufende Gemeinschaftsprojekt der HSNR und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg eine weitere Finanzierung zugesagt. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalens ﬁnanziert das Projekt für die Jahre 2024 und 2025 mit insgesamt 5,5 Millionen Euro. Die HSNR erhält davon pro Jahr 1,375 Millionen Euro. HSNR und Borussia Mönchengladbach kooperieren Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und Fußball- Bundesligist Borussia Mönchengladbach haben eine Koopera- tionsvereinbarung geschlossen. Die Hochschule wird die Borussia bei aktuellen Fragestellungen mit wissenschaftlichen Untersuchungen unterstützen, die in Lehrprojekten durch- geführt werden. Zu Beginn stehen Fragen der Fanforschung im Mittelpunkt. Die Zusammenarbeit soll langfristig bestehen und zukünftig weitere neue Forschungsfelder erschließen.

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 N E W S 0 0 + c a. 1 514 SoSe 2024 BA / MA 331 Technikwissenschaften 80 r e t s e m e s t s r E 17 183 514 Studienanfänger starten in das Sommer- Oecking und Nihalani führen Senat semester Professor Dr. Georg Oecking und Professorin Dr. Katrin Nihalani 514 junge Menschen haben ihr Studium im Sommer- heißen die beiden neugewählten Vorsitzenden des Senats. semester an der HSNR aufgenommen. Das sind Während Oecking, Professor für Betriebswirtschaftslehre am knapp 100 Personen mehr als im vergangenen Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, bereits in seine vierte Sommersemester. 331 Studienanfänger starten in ein Amtszeit geht, gehört Nihalani (Professorin für Volkswirtschafts- Bachelorstudium. Die Zahl der Masterstudierenden lehre, Schwerpunkt Gesundheitswirtschaft) erstmals zum liegt 2024 bei 183. Ein besonders großer Zuwachs Führungsduo im Senat. Georg Oecking und Katrin Nihalani zeigt sich beim Orientierungssemester der Technik- werden dem Senat in den kommenden zwei Jahren vorstehen. wissenschaften: Im Sommersemester 2024 haben HSNR wirbt 500.000 Euro für Internationalisierung ein sich 80 Personen für diesen Zweig entschieden. Im vergangenen Jahr waren es noch 17. Startschuss für Erneuerung des Textilcampus Zum dritten Mal hat die HSNR in der Förderlinie HAW.Inter- Ende April ﬁel der Startschuss für den Ersatzbau der national des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) Textilhalle am Fachbereich Textil- und Bekleidungs- Fördermittel eingeworben. Bis Ende 2025 stehen im Projekt technik in Mönchengladbach. Ziel ist es, eine funktio- ConnActGlobal rund 500.000 Euro für die Internationalisierung nale Vernetzung der Forschungs- und Lehrgebäude zur Verfügung. Unter anderem soll die Mobilität von Lehrenden auf dem gesamten Campus zu schaﬀen. Innnovation gefördert werden, zum Beispiel durch mehr Programme für und Nachhaltigkeit werden die Nutzung prägen: Das Gastdozent:innen. Zudem will die HSNR noch stärker mit moderne Technikum für Textilveredlung wird bereits ausgewählten Partnerhochschulen zusammenarbeiten. 2025 mit Maschinen für eine emissionsarme, digitale Produktion im Industriemaßstab einziehen.

° 0 8 | 0 9 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Im Jahr 2019 hat sich die Hochschule Niederrhein den Claim Hochschule Niederrhein. Dein Weg. gegeben. Er ist das Ergebnis eines partizipativen Prozesses der gesamten Hochschule und externer Partner:innen. Heute, gut sechs Jahre später stellen wir fest, dass der Claim gut gewählt worden ist. Er ist nicht einfach daher gesagt, er ist vielmehr gelebte Praxis in allen Bereichen der Hochschule. Wir bilden eine starke Gemeinschaft und vermitteln Zuversicht und Vertrauen in das eigene Können. Mit einer zukunftsfähigen akademischen Ausbildung und einer problem- und transferorien- tierten Forschung schaffen wir die Grundlage dafür, dass unsere Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind. Wer bei uns studiert, macht seinen Weg. Doch nicht nur unsere Studierenden profitieren von unseren vielfältigen Angeboten auf ihrem Weg. Auch Wissenschaftler:innen und externe Partner:innen, wie Unternehmen, die eine Kooperation mit uns suchen, finden bei uns vielfältige Möglich- keiten und Unterstützung, ihren Weg zu finden. Dieses Engagement zeichnet die Hochschule Nieder- rhein seit vielen Jahren aus. Nicht zu vergessen die Kolleginnen und Kollegen der Hochschule. Sie haben sich bewusst und aus Überzeugung dazu entschlossen, ihren persönlichen Berufsweg an der Hochschule Niederrhein zu beginnen, weiterzuführen oder auch zu beenden. Das machen sie mit viel Einsatz und Herzblut. Tag für Tag. ° k c o r b l l e W m T i : ¦ d l o n u J s a m o h T : I

° 0 1 0 | 0 1 1 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Vom Abitur zur Ausbildung: Cihan Rüzgars Weg zum Kaufmann für Büromanagement an der Hochschule Niederrhein Wenn Cihan Rüzgar morgens um 6:30 Uhr seinen Dienst beginnt, ist es noch dunkel auf den Straßen und ruhig auf den Fluren des J-Gebäudes am Campus Krefeld Süd. Seit September 2023 absolviert der ambitionierte 19-Jährige seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement. Während seine Klassenkamerad:innen nach dem Abitur ein freies soziales Jahr, eine Rundreise oder das Studium antreten, visierte Cihan einen Einstieg ins Berufsleben ohne Umschweife an. An der HSNR ist er derzeit einer von 16 Auszubildenen. Im Gespräch berichtet er von seinem Weg an die Hochschule Niederrhein. o j l e v Č a n i r a M : « ª ¦

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Cihan ist 19 Jahre alt und absolviert seine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement an der Hochschule Niederrhein. Der öﬀentliche Dienst hat in meiner Familie und bei meinen Freunden einen guten Ruf. Es gab natürlich auch Fragen, ob ich nicht lieber an der HSNR studieren wollte, da die Hochschule eher mit einem Studium assoziiert wird. Mein erstes eigenes Geld zu verdienen, das ﬂexible Arbeits- zeitmodell und dass meine Kolleg:innen meinen Kompe- tenzen vertrauen – bestärkt mich aber in meiner Entschei- dung. Jetzt bist du seit September 2023 an der Hochschule tätig und hast die Hochschule und ihre Mitarbei- ter:innen kennengelernt. Wie würdest du die HSNR beschreiben? Cihan — Strukturiert, umfangreich und harmonisch. In den Abteilungen, in denen ich bisher war, lief alles strukturiert ab. Alles war geplant und gut organisiert. Für jedes Problem gab es eine Lösung, und falls nicht, wurde im Team daran gearbeitet, es zu lösen. Daher würde ich die HSNR als harmonisch beschreiben. Hattest du bestimmte Erwartungen vor Dienstbeginn? Cihan — Ich erwartete, gut aufgenommen und angelernt zu werden. Da ich zuvor keine Ausbildung absol- viert hatte, hatte ich keine speziﬁschen Erwartungen an die Ausbildung selbst. Ich wollte jedoch Einblicke in die Verwaltung gewinnen, verschiedene Fachbereiche kennen- lernen und meine PC-Kenntnisse auﬀrischen. Für Letzteres ist die Arbeit in einer Behörde ja eigentlich nicht bekannt … Stichwort Digitalisierung. Cihan — Ich war positiv überrascht. Während eines Praktikums in einem anderen Betrieb lief es nicht so »digitalisiert« ab. Natürlich gibt es an der Hochschule noch einige Arbeitsabläufe, die manuell erledigt werden müssen oder analog archiviert werden müssen. Diese Maßnahmen haben aber alle noch eine Daseinsberechti- gung. Manche Abläufe müssen nach einem Sechs-Augen- prinzip durchgeführt werden. Das halte ich für sinnvoll. Hi Cihan, Du machst deine Ausbildung da, wo andere in deinem Alter studieren. Wie kommt’s? Cihan — Nach dem Abitur wollte ich eigentlich direkt eine Ausbildung beginnen, um schnell einen festen Job zu haben. Einige Bekannte und Freunde studieren und arbeiten hier. Von einem Freund habe ich die Stellenaus- schreibung erhalten. Ich fand die Hochschule toll, da sie einen sehr guten Ruf hat und es etwas Besonderes ist als Bürokaufmann seine Ausbildung hier zu machen. Wieso besonders? Cihan — Es ist nicht einfach nur eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement. Hier hat man einen Verwaltungsschwerpunkt und die Arbeitsprozesse an der Hochschule sind anders als in anderen betrieben. Ich wollte die Herausforderung annehmen und hier meine Ausbildung beginnen. Wie hat dein Umfeld darauf reagiert, dass du deine Ausbildung im öentlichen Dienst beginnst? Cihan — Mein Umfeld war erfreut darüber.

° 0 1 2 | 0 1 3 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T »Es bedeutet, dass man an der Hochschule viele Möglichkeiten hat, seinen eigenen Weg zu gestalten und sich entsprechend seiner In- teressen zu orientieren. An der HSNR hat man die Freiheit, aus verschiedenen Fachbereichen zu wählen und seinen eigenen Weg zu gehen. Es gibt viele Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung, auch während einer Ausbildung in der Verwaltung.« C I H A N R Ü Z G A R Du beschreibst die Hochschule als »umfangreich«. Was genau meinst du damit? Cihan — Als ich hier angefangen habe war ich überrascht, wie viele Abteilungen, Dezernate und Ansprechpartner es an der HSNR gibt. Damit meine ich nicht nur die verschiedenen Fachbereiche, sondern auch die anderen Abteilungen. Ich absolviere während der Ausbildung verschiedene Stationen an allen Standorten der HSNR in verschieden Abteilungen. Derzeit arbeite ich hier im Dezernat III – Finanzressourcen. Zuvor war ich im Dezernat Z – Zentrale Organisation/Risikomanagement und im Sekretariat des Fachbereichs Gesundheitswesen tätig, wodurch ich schon sehr viele Einblicke und Erfahrungen sammeln konnte Wo ﬁnden die Lerneinheiten statt? Cihan — Ich bin zweimal pro Woche an der Kauf- mannsschule in Krefeld. Zusätzlich haben wir in der zwei- ten Woche der Herbst- und Osterferien Unterricht an der HÜF (Hochschulübergreifende Fortbildung NRW), wo wir speziﬁsche Schulungen zu den Gesetzen der Hochschule erhalten. Wenn du nicht arbeitest oder lernst, wie verbringst du deine Freizeit in Krefeld? Cihan — Ich gehe ins Fitnessstudio. Außerdem spiele ich Fußball im Verein beim SC St. Tönis. Manchmal nehme ich auch an Veranstaltungen der Hochschule teil, wie z. B. ASTA-Partys. Wenn du an die Zukunft denkst, weißt du schon wie es nach deiner Ausbildung weitergeht? Cihan — Ich überlege derzeit noch ob ich ein wirt- schaftswissenschaftliches Studium dranhänge. Das Studium würde ich gerne an der HSNR machen. Die HSNR würde somit nicht nur einen beruﬂichen Weg mitgestalten, sondern ebenfalls deinen Weg ins Studium. Das entspricht unserem Claim »Hoch- schule Niederrhein – Dein Weg?« Was bedeutet dir diese Aussage? Cihan — Es bedeutet, dass man an der Hochschule viele Möglichkeiten hat, seinen eigenen Weg zu gestalten und sich entsprechend seiner Interessen zu orientieren. An der HSNR hat man die Freiheit, aus verschiedenen Fachbereichen zu wählen und seinen eigenen Weg zu gehen. Es gibt viele Möglichkeiten zur persönlichen Entwicklung, auch während einer Ausbildung in der Verwaltung. Danke Cihan. ° Dein Ausbildungsangebot an der HSNR: • Elektroniker/in für Betriebstechnik • Medien- und Informationsdienste • Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung • Kauffrau / Kaufmann für Büromanagement • Chemielaborant/in • Textillaborant/in • Zerspanungsmechaniker/in Die Hochschule Niederrhein bietet eine vielfältige Auswahl an Ausbildungsplätzen in techni- schen, naturwissenschaftlichen und kaufmännischen Bereichen, informiere dich jetzt.

° 0 1 4 | 0 1 5 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Down under. – Vivian Assmann über ihr Auslands- semester Hallo, ich bin Vivian, eine Studierende an der Hochschule Niederrhein, und verbringe das Sommersemester 2024 an der RMIT in Melbourne, Australien. Ich bin im sechsten Semester meines Kommunikationsdesign Studiums. Das Auslandssemester in Australien hat mich aus vielen Gründen gereizt, unter anderem wegen seiner einzigartigen und vielfältigen Natur und weil es ein englischsprachiges Land ist. Jetzt, wo ich schon zwei Monate hier bin, kann ich zu 100 % sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Die Stadt Melbourne ist kulturell super interessant und die Menschen sind alle extrem freundlich. n n a m s s A n a i v i V : F ª ¦ Ich bin mit einem Freiplatz-Stipendium von GOstralia!- GOmerica! nach Melbourne gekommen und bin unglaub- lich dankbar, dass ich diese Chance bekommen habe, auf der anderen Seite der Welt zu studieren. Die RMIT ist eine große und moderne Uni, mit vielen Ausstattungen wie Bibliotheken, Lernräumen und tolle Sport- und Clubangebote. Die Kurse, an denen ich teilnehme, legen, wie an der HSNR auch, mehr Wert auf praktisches als auf theoretisches Lernen. Was sich aber unterscheidet, ist, dass man an der HSNR meistens eine große Abgabe am Ende vom Semester macht, wobei es hier mehrere, kleinere Abgaben gibt. Das ist eigentlich sehr entspannt, weil man sicherstellt, dass man während des Semesters wirklich vorankommt und nicht am Ende vom Semester überfordert ist. den die Arbeiten auf der diesjährigen NGV Art Book Fair ausgestellt, was eine tolle Gelegenheit ist. Die Lebenshaltungskosten sind in Melbourne relativ teuer, und aus diesem Grund wohne ich im Studentenwohnheim in Bundoora. Das ist ein Vorort von Melbourne, das unge- fähr eineinhalb Stunden mit der Straßenbahn vom RMIT City Campus entfernt ist. Obwohl ich nicht so ﬂexibel bin, wie wenn ich in der Innenstadt leben würde, genieße ich es immer noch, zwischen den Kursen die Stadt und den Campus zu erkunden. Außerhalb des Studiums habe ich noch genügend Zeit, um mich mit Leuten zu treﬀen und tolle Ausﬂüge zu machen! Während der Osterferien bin ich zur Gold Coast gereist und habe eine ganz andere Seite Australiens gesehen! Die Natur dort ist viel tropischer, und bei meinen Wanderungen konnte ich viel von der einzigartigen Tierwelt Australiens sehen, darunter Koalas und Kängurus. Bei der Menge an Spinnen, denen ich auf meiner Reise begegnete, bin ich froh darüber, in Melbourne zu leben. Ich belege an der RMIT die Kurse Colour and Information Design, Typography in Context, und ein Studio Projekt namens Making Books. Weird Systems. Bisher machen alle Kurse extrem Spaß, und ich freue mich auf die Ergebnisse, die dabei rauskommen werden. Bei einem der Kurse wer- Ich kann es kaum erwarten, mehr von Melbourne und Australien entdecken zu können. Mein Auslandssemester hat mich bisher nicht nur in Bezug auf mein Studium, sondern auch in meinem Privatleben weitergebracht, indem ich eine ganz neue Stadt, Land, Kultur und Menschen kennenlerne. °

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T »Ich arbeite ehrenamtlich, um der Gesellschaft etwas Gutes zu tun und letztendlich bin ich auch zufriedener, wenn ich anderen Menschen helfen kann.« M U H A M A D R A G Y »Während der Klausurenphase schalte ich das Alarmie- rungsgerät aus, da konzentriere ich mich auf mein Stu- dium«, sagt Muhamad Ragy, der im sechsten Semester Elektrotechnik an der Hochschule studiert. 2016 kam der gebürtige Syrier als Flüchtling nach Deutschland. Krefeld- Hüls ist seine neue Heimat geworden. Hier begann er nach seiner Ankunft eine Ausbildung als Elektriker, die er mit Bestnote abschloss. »Durch meine Ausbildung bin ich in die Feuerwehr reingerutscht«, sagt er. Sein damaliger Chef war bei der Freiwilligen Feuerwehr und durch die Einsatz- Alarmierungen wuchs sein Interesse, sodass er zunächst eine Art Praktikum bei der Feuerwehr absolvierte. Dieses meisterte er mit Bravour und wurde schnell in den Kreis der Kameraden aufgenommen. Auch ein Wechsel zur Berufsfeuerwehr Krefeld stand im Raum, die Ausbildung beendete er sogar, dann entschied er sich für seine zweite Leidenschaft Elektrotechnik und begann ein Studium. Aktuell versucht Ragy sein Studium mit der Feuerwehr zu verknüpfen, indem er gemeinsam mit einem Freund innovative Lösungen für die Feuerwehr entwickelt. Beide arbeiten derzeit an einem intelligenten Feuerwehrhelm und einem speziellen Handschuh, die dazu beitragen sollen, die Sicherheit und Eﬀektivität der Feuerwehrfrauen und –männer zu verbessern. Seine Leidenschaft und Begeisterung für die Feuerwehr möchte er auch an die Jüngsten weitergeben: Seit kurzem bildet Ragy den Feuerwehr-Nachwuchs aus. Sein Engagement bei der Feuerwehr brachte ihm den dritten Platz beim letztjährigen mitBedacht-Preis der katholischen Hochschulzentren Krefeld und Mönchengladbach ein. Das Ehrenamt begleitet ihn seit seiner Jugend aufgrund der massiven Zerstörung ihre Schulen verloren haben, auf der Straße unterrichtet. Als er aus Syrien nach Deutschland ﬂüchtete, ging es naht- los weiter: »Als ich nach Deutschland gekommen bin, habe ich sofort angefangen, mich zu engagieren. Im Flüchtlings- heim habe ich Essen verteilt und auf Englisch übersetzt, beispielsweise bei Arztterminen. Mein Alltag war immer voll mit ehrenamtlichen Tätigkeiten.« Außer seiner Tätig- keit im Flüchtlingsheim besuchte er in Hüls das von Ehren- amtlichen organisierte Begegnungscafé und brachte sich in einem Hülser Seniorenheim ein, wo er viele Gespräche mit den Bewohnern führte. Bevor er bei der Feuerwehr anﬁng, hatte er eine längere Pause vom Ehrenamt. »Da habe ich gemerkt, wie sehr mir die Arbeit fehlt, aber vor allem auch der Kontakt zu den Menschen«, erzählt er. Durch seine verschiedenen Tätigkei- ten hatte er die Möglichkeit, nicht nur Menschen zu helfen, sondern auch viele Menschen kennengelernt, die ihm wiederum geholfen haben. Mit 27 Jahren war Ragy schon in vielen Bereichen ehren- amtlich tätig. Selbst in seiner Heimat – in der das Ehren- amt eher unüblich ist – hat er sich bereits gemeinsam mit Freunden bei Unicef, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, engagiert. Er hat unter anderem Kinder, die »Ich arbeite ehrenamtlich, um der Gesellschaft etwas Gutes zu tun und letztendlich bin ich auch zufriedener, wenn ich anderen Menschen helfen kann«, erklärt Muhamad Ragy. Sein Ehrenamt bei der Freiwilligen Feuerwehr in Hüls möchte er auf jeden Fall noch lange machen. °

° 0 1 8 | 0 1 9 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Zuversicht vermitteln – DAAD-Preisträgerin Antanina Malei im Interview i e l a M a n i n a t n A , z t r e m m a L s a m o h T : « n n a m e g o L a r u a L : ¦ Die gebürtige Belarussin Antanina Malei (22) studiert Sales & Marketing am Fach- bereich Wirtschaftswissenschaften. Neben dem Studium engagiert sie sich als Markenbotschafterin für die Organi- sation DEGIS, die internationale Studie- rende in Deutschland unterstützt. Sie teilt ihre Erfahrungen zum Studium und Lebensalltag mit ihren derzeit 75.000 Followern auf TikTok und Instagram. Für ihre hervorragenden Leistungen erhielt sie den diesjährigen DAAD-Preis. Im Interview spricht sie über ihren Werdegang, ihre Social Media-Kanäle und ihre eigenen Herausforderungen seit der Ankunft in Deutschland.

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T und auch bei Aspekten, die auf den ersten Blick gar nicht so oﬀensichtlich sind, sehr unterstützt. Du engagierst dich ehrenamtlich bei der Nicht- Regierungsorganisation DEGIS, für die du mehrere Social Media-Kanäle betreust. Über welche Themen sprichst du? Antanina — Auf meinen Kanälen ﬁnden Studie- rende alles zu den Themen Jobsuche, Studienmöglichkeiten und Stipendien. Meist spreche ich über das Leben in Deutschland, aber auch Studierende aus anderen Ländern schauen meine Videos. Ich thematisiere aber auch das Thema Mental Health. Ein Studium in einem fremden Land ist nicht einfach, daher versuche ich die Studieren- den zu beruhigen, indem ich immer wieder sage »Atme, entspann dich, es ist alles in Ordnung. Du bist schon erfolgreich, da du in Deutschland studierst.« Was ist deine Motivation? Antanina — Es ist mir wichtig, dass sich internatio- nale Studierende mit ihren Erfahrungen nicht allein fühlen. Als ich nach Deutschland kam, wusste ich nicht, wie viele Steine und Probleme mir im Weg stehen würden, sowohl in Bezug auf die Bürokratie als auch auf den Kulturschock. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Dabei möchte ich andere gerne unterstützen, so wie mir damals geholfen wurde. In diesem Jahr hast den DAAD-Preis gewonnen. Was bedeutet dir diese Auszeichnung? Antanina — Es bedeutet mir sehr viel. Ich habe auch vorher schon Preise in meinem Leben gewonnen, die mir auch viel bedeutet haben. Aber dieser Preis ist etwas Besonderes für mich, da ich ihn im Ausland erhalten habe. Als ich hierhergekommen bin, kannte ich niemanden und es war auch viel Unsicherheit dabei. Dann auf der Bühne zu stehen und den Preis entgegenzunehmen, war unglaublich. Da habe ich nur gedacht: »Jetzt ist alles gut.« ° Hier finden Sie Antanina auf ihren Social-Media-Kanälen. gravity_tonya2 gravity_tonya Warum hast du dich für ein Studium in Deutschland bzw. an der HSNR entschieden? Antanina — Ich habe immer gedacht, dass ich irgendwann in einem EU-Land studieren möchte. Meine Mutter hat damals ein Auslandspraktikum in Deutschland gemacht. Sie hat mir immer davon erzählt und so habe ich mich dann dazu entschieden hier zu studieren. In Belarus hatte ich bereits begonnen Digital Marketing zu studieren, die dort gewonnenen Kenntnisse wollte ich in Deutschland vertiefen. Jedoch reichten meine Deutschkenntnisse nicht, um auf Deutsch zu studieren. Deshalb ich mich für einen englischsprachigen Marketing-Studiengang entschieden. Da gab es dann bei dem Bachelorstudiengängen gar nicht mehr so eine große Auswahl und somit habe ich mich für das Studium Sales & Marketing an der HSNR entschieden. Was war für dich die größte Herausforderung als du nach Mönchengladbach gekommen bist, und wer hat dich unterstützt? Antanina — Der Kulturschock! Und dass am Sonn- tag alle Geschäfte geschlossen haben. Die größte Heraus- forderung war erst einmal Deutsch zu sprechen. Aber je mehr Deutsch ich im Studium, bei meinem Nebenjob oder in meiner Freizeit gesprochen habe, desto besser wurde es. An der Hochschule hat mich vor allem das Globus-Pro- gramm des International Oﬃce unterstützt. Es hat mich bei der Organisation des Studiums, bei der Bürokratie

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Mehr über Sarah Leßmann gibt es übrigens im »Ausfahrt- TV-Podcast«: Wie wird man Produktmanager bei BMW M? Schon als Kind spielte sie lieber mit Autos als mit Puppen und als neben dem Schulbus ein BMW stand, war der Berufswunsch klar: Es musste etwas bei diesem Autobauer werden. Und es hat geklappt. Als Produktmanagerin bei BMW war sie schon für imposante Fahrzeuge zuständig, aber mit dem Wechsel in die Sportwagensparte BMW M hat sie alles getoppt. »The ultimate electriﬁed M Power«, der BMW XM, ist ein, wenn nicht das Prestigemodell bei dem Sarah Leßmanns Augen zu leuchten beginnen. Mit Leidenschaft und Über- zeugung schwärmt sie über den 750 PS und 1.000 Nm starken Boliden – Ein Plug-in-Hybrid, der auf einem V8-Verbrenner basiert, erläutert die Bedürfnisse des Marktes und wie auch ein großer Sportwagen in Sachen Nachhaltigkeit Vorreiter sein kann. Inhalte aus dem Studium konnte sie eher weniger im Arbeitsalltag nutzen, vielmehr war es die erlernte Fähigkeit zum Problemlösen, die sie jetzt täglich einsetzen kann. Als Produktmanagerin ist sie mit vielfältigen Fragestellungen beschäftigt, verschiedene Fachstellen und viele unter- schiedliche Menschen aus der ganzen Welt wenden sich an sie und fordern sie heraus. Da der BMW XM in den USA gebaut wird, sind Dienstreisen selbstverständlich und natürlich auch Fremdsprachenkenntnisse. Englisch ist unerlässlich, nicht nur im Bereich Automotive mit den großen Playern aus China und den USA. Auch mit dem ländertypisch anderen Blickwinkel auf ein Produkt muss man umgehen. Englisch im Studium sieht sie daher als absolute Notwendigkeit, idealerweise ergänzt um einen Auslandsaufenthalt. Ihre »krasse Karriere« ist das Ergebnis von harter Arbeit, aber gepaart mit Überzeugung und Leidenschaft. Den Weg dahin beschreibt sie als durchaus kurvig, aber anders machen würde sie nichts. Und das Ergebnis gibt ihr Recht. Den beruﬂichen Stress baut die Auto-Enthusiastin übrigens beim Autofahren ab. Hier kommt aber auch schon mal ein Modell aus dem Hause Porsche zum Einsatz. °

° 0 2 2 | 0 2 3 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Von der Haupt- schule zum »Professor des Jahres« An eine Frage aus dem Bereich Geschichte und Politik kann sich Prof. Dr. Ralf Ostendorf noch gut erinnern: »Wie lange dauerte das ›Tausendjährige Reich‹?« Seine korrekte Antwort: »Zwölf Jahre.« So lange währte die Nazi-Diktatur in Deutschland, die in ihrem Größenwahn von vielen hundert Jahren Bestand ausgegangen war. Auch sonst musste Ostendorf vieles in dem Test seiner heimatlichen Kreissparkasse richtig gemacht haben – denn er schnitt als Zweitbester von 300 Kandidatinnen und Kandidaten ab. So konnte er Mitte der 1980er-Jahre seine Bankausbildung starten und auch erfolgreich beenden. »Das war eine Genugtuung für mich«, sagt er heute, 40 Jahre später. Zahlreiche Erfolgserlebnisse dieser Art sollten folgen. Dabei hatte in seiner Schulzeit nichts auf eine steile Karriere hingedeutet. z t r e m m a L s a m o h T : « s s o B l e i n a D : ¦

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T »Vom Hauptschüler zum Uni-Professor« – so titelte die Bild-Redaktion vor fünf Jahren. Anlass des Artikels, der noch immer online abru¶bar ist, war Ostendorfs Auszeich- nung zum »Professor des Jahres«, verliehen von der Zeit- schrift Unicum. Auch das Fernsehen berichtete über den Professor für Finance and Business Management am Fach- bereich Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Nieder- rhein. »Als 13-Jähriger hätte ich mir niemals zu träumen gewagt, einmal eine Hochschule zu besuchen, geschweige denn, an ihr zu forschen und zu lehren«, so der 56-Jährige über seinen außergewöhnlichen Berufs- und Lebensweg, den vier Hochschulabschlüsse und eine Promotion zieren. Rückblick: Als Jugendlicher in Recklinghausen hat Ralf Ostendorf nach eigenen Angaben mit starkem Übergewicht und schulischen Problemen zu kämpfen. »Eine Deutsch- lehrerin hat mich schließlich von der Realschule gemobbt.« Bei ihr hätte er allerhöchstens eine Vier in diesem wichti- gen Fach bekommen – »und damit wollte ich mich nicht auf eine Azubi-Stelle bewerben«. Also wechselt er zur Hauptschule »und wurde über Nacht zum Shootingstar«. Die Noten stimmen plötzlich. Und durch viel Bewegung und ausgewogene Ernährung verliert er 15 Kilo und schießt zudem 20 Zentimeter in die Höhe. Hochmotiviert erreicht der Teenager problemlos den Realschulabschluss. Es folgt die Banklehre. Er ﬁndet einen Mentor, der ihn fördert und fordert. »Das ist die beste Kombination. So halte ich es auch mit meinen Studierenden heute.« Der junge Bankkaufmann Ralf Ostendorf will sich weiterbil- den und zeigt dafür vollen Einsatz. Während seiner Bundes- wehrzeit in Delmenhorst macht er an der Abendschule in Haltern das Fachabitur. Viele Male fährt er in seinem Fiesta die rund 200 Kilometer zwischen beiden Orten hin und her, nicht selten nachts. Mit dem Fachabitur in der Tasche – als Erster in seiner Familie – und der Belegung von Zusatz- kursen kann er an der Gesamthochschule Duisburg sein Ökonomie-Diplom machen. In diesem Fach schreibt er seine Promotion. »In Duisburg habe ich auch Politik- wissenschaft studiert«, ergänzt er. Zusammen mit einem Fachhochschulabschluss im Kontext des genossenschaft- lichen Finanzverbundes und dem Diplom-Handelslehrer kommen unterm Strich vier Abschlüsse zusammen. Nach einigen Jahren bei der Bank Aktiengesellschaft (BAG) in Hamm, freiberuﬂicher Dozenten-Tätigkeit in Mettmann, Bergisch-Gladbach und Essen erhält Ralf Ostendorf 2009 den ersten Ruf als Professor: An der EBC Hochschule in Düsseldorf lehrt er rund drei Jahre. Am 1. März 2012 tritt er dann seine Stelle an der Hochschule Niederrhein in Krefeld an. Ein Jahr später erscheint sein erstes Lehrbuch (Thema: Bankwirtschaft). Aktuell schreibt er an zwei Büchern parallel. Seine Botschaft an junge Menschen: »Leute, glaubt doch nicht blind euren Lehrern. Ich bin der lebende Beweis, dass auch die sich irren können.« ° »Als 13-Jähriger hätte ich mir niemals zu träumen gewagt, einmal eine Hochschule zu besuchen, geschweige denn, an ihr zu forschen und zu lehren.« P R O F. D R . R A L F O S T E N D O R F

° 0 2 4 | 0 2 5 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Wenn Heinrich Verheyden morgens sein Büro am Campus in Krefeld betritt, weiß er oft nicht, was ihn in den nächsten Stunden erwartet: Ein Student braucht einen Schlüssel für ein Labor, der speziell für ihn programmiert ist? In einem Büro klemmt ein Rollo? Ein Raum muss neu eingerichtet werden? Für eine abendliche Veranstaltung wird eine Audioanlage gebraucht? Dann sind Heinrich Verheyden und sein Team der Hausmeisterei zur Stelle. »Alles, was die Gebäude, die Schließanlagen, die verschie- denen Standorte angeht – wir sind beteiligt“, so Verheyden. Der 40-Jährige arbeitet seit 11 Jahren für die Hochschule, und schätzt die Abwechslung in seinem Beruf. »Die Vielsei- tigkeit ist das, was ich liebe. Ein Job, bei dem ich den gan- zen Tag am Schreibtisch sitze – das wäre nichts für mich gewesen.« Eine Besonderheit sei es in den vergangenen Monaten gewesen, die drei neuen Gebäude in Krefeld in Betrieb zu nehmen. »Von der Schließanlage bis zu den Halterungen der Klobürsten lief das alles über uns. Wir haben die Umzüge organisiert und die Lernbereiche gestaltet.« Vor allem ohne die Kollegen der Hausmeisterei laufe gar nichts am Campus: »Wenn meine Jungs nicht um 5 Uhr da sind, dann hakt das ganze System.« Heinrich Verheyden kennt die Gebäude und Außengelände in Krefeld wie auch in Mönchengladbach ganz genau. »Ich kann von mir sagen, dass ich wirklich in jedem Raum schon mal gewesen bin.« Immer dabei hat er sein Mobil- telefon: Denn die Gebäude der Hochschule sind smart und melden, wenn etwas nicht stimmt. »Wenn irgendwo ein Kühlgerät aussteigt, die Server überhitzen, Wasser ein- getreten ist – das bekomme ich digital gemeldet, so dass wir möglichst schnell agieren können.« 24/7 für die Hochschule »Wenn etwas ist, bin ich da.« Eine Lampe ist kaputt, eine Tür klemmt oder ein Umzug muss organisiert werden? Heinrich Verheyden ist an der Hochschule Niederrhein Leiter des Bereichs »Gebäude und Außenanlagen«. Kaum jemand kennt die Hoch- schule so gut wie er. t a v i r P , e u q r e u q u b l A s o l r a C : « i l o t r o B e D e l l e b a s I : ¦

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T ansprechbar zu sein, auch nachts, am Wochenende, das ist für Verheyden selbstverständlich. »Wenn etwas ist, bin ich da.« Und das, obwohl auch zu Hause jede Menge Action auf ihn wartet: Denn Heinrich Verheyden ist fünﬀacher Vater – und in der Region außerdem nicht ganz unbekannt. Denn er ist der Sänger der Remember Band aus Mönchengladbach, der ältesten Coverband der Stadt. Mit der Gruppe ist Verheyden von Frühling bis Herbst quasi jedes Wochenende im Ein- satz, spielt deutschlandweit Songs der vergangenen Jahr- zehnte auf Hochzeiten und Firmenveranstaltungen, auf Geburtstagen – und auch auf dem Schützenfest Unges Pengste seiner Heimatstadt Korschenbroich. Viele Hochschulmitglieder haben den Leiter des Bereichs »Gebäude und Außenanlagen« auch schon live erlebt: In der Adventszeit spielt die Remember Band nämlich die Christmas Classics, 11 Konzerte in der Mönchengladbacher Christuskirche. »Es ist die perfekte Einstimmung auf Weih- nachten, wir spielen dann nur Weihnachtsmusik, und dazu kommen auch gerne Kolleginnen und Kollegen der Hoch- schule. Ein Konzert ist immer für den guten Zweck. Damit haben wir im vergangenen Jahr 20.000 Euro gesammelt«, »Die Musik ist für mich der Ausgleich zum Alltag. Für zwei, drei Stunden, wenn ich auf der Bühne stehe, kann ich total abschalten« H E I N R I C H V E R H E Y D E N so Verheyden. Die Spenden gingen 2023 an die Mönchen- gladbacher Drogenberatung, die Kinderklinik des Elisabeth- Krankenhauses in Rheydt und die Tierrettung MonRo-Ranch. Seit seinem fünften Lebensjahr spielt er bereits Gitarre, später kam Trompete hinzu. Nach einer »klassischen Phase samt Orchester« ging es dann in die Richtung Pop-Rock. »Damit hat man mehr Erfolg«, berichtet Heinrich Verhey- den augenzwinkernd. Über Jahre war er in unterschiedli- chen Genres unterwegs, spielte in verschiedenen Bands, seit 2018 ist er Frontmann der Remember Band. »Die Musik ist für mich der Ausgleich zum Alltag. Für zwei, drei Stunden, wenn ich auf der Bühne stehe, kann ich total abschalten.« °

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S C H W E R P U N K T Wie oft Manfred Suren im Auto die Erde umrundet hat – im übertragenen Sinne – kann er nicht sagen. Fest steht jedoch, dass er viele Jahre jeweils bis zu 30.000 Kilometer im Auftrag der Hochschule Niederrhein zurückgelegt hat. Ab 1987 war er im Fahrdienst tätig. Für viele Mitarbeiter- innen und Mitarbeiter war er eine Institution. Und auch die Studierenden begegneten ihm täglich. Diese Ära ist nun vorbei. Seit dem 1. März beﬁndet sich der 64-Jährige im Ruhestand. Am Steuer des VW-Busses sitzt nun ein Kollege. Der Abschied ist ein guter Anlass, um mit Manfred Suren zurückzublicken. Der gebürtige Krefelder wollte ursprünglich in einem gänzlich anderen Bereich sein Geld verdienen. »Ich habe eine Bäckerlehre absolviert«, erzählt er. Doch eine Mehlallergie setzte den Berufsplanungen rasch ein Ende. Der junge Mann wechselte in den Elektrogroßhandel. 1984 kam er zur Hochschule. »Angefangen habe ich in der damaligen Druckerei auf dem Campus Krefeld Süd.« Anschließend durchlief er verschiedene Abteilungen, war unter anderem in der Materialausgabe beschäftigt und machte Hausmeistervertretungen. Im Fahrdienst fand er schließlich seine Lieblingsaufgabe. »Da war ich mein eigener Herr. Das fand ich von Anfang an und bis zum Schluss super«, erzählt er. Gestartet wurde morgens immer von der Reinarzstraße in Krefeld aus. Zum »Pﬂichtprogramm« gehörte das Verteilen der Post. Dafür musste er natürlich auch nach Mönchengladbach. Den Weg zwischen den zwei Hochschul-Standorten hat Manfred Suren unzählige Male zurückgelegt, manchmal mehrmals am Tag. »Die Strecke ist mir bestens vertraut. Ich kenne auch viele Schleichwege«, sagt er. Doch manchmal hat er auch den Niederrhein verlassen, um Hannover, Frankfurt am Main oder andere weiter entfernte Ziele anzusteuern. »Ich habe Materialien ab- geholt oder beim Auf- und Abbau auf Messen geholfen.« Zu seinen Aufgaben gehörte auch der Chauﬀeursdienst. Viele Gäste der Hochschule wurden von Manfred Suren am Flughafen oder Bahnhof abgeholt und wieder zurück- gebracht. Gelegentlich saß ein Promi auf dem Beifahrersitz. Der Neu-Rentner erinnert sich an den Schauspieler Lutz Herkenrath (Ritas Welt) und Tagesthemen-Legende Ulrich Wickert. Manfred Suren war ﬂink und ﬂeißig, doch ein kurzer Plausch mit Kolleginnen und Kollegen war meistens drin. »Auch für einen schnellen Kaﬀee hat es oft gereicht«, sagt er lächelnd. Da sein Arbeitsplatz vor allem der Straßen- verkehr mit seinen Staus, Baustellen und anderen Hinder- nissen war, war der Berufsfahrer stets um Konzentration und Umsicht bemüht. »Gott sei Dank habe ich die ganzen Jahre unfallfrei geschaﬀt«, betont er. Die neu gewonnene Freizeit nutzt der verheiratete Wahl- Duisburger unter anderem für die Pﬂege von Haus und Garten. „Werkeln ist meine Leidenschaft. Langeweile kenne ich nicht“, sagt er. Auch um seine Kinder und den Enkel kann er sich jetzt verstärkt kümmern. Den Kontakt zu den engsten Kolleginnen und Kollegen – »die inzwischen gute Freunde geworden sind« –, will er nicht abreißen lassen. Neulich erst war er bei einem Kegel- abend seines Dezernats Z. »Wir hatten alle großen Spaß.« °

° 0 2 8 | 0 2 9 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Neuer Bachelor-Studiengang »Angewandte Psychologie – Schwerpunkt Gesundheit« Die Hochschule Niederrhein setzt erneut innovative Maßstäbe in der Hochschullandschaft: In diesem Wintersemester führt sie den brandneuen Studiengang »Angewandte Psychologie — Schwerpunkt Gesundheit« ein. Damit ist die HSNR eine der ersten öffentlichen Hochschulen in Deutschland, die dieses Studi- um anbietet. g i n ö K a l e i n a D : ¦ e u q u D h t i d u J : « Der Bachelorstudiengang ist regulär auf sechs Semester in Vollzeit angelegt und in den beiden Fachbereichen Gesund- heits- und Sozialwesen angesiedelt. Die Vorlesungen ﬁnden hauptsächlich am Campus Krefeld Süd, vereinzelt aber auch am Campus Mönchengladbach statt. Der Bewerbungszeitraum läuft noch bis 15. Juli. Der Studiengang startet mit 50 Plätzen für Interessierte mit fachgebundener oder allgemeiner Hochschulreife sowie für Personen mit beruﬂicher Qualiﬁkation. Angewandte Psychologie – Schwerpunkt Gesundheit ist zulassungsbeschränkt durch einen Numerus Clausus. Wie hoch er liegt, hängt von Angebot und Nachfrage ab und kann vorab nicht klar beziﬀert werden. Im Vergleich zu universitären Studiengängen sticht hier der Anwendungsbezug klar als Alleinstellungsmerkmal hervor. Geboten wird eine interdisziplinäre, praxis- orientierte, psychologische Ausbildung in Gesundheits- psychologie, die sich an den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) orientiert. Um den Studierenden optimale Praxiserfahrungen schon während des Studiums zu ermöglichen, arbeitet die HSNR mit Praxiskooperationspartnern aus verschiedenen Branchen wie Medizin(-technik), Gesundheitswesen, Wirtschaft, Bildung sowie öﬀentliche Einrichtungen zusammen. Angewandte Psychologie – Schwerpunkt Gesundheit richtet sich an alle, die die individuelle Gesundheit fördern wollen. Wer das Gesundheitsverhalten von Menschen verstehen will, ist hier genau richtig.

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Vielfältige Einstiegsmöglichkeiten in den Beruf Die Absolvent:innen stehen nach Abschluss dieses Bachelor of Science vor vielfältigen beruﬂichen Möglich- keiten. Sie können beispielsweise in der Gesundheits- förderung, Prävention und Beratung, im Arbeits- und Gesundheitsschutz, im Personalwesen sowie im Bereich Mental Digital Health, Public Health und öﬀentliches Gesundheitswesen arbeiten. Zu den Lehrinhalten gehören Grundlagenfächer nach den DGPs-Standards wie Sozial-, Neuro- und Entwicklungspsy- chologie, Methodenfächer wie Forschungsmethoden und Statistik sowie Anwendungsfächer wie Personal- und Kom- munikationspsychologie. Vertiefungsfächer in Gesundheits- psychologie werden ergänzt durch Wahlpﬂichtfächer. »Die Hochschule Niederrhein freut sich darauf, mit diesem wegweisenden Studiengang die nächste Generation von Fachkräften auszubilden. Sie werden gerade in der Förderung der psychischen Gesundheit im Gesundheits- wesen dringend benötigt«, sagt Prof. Dr. Bernhard Breil, Dekan des Fachbereichs Gesundheitswesen. ° Mehr Infos zum Studiengang gibt es hier: Für Anfragen wenden sich Studieninteressierte und interessierte Praxispartner:innen an Lisanne Kremer und Dr. Melanie Oeben unter: → angewandte-psychologie@hs-niederrhein.de

° 0 3 0 | 0 3 1 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Studierende aus dem Ausland experimentieren an der HSNR Wie fühlt sich selbst hergestellte Body- lotion auf der Haut an? Wie lässt sich ein Verdicker für Lebensmittel oder Kosmetik mikrobiologisch herstellen? Und wie gut hält eine Pulverlackschicht? Solchen und weiteren Fragen gingen an der HSNR jetzt 37 Studierende aus dem Ausland nach. Eine Woche lang forsch- ten die Bachelor-Studierenden von europäischen Partnerhochschulen im Rahmen der internationalen Projekt- woche am Fachbereich Chemie. Sie stammen aus Belgien, den Nieder- landen und Frankreich. Im Gegenzug sammelten zeitgleich rund 30 HSNR- Studierende Erfahrungen an Partner- universitäten in Dänemark, Finnland, Belgien und Frankreich. g i n ö K a l e i n a D : « ª ¦

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Die internationalen Gäste experimentierten in den Laboren Chemischen Katalyse, der Technischen und Organischen Chemie sowie der Lackchemie und Biotechnologie – und lernten den Umgang mit für sie teils völlig neuer Technik. Milchsäure in einem eigenen Fermentations- labor herzustellen, war eine dieser neuen Erfahrungen. Mit einem Bioreaktor produzierten sie Milchsäure und untersuchten unter anderem deren Zuckerverbrauch. Während eine Gruppe im Rahmen eines internationalen Wettbewerbs unbekannte Mikroorganismen in einer Probe als internationalen Wettbewerb identiﬁzierten, produzierten andere internationale Studierende Dextran. Der natürliche Mehrfachzucker wird oft als Verdicker eingesetzt, zum Beispiel in Zahnpasta, Dressing oder Cremes. Apropos Cremes: Wie eine Emulsion hergestellt wird, gehörte ebenfalls zu den Aufgaben. Die europäischen Gäste tasteten sich gekonnt an eine reichhaltige Body- lotion mit feuchtigkeitsspendendem Wirkstoﬀ und an eine leichte Variante heran. Dazu wurden die jeweiligen Öl- und Wasserphasen mal erwärmt, mal bei Raum- temperatur belassen, um im direkten Vergleich den Eﬀekt zu sehen. Auch der pH-Wert und das Hautgefühl der eigenen, parfümierten Bodylotions wurden analysiert. Bei verschiedenen Rührexperimenten lernten die Studierenden mehr über Stoﬀgemische. So wurde Glas als Feststoﬀ in Wasser gemischt (suspendieren), Farbstoﬀ in Wasser (homogenisieren) und Öl in Wasser (emulgieren). Für jede Rühraufgabe fanden sie das optimale Rührsystem. Die Grundlagen im Pulverlackieren lernten die Gäste in der Lackchemie. In der Pulverlack-Kabine, die für eine gleichmäße Pulververteilung und Absaugung sorgt, legten sie selbst Hand an und besprühten Kleiderhaken und andere Flächen. Anschließend maßen sie die Schichtdicken und Spannungen und prüften, ob die Pulver-Beschichtung elastisch ist oder schnell abplatzt. Alle Gruppen wurden begleitet von Studierenden der HSNR. Einer, der sich während der laufenden Semester- ferien für die Internationale Projektwoche engagierte, ist Max Bernhardt (23) aus dem Kreis Heinsberg. Er studiert Chemie-Ingenieurwesen: »Ich mache das, weil ich neue Leute kennenlernen kann und ich es interessant ﬁnde, sich auch mal mit internationalen Studierenden auf Englisch auszutauschen.« Die internationale Projektwoche fand zum dritten Mal an der HSNR statt. Neben praktischen Experimenten stehen auch Ausﬂüge und weitere Unternehmungen auf dem Plan. Die Koordinatoren Prof. Dr. Michaela Wagner und Prof. Dr. Michael Dornbusch freuen sich über den großen Zulauf: »Internationalisierung und Kooperation ist für die heutige Forschung und Arbeitswelt von großer Bedeutung. Unsere Studierenden an der Hochschule Niederrhein haben durch dieses Austauschprogram schon früh im Studium die Möglichkeit, hierfür diese Kompetenzen zu erwerben.« °

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E »Unsere Vision ist, die verschiedenen MINT-Bildungsorte zu vernetzen und die jungen Menschen besser zu begleiten. Jeder junge Mensch soll sein Potenzial bestmöglich ausschöpfen können.« P R O F. D R . M O N I K A E I G E N S T E T T E R Wie das mit vereinten Kräften gelingt, stand im Fokus des MINT-Netzwerks für die Region. Der Einladung des Verbundprojekts MINT in Mind auf dem Campus Krefeld Süd waren rund 120 Interessierte gefolgt. Unter dem Motto »Ressourcen bündeln, Synergien schöpfen, Kinder begeis- tern« nahmen Vertreter:innen aus Wirtschaft, Kommunen, Bildungsträgern, Schulen und Jugendzentren teil. MINT in Mind, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, will junge Menschen für die spannenden Möglichkeiten in den MINT-Bereichen interessieren. Die Teilnehmenden diskutierten, welche Angebote weiterentwickelt werden müssen. Wie können sich zum Beispiel Unternehmen aktiv in die Förderung der MINT-Aufgabenfelder einbringen? Wie können Schulen bei MINT-Angeboten unterstützt werden? Lehrkräfte der Albert-Schweitzer-Schule Krefeld berichteten, mit welch innovativem Ansatz sie Schüler:innen erreichen, deren Potenziale aufgrund ihrer Lebenssituation leicht übersehen werden können. Eine Podiumsdiskussion zu diesen »easy to ignore«- Gruppen, ein Vortrag, Pitch-Präsentationen von MINT- Anbietern aus der Region und Workshops, in denen Herausforderungen und Handlungsmöglichkeiten diskutiert wurden, standen auf dem Programm. Als »easy to ignore«-Gruppen müssen beispielsweise Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte und aus Haushalten mit Armut stärker eingebunden werden. Der Markt der Möglichkeiten zeigte mit 21 MINT-Anbie- ter:innen die Vielfalt der Region: u.a. die zdi-Zentren Mönchengladbach, Krefeld und Viersen, Schüler- und Filmlabore, die Coding-School und JuniorUni. Prof. Dr. Monika Eigenstetter, Leiterin des Verbundprojekts, freut sich über die positive Resonanz: »Unsere Vision ist, die verschiedenen MINT-Bildungsorte zu vernetzen und die jungen Menschen besser zu begleiten. Jeder junge Mensch soll sein Potenzial bestmöglich ausschöpfen können.« °

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Während Mette, Studentin der Ernährungswissenschaften am Fachbereich Oecotrophologie, die optimalen Zucht- bedingungen des Austernseitlings im Labor erforschte, entwickelte Lilith, Produktdesign-Studentin, in der Werk- statt des Fachbereichs Design ein Gefäß für die Pilzzucht. Die Studierenden wurden von Prof. Dr. Miriam Sari (Fach- bereich Oecotrophologie) und Prof. Dr. Lisa Freyschmitt (Fachbereich Design) angeleitet. Mette Kollmer führte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit das Fungi-Projekt durch, während es für Lilith eine ihrer ersten Projektarbeiten an der Hochschule Niederrhein war, absolviert im Kurs Fungi Future. Dabei stand vor allem die Frage im Vordergrund, unter welchen Bedingungen der Austernseitling am besten gedeiht. Mette wählte den Austernseitling für das kulinari- sche Experiment, da er »relativ geringe Ansprüche bei seiner Kultivierung hat.« Die Ernährungswissenschaftlerin und die Designerin tauschten sich im Rahmen des Projekts regelmäßig aus – sowohl vor Ort als auch digital via Video-Call: »Unser Fachbereich hat ganz am Anfang des Semesters den anderen Fachbereich in Mönchengladbach besucht, und da haben wir einen Einblick bekommen, wie man im Labor arbeitet. Wir durften auch einen kleinen Austern- seitling in der Petrischale mitnehmen und beobachten, wie er Stück für Stück wächst«, erklärt Lilith, die zu diesem Zeitpunkt im 3. Semester studierte. »Wir konnten jederzeit nachfragen, wie groß der Topf sein muss, wie viele Löcher nötig sind, wie es mit Licht und Feuchtigkeit aussieht. Das war wirklich super«, sagt die 21-Jährige. Doch wozu benötigt die Porzellanschale eigentlich Löcher? Damit der Seitling optimal gedeiht, benötigt der kleine Organismus neben Feuchtigkeit auch Licht. In der ersten Zuchtphase wird die Körnerpilzbrut, bestehend aus Pilz- sporen auf Getreidekörnern, zu dem Substrat (hier: Stroh- pellets) hinzugefügt. Der Pilz durchwächst das Substrat etwa 1,5 Wochen lang und bildet dabei sein Myzel – ein fadenförmiges Netzwerk aus Pilzfäden aus. Das Substrat war während dieser Phase mit Plastik umwickelt und in einem dunklen, warmen Raum gelagert, erklärt die 21-jährige Naturwissenschaftlerin Mette. Der Austernseitling wächst aus dem Gefäß heraus, angezo- gen vom einfallenden Licht: »Der Substratbeutel wurde in Liliths Gefäß gesetzt, und an den Stellen, wo die Löcher des Gefäßes waren, wurde ein ›X‹ in den Beutel geschnit- ten«, erklärt Mette. »Außerdem wurde das Gefäß in einen hellen Raum bei Raumtemperatur gesetzt und regelmäßig mit Feuchtigkeit besprüht. Hier wurden an den Löchern Fruchtkörper ausgebildet, welche anschließend geerntet werden konnten«, sagt sie. Der herangewachsene Frucht- körper ist vielseitig einsetzbar und kann nach Belieben geerntet werden. Er eignet sich als Ofengericht oder als Fleischersatz, z. B. in Form von Fungi-Frikadellen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit befürworten beide Studentinnen. »Ich ﬁnde diese Kooperation total spannend. Ich hatte bisher keine Berührungspunkte mit Pilzen außer beim Kochen mit Champignons«, sagt Lilith. Mette emp- ﬁehlt diese Art der Zusammenarbeit auch für zukünftige Projekte, da sie von den anderen, nicht ausschließlich naturwissenschaftlichen Denkweisen proﬁtieren konnte. Diese Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Oecotrophologie und Design zeigt auf, wie Innovation und Nachhaltigkeit durch gemeinsame Projekte an der HSNR gefördert werden können, um neue Ansätze in der Lebensmittelproduktion zu erforschen. °

° 0 3 6 | 0 3 7 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Design-Studierende zeigen Arbeiten über Holocaust- Überlebenden Werner Heymann hat unter anderem das Konzentrationslager in Auschwitz überlebt. Was ihm half, zu überleben: Der Krefelder jüdischen Glaubens hatte ein großes Talent für das Akkordeon- spielen, mit dem er seine Peiniger unterhalten konnte. Ihm zu Ehren fand am 30. Januar eine Ausstellung mit Illustrationen in der Villa Merländer in Krefeld statt. Dafür hatten sich drei angehende Kommunikationsdesigner:in- nen mit der Biographie Heymanns, die 2008 als Buch von der NS-Dokumentationsstelle herausgebracht wurde, künstlerisch beschäftigt. Ihr Ziel: die junge Generation für die Thematik zu sensibilisieren. In seiner Biographie mit dem Titel Mein himmelblaues Akkordeon – Erinnerungen eines Krefelder Auschwitz- Überlebenden beschreibt Heymann seinen Lebensweg vor, während und nach der NS-Diktatur. Vor diesem Hintergrund hat Jochen Stücke, HSNR-Professor für Zeichnen, Illustration und Künstlerische Druckgraﬁk am Fachbereich Design, seinen Studierenden einen freien Kurs angeboten: Sie sollten die Heymann-Texte zu seiner Lebensgeschichte graphisch au¶bereiten. Die Herausforde-

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E »Ich sehe meine Illustrationen nicht als Nacherzählung von Werner Heymanns Leben. Unsere Aufgabe als Nachgeborene ist es vielmehr, diesen Geschichten zuzuhören, uns wirklich mit ihnen auseinander zu setzen und uns dafür zu sorgen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten.« J A N A Z A I T Z rung: eine Bildsprache entwickeln, die didaktisch zur Rezeptionsfähigkeit von Leser:innen und Betrachter:innen beiträgt. Die Studierenden Jessica Bayerlein, Jana Zaitz und Markus Gansel haben für ihre Präsentation Zeichnung, Malerei, Druckgraﬁk und digitale Medien angewandt. Studierende wählen ganz unterschiedliche Ansätze Jessica Bayerlein aus Haltern am See hat sich für ihre Illustrationen bewusst in die Rolle des Beobachters begeben. »Mir war sofort klar, dass ich mir niemals vor- stellen könnte, wie sich Heymann damals gefühlt haben muss. Daher bin ich das Ganze aus einer anderen Perspek- tive angegangen, in die ich mich besser hineinversetzten konnte: die der deutschen Gesellschaft.« Ein zweiter Schwerpunkt war für Bayerlein der schleichende Aus- gliederungsprozess der Juden aus der Gesellschaft. »Als Kind ist Heymann Teil der Gesellschaft, schaut den Betrachter also direkt in die Augen und ist ihm zuge- wandt. Im Laufe des Lebens wendet er sich immer weiter vom Betrachter ab. Er wird in einer Illustration sogar ohne Gesicht gezeigt und nur auf seinen Judenstern reduziert. Schließlich wird er nach Auschwitz gebracht und steht nun mit dem Rücken zum Betrachter – er ist also komplett aus der Gesellschaft verschwunden«, Bayerlein erläutert. »Mir hat das Projekt gezeigt: Probleme wie Antisemitismus und Rassismus gehen uns alle an und wir sollten niemals nur Beobachter sein, sondern uns für Gleichberechtigung einsetzen.« Markus Gansel aus Mülheim an der Ruhr hat für die Biographie einen kurzen Animationsﬁlm erschaﬀen, da dieses Medium viel Potenzial für Entfremdung und Stilisierung bot. So wollte er die Thematik gerade für ein jüngeres Publikum interessant gestalten.

° 0 3 8 | 0 3 9 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E »Dabei konzentrierte ich mich auf den Moment der Flucht aus dem Außenlager Gleiwitz – als Schlüsselmoment im Leben Werner Heymanns«, so der 34-Jährige. Diese Hand- lung wird durch Rückblicke in Heymanns unbeschwerte Kindheit kontrastiert. Mithilfe von Montagesequenzen deutete Gansel weitere Szenen aus Heymanns Biographie an. »Durch das Projekt habe ich mich intensiv mit dem Zeitraum und thematisch verwandten Arbeiten auseinandergesetzt.« Jana Zaitz aus Krefeld konzentrierte sich in ihren Illustra- tionen auf den Kontrast zwischen Menschlichkeit und Mitgefühl und der Grausamkeit der Nazis: Sie kombinierte zwei Techniken, die ganz unterschiedliche Eﬀekte erzielten. »Skizzenhafte Kohlezeichnungen können zum Beispiel auf dem hellgrauen Linoleum, das ich als Untergrund benutzt habe, grob, dreckig oder brachial wirken, während Acrylfar- ben einen malerischeren Ansatz bieten«, schildert die 28-Jährige.

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E »Mir hat das Projekt gezeigt: Probleme wie Antisemitismus und Rassismus gehen uns alle an und wir sollten niemals nur Beobachter sein, sondern uns für Gleichberechtigung einsetzen.« J E S S I C A B AY E R L E I N Für fast jede Illustration orientierte sie sich an konkrete Zitaten aus der Biographie. »Ich sehe meine Illustrationen nicht als Nacherzählung von Werner Heymanns Leben. Unsere Aufgabe als Nachgeborene ist es vielmehr, diesen Geschichten zuzuhören, uns wirklich mit ihnen auseinanderzusetzen und uns dafür zu sorgen, dass sie nicht in Vergessenheit geraten.« ° Die Heimat der NS-Dokumen- tationsstelle der Stadt Krefeld und des Fördervereins Villa Merländer e.V. → www.villamerlaender.de n i e h r r e d e i N e l u h c s h c o H : « g i n ö K a l e i n a D : ¦

° 0 4 0 | 0 4 1 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Zeitzeugin Eva Weyl: »Ihr habt keine Schuld, aber eine Verantwortung« n n a m e g o L a r u a L : ¦ g i n ö K a l e i n a D : « Eva Weyl hat als Kind den Holocaust knapp überlebt. Heute spricht die 88-Jährige vor Schulklassen und Studieren- den darüber, dass es wichtig ist, die Demokratie zu wahren. Anfang Februar war die Holo- caust-Überlebende an der HSNR, um mit jungen Menschen über ihre Familiengeschichte zu sprechen. »Wohin Hass, Neid, Respektlosigkeit und Intoleranz führen können, darüber will ich euch erzählen«, erklärt Eva Weyl. »Mobbing« nennt die Niederländerin das, womit es an- gefangen hat: Die Schilder »Kauft nicht bei Juden« an den Geschäften. Der Gipfel des Bösen sei ein paar Jahre später gekommen, als Hitler mit zusätzlichen drei Millionen Juden umgehen musste, die in Polen lebten. »So viele kann man nicht wegmobben. Sie einzeln zu erschießen, ist teuer und mühsam«, erklärt Eva Weyl. So seien die »Mordfabriken«, wie sie die Vernichtungslager nennt, entstanden. 1935 wurde Weyl im niederländischen Arnhem geboren und stammt aus einer jüdischen Familie. Ihr Großvater hatte das im Zentrum der Stadt Kleve gelegene Kaužhaus Weyl geführt. Ende 1934 zogen die Eltern aus dem national- sozialistischen Deutschland nach Arnhem. Nach der Besetzung durch die deutsche Wehrmacht im Mai 1940 wurde in Westerbork ein bereits existierendes Flüchtlings-

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E lager in ein KZ-Durchgangslager für Jüdinnen und Juden umfunktioniert. In dieses Lager wurde die damals sechs- jährige Eva mit ihren Eltern Ende Januar 1942 deportiert. Drei Jahre lang standen Eva Weyl und ihre Eltern auf der Todesliste, auf der Liste derer, die nach Auschwitz ins Vernichtungslager sollten. Zufälle retteten ihnen das Leben. Über die Gräueltaten der Nazis hatte die junge Eva natürlich nichts gewusst. Eva ging im Lager zur Schule und erlebte eine Scheinwelt mit, während der Vater in der Verwaltung des Lagers tätig war. Dass der ehemalige verantwortliche Kommandant Albert Konrad Gemmeker die Juden von dort aus in den Osten nach Auschwitz zum Sterben deportieren ließ, hielt sie, wie viele andere damals in Westerbork, für ein »Gräuelmärchen und nicht mehr«. »Warum müssen wir das wissen, werden sich manche von Euch fragen. Wir sind doch nicht schuld«, bezieht die Rednerin ihre jungen Zuhörer ein. Klare Sache: »Kein Mensch ist schuldig. Aber ihr habt die Verantwor- tung, dass es sich niemals wiederholen wird.« Sie sei Zeitzeugin, »aber uns gibt es bald nicht mehr«. Jetzt seien die »Zweitzeugen« dran. »Dass man in Freiheit lebt, weiß man erst, wenn es einem abgenommen wird. Kämpft für die Freiheit! Das ist das Wichtigste in meinem Vortrag«. Seit sie am 12. April 1945 kurz vor ihrer Abfahrt nach Auschwitz von den Alliierten befreit wurde, hat sie mittler- weile ihren Frieden mit der Vergangenheit schließen kön- nen. Als junge Frau sei ihr Interesse an der Vergangenheit mäßig gewesen, räumt sie ein: »Ich wollte Tennis spielen und studieren.« Ende 30 war sie, als sie mehr erfahren wollte, über 60, als sie mit ihrem zweiten Partner, einem Juden, viele der Vernichtungslager besucht habe. Die heute in Amsterdam lebende Weyl hält im Jahr rund 60 Vorträge vor jungen Menschen, um diese vor dem Vergessen zu bewahren und das Bewusstsein für die Bedeutung der Erinnerungskultur in der Gegenwart zu stärken. Über ihre Zusammenarbeit mit dem Verein »Warum müssen wir das wissen, werden sich manche von Euch fragen. Wir sind doch nicht schuld. Kein Mensch ist schuldig. Aber ihr habt die Verantwortung, dass es sich niemals wiederholen wird.« E VA W E Y L Zweitzeugen e.V. lernte sie auch Anke Winter kennen, Enkelin des Lagerkommandanten Albert Konrad Gem- meker. Die beiden Frauen verbindet eine Freundschaft, lange waren sie gemeinsam in den Schulen unterwegs, um über den Holocaust zu berichten. Mehr als 107.000 Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma wurden von Westerbork aus nach Theresienstadt und Bergen-Belsen sowie in die Vernichtungslager Ausch- witz-Birkenau und Sobibor deportiert. Eva Weyl und ihre Familie gehörten zu den nur fünf Prozent, die das Konzent- rationslager überlebt haben. °

° 0 4 2 | 0 4 3 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Professor:innen für besondere Lehrveranstaltungen ausgezeichnet 275 Personen lehren an der Hochschule Niederrhein (HSNR). Zwei von ihnen sind nun mit dem Preis für herausragende Leistungen in der Lehre ausgezeichnet worden: Prof. Dr. Franziska Hilp-Pompey aus dem Fachbereich Sozialwesen und Prof. Lisa Freyschmidt vom Fachbereich Design. Studierende und das Kollegium hatten für den jährlich verliehenen Lehrpreis 31 Personen und Teams vorgeschlagen, 20 von ihnen bewarben sich. In der Jury saßen fünf Professor:innen und fünf Studie- rende aus unterschiedlichen Fachbereichen. Prof. Dr. Berthold Stegemerten, Vizepräsident für Studium und Lehre, überreichte den Preisträgerinnen jetzt im Zuge einer Feier- stunde ein Preisgeld von je 2.500 Euro für die Weiterentwicklung ihrer Lehrkonzepte. z t r e m m a L s a m o h T : « g i n ö K a l e i n a D : ¦

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 S T U D I U M & L E H R E Prof. Dr. Franziska Hilp-Pompey (l.) wurde für ihre Vor- lesung Sozialrecht ausgezeichnet – eine praxisnahe Groß- veranstaltung für rund 200 Studierende im 3. Semester des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit. Darin wird eine Beratungssituation mit einer ﬁktiven Klientin simuliert. Die Kombination aus Präsenz-Vorlesung und angeleiteter Selbstlernphase als Gruppenarbeit mit ausgefeiltem Kurs auf der Online-Lernplattform hat die Jury überzeugt. Dabei setzt Prof. Dr. Hilp-Pompey auch multimediale Methoden wie Podcast-Interviews ein. Nicht zuletzt wegen ihrer strukturierten Vorlesungs-Gestaltung haben die Studierenden die Professorin für Sozial- und Migrationsrecht nominiert. »Mit dem Preisgeld von 2.500 Euro würde ich gerne eine Lern-App erstellen und einen Follow-Up-Workshop für die Studierenden anbieten«, so Prof. Dr. Hilp-Pompey. Preisträgerin Lisa Freyschmidt (r.) erhielt den Lehrpreis für ihr innovatives Projekt HyperLokal. Die Professorin für Keramik-, Porzellan- und Glasdesign ist erst seit einem Jahr an der HSNR. In ihrem Kurs hatten sich 19 Design- studierende ab dem 3. Semester mit dem Wandel der Tischkultur befasst und ein regionales Pop-Up Restaurant im Krefelder Stadtgarten auf die Beine gestellt – von der Theke über höhenverstellbares Mobiliar bis hin zum selbst gestalteten Porzellan. Der Advanced Organizor half Studierenden, mithilfe eines digitalen White Board stets den Überblick über die gesamte Lehrveranstaltung zu haben. Die Studierenden hoben den starken Praxis- und Realitätsbezug des HyperLokals hervor. Prof. Frey- schmidt: »Das Preisgeld nutze ich, um weiterhin solche Projekte anzustoßen, die einen Schritt weitergehen und nicht bei den Entwürfen enden.« ° Zwei Professor:innen in der Endrunde Zwei Bewerbungen schaﬀten es zudem auf die Shortlist. Die Wahl ﬁel auf Prof. Dr.-Ing. habil. Heyko-Jürgen Schultz vom Fachbereich Chemie für seine Lehrveranstaltung Sicherheitstechnik im Bachelorstudiengang Chemie. Ihm gelang es, das Thema praxisnah über Präsenz- und Digitallehre und den gemeinsam eröﬀneten Instagram-Account spannend zu gestalten. Auch Prof. Dr. Katrin Nihalani vom Fachbereich Gesund- heitswesen wurde für ihre Lehrveranstaltung Wirtschafts- mathematik in den Studiengängen Health Care Management, Therapiewissenschaft und Medizinische Informatik im 1. Semester gewürdigt. Studierende nominierten sie für ihre hervorragend ausgearbeiteten Lernvideos sowie für die kontinuierliche und gut strukturierte Überprüfung der erreichten Lernziele. °

° 0 4 4 | 0 4 5 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 F O R S C H U N G »Die Mitte will sich nicht kapern lassen« Unter dem Titel »Die distanzierte Mitte« wurde Ende 2023 die neue Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung zu rechts- extremen und demokratiegefährdenden Einstellungen in Deutschland vorge- stellt. Co-Autorin der Studie ist seit 2014 Beate Küpper, Professorin für Soziale Arbeit in Gruppen und Konfliktsituatio- nen an der Hochschule Niederrhein und Expertin für Rechtspopulismus, Vorur- teile und Diskriminierung. Im Interview spricht sie über die Lage der »Mitte« in Deutschland und darüber, was ange- sichts der Zunahme demokratiegefähr- dender Einstellungen dennoch Hoffnung geben kann. i l o t r o B e D e l l e b a s I : ¦ z t r e m m a L s a m o h T : «

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 F O R S C H U N G Frau Küpper, vor dem Hintergrund unterschiedli- cher Krisen und Konﬂikte distanziert sich laut der neuesten „Mitte“-Studie ein deutlich größerer Anteil der Mitte der Gesellschaft von demokratischen Werten, Normen und Grundprinzipien als in den Erhebungen der Vorjahre. Für komplexe Fragen der Zeit werden vermehrt einfache und autoritäre Lösungen gefordert. Menschen wenden sich rechts- extremen Positionen zu. Wer ist denn eigentlich diese »Mitte«? Prof. Küpper — Dieser sehr vage Begriﬀ ist nicht nur bei Wissenschaftlern, sondern auch in der Politik sehr beliebt. Die Mitte – da scheint es sicher zu sein, da fühlt man sich wohl, da ist man demokratisch. Befragt man die Deutschen, sehen sich 80 Prozent der Bevölkerung in dieser Mitte. »Und so wurde eindrucksvoll gezeigt: Die AfD vertritt nicht das Volk, die Mitte will sich nicht kapern lassen.« P R O F. D R . B E AT E K Ü P P E R Menschen haben ganz genau verstanden, was die AfD mit Remigration meint, sie haben verstanden, dass da die Wann- see-Konferenz nachgespielt wurde – und das hat zu den großen Demonstrationen für die Demokratie und gegen die AfD geführt. Jetzt ging es um die eigenen Enkelkinder, um Freunde, um Arbeitskollegen, um Nachbarn, die alle von der AfD gemeint sind, wenn es um Remigration geht. Und so wurde eindrucksvoll gezeigt: Die AfD vertritt nicht das Volk, die Mitte will sich nicht kapern lassen. Sie haben in der Studie »Die distanzierte Mitte« geschaut, wie demokratisch sie wirklich ist, diese Mitte. Was war das Ergebnis? Werden sich AfD-Wähler von den Demonstrationen beeinﬂussen lassen? Prof. Küpper — Ein wichtiges Ergebnis war, dass sich mit 15 Prozent jetzt mehr der Befragten als zuvor politisch selbst eher rechts oder rechts der Mitte eingruppie- ren. Da hat eine Verschiebung stattgefunden, die rechts- außen Parteien wie der AfD in die Hände spielt: Rechts zu sein wird ganz selbstbewusst oder gar provozierend gesagt. Das zu hören ist erschreckend. Wie sind wir in Deutschland in diese Lage gekommen? Prof. Küpper — Wir hatten mit vielen Krisen zu kämpfen, das ist Fakt. Es gab die Finanz- und Wirtschafts- krise, die Fluchtkrisen, die Corona-Krise und jetzt die Kriege. Dazu kommt der Klimawandel. Das sind Heraus- forderungen, die viele Menschen als bedrohlich wahr- nehmen. In so einer Situation neigen manche dazu, sich überfordert zu fühlen. Sie leugnen oder ignorieren die Krisen, ducken sich weg oder schieben die Verantwortung anderen zu. Und das bietet Raum für Populismus, der mit Ideen von einem starken Führer, einer starken Partei, einfache Lösungen und Rettung verspricht. Was gibt Honung? Prof. Küpper — Über 70 Prozent der Menschen stimmen diesem rechten Gedankengut nicht zu. In einem Wahljahr, in dem wir bei den Kommunalwahlen im Osten die AfD mehrheitlich vorn sehen werden, wollen viele nicht weiter zusehen, wie unsere Demokratie zerbröselt. Und die Prof. Küpper — Wer AfD wählen will, der wird das auch tun. Aber: Die Menschen, die vielleicht noch gar keine feste Position haben, rechtem Gedankengut vielleicht teilweise zustimmen – die können nochmal ins Nachden- ken kommen. Die sehen: Viele Menschen in meinem Umfeld gehen für demokratische Werte auf die Straße. Ich habe bei einer unserer FAUST-Gasthörerveranstaltungen mit einer älteren Dame gesprochen, die sagte: »Ich hatte das Gefühl eines neuen Gemeinschaftssinns.« Und diese Gemeinschaft trägt und zeigt: Wir sind viele! Wir verteidi- gen die Demokratie! Zumindest ist die Zustimmung zur AfD nicht weiter gestiegen, ihr Aufstieg gestoppt – das ist ein großer Erfolg. Übrigens haben sich auch viele Unter- nehmen aus unserer Region jetzt ganz oﬀensiv zur Demo- kratie bekannt und zeigen so: Erstens für Hass und Aus- grenzung ist bei uns kein Platz. Und zweitens: Eine diverse Belegschaft ist bei uns gewünscht und sicher! Das ist ein ganz wichtiges Signal, nach Außen wie nach Innen. Steckt die Demokratie selbst in einer Krise? Prof. Küpper — Demokratie ist dafür da, die großen und kleinen Probleme unserer Zeit auf zivilisierte Weise auszuhandeln. Demokratie hört alle Seiten – das ist kompli- ziert, anstrengend und manchmal nervenaufreibend – genau das ist die Herausforderung, aber eben auch der große Gewinn. Die Demokratie ist in der Krise, wenn zu viele Bürgerinnen und Bürger sie nicht mittragen. Die Demonstrationen zu Beginn des Jahres haben gezeigt, wie wach die Demokratie in Deutschland ist. °

° 0 4 6 | 0 4 7 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 F O R S C H U N G Biosensortechnologie für mehr Lebensmittel- sicherheit Kontaminierte Lebensmittel, die bereits im heimischen Kühlschrank stehen, sind nicht nur problematisch für die Verbraucher, sondern auch imageschädigend und teuer für die herstellenden Unternehmen. In den kommenden vier Jahren arbeitet ein grenzüberschreitendes Team aus deutschen und niederländischen Unternehmen, Forschen- den der HSNR, der Universität Maastricht und der Ruhr- Universität Bochum am Förderprojekt SenSpores. Ziel des Interreg-Projekts ist es, mithilfe einer Biosensor- technologie Schimmelpilz- und Bakteriensporen in ﬂüssi- gen Lebensmitteln schneller nachweisen zu können. An dem deutsch-niederländischen Verbundprojekt SenSpores sind neben den Hochschulen auch deutsche und niederländische Unternehmen aus der Lebensmittel- industrie und Technologiebranche beteiligt. Leadpartner ist die HSNR, deren Professor Dr. Dr. Alexander Prange vom Fachbereich Oecotrophologie das Projekt leitet. »Durch den Austausch von Wissen und Ressourcen können Interreg-Projekte die Innovation und Forschung an der Hochschule vorantreiben, indem sie neue Ideen und Technologien fördern. Darüber hinaus kann die Hochschule Niederrhein ihr internationales Netzwerk weiter ausbauen und ihren Internationalisierungsprozess günstig beein- ﬂussen«, sagt Andrea Rödiger-Finken, die das Projekt- management von SenSpores leitet. Schnellerer Nachweis durch Biosensortechnologie Lebensmittelunternehmen sind verpﬂichtet, ihre Produkt- herstellung zu überwachen und regelmäßig mikrobio- z t r e m m a L s a m o h T : « n n a m e g o L a r u a L : ¦

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 F O R S C H U N G logische Untersuchungen durchzuführen. Dabei können Verunreinigungen auftreten und die gesamte Wertschöpfungskette von der Ernte über die Produktion bis hin zur Verpackung und dem Transport betreﬀen. Problematisch ist, dass bisherige Nachweisverfahren bis zu zehn Tage andauern können, bis ein eindeutiger Sporen- und Schimmelpilzbefall nachgewiesen werden kann. Dann stehen die Endprodukte häuﬁg bereits in den Supermarktregalen und müssen von den Herstellern zurückgerufen werden. »Hitzeresistente Sporen von Schimmelpilzen und Bakterien können kulturell nur relativ zeitaufwendig nachgewiesen werden, mithilfe der Sensortechnologie soll es hier zu einer erheblichen Zeitersparnis kommen«, sagt Dr. Dr. Alexander Prange, Mikrobiologe am Fachbereich Oecotrophologie. Mit der Sensortechnologie lassen sich Schimmelpilze und Sporen nahezu in Echtzeit nachweisen. Deutsch-Niederländisches Interreg-Projekt »SenSpores« Förderpartner: Europäische Union, niederländi- sches Wirtschaftsministerium, Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW, Provinz Limburg Fördersumme: 2,924 Millionen Euro Gemeinsame Technologieentwicklung Förderdauer: 4 Jahre (bis 30. Oktober 2027) Die Partner entwickeln eine bestehende Sensortechnologie von der Universität Maastricht und der Ruhr-Universität Bochum weiter. Diese Biosensortechnologie ist in der Lage, Kontaminierungen schnell und einfach zu erkennen. Auf diese Weise können Lebensmittelhersteller ihre Produkte routinemäßig vorab überprüfen und die Verbreitung von Verunreinigungen frühzeitig verhindern. Wissenschaft- ler:innen aus den Bereichen Mikrobiologie und Lebens- mittelsicherheit der HSNR werden die im Labormaßstab angepasste Sensortechnologie mithilfe regionaler Partner- unternehmen in der Praxis einsetzen und testen. Zunächst legt die HSNR gemeinsam mit den Lebensmittel- produzenten die Mikroorganismen für die Rezeptorenent- wicklung fest. Unter Rezeptoren versteht man Zellen oder Zellbestandteile, die auf bestimmte Reize reagieren und Signale weiterleiten. Danach werden die Hardware ent- wickelt und die Anforderungen an die Software deﬁniert. Im letzten Projektschritt wird die Sensortechnologie im Labormaßstab in der Hochschule getestet und mit den Ergebnissen der bisherigen konventionellen Methode verglichen, bevor die neue Technologie bei den Unter- nehmen eingesetzt wird. Auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit verbessert die Techno- logie den Produktionsprozess, da sie die Verunreinigungen gezielter erkennen kann. So können beispielsweise struktu- relle Verunreinigungsquellen korrigiert und durch früh- zeitiges Handeln Kosten, Ressourcen und Energie einge- spart werden. ° Projektpartner: Universiteit van Maastricht, Yookr B.V. Horst, Botany B.V. Meterik, Sensip-Dx B.V. Haelen, Heinz Funken GmbH & Co. KG Kempen, SIG Combibloc Systems GmbH Linnich, Privatbrauerei Bolten GmbH & Co. KG Korschenbroich, Ruhr Universität Bochum, Privatmolkerei Naarmann GmbH Neuenkirchen Assoziierte Partner: Valensina, Verein zur Förderung der Milchwirtschaft e. V. Einen WDR-Beitrag, weitere Informationen oder Asprech- partner:innen ﬁnden Sie auf der Projektseite.

° 0 4 8 | 0 4 9 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 F O R S C H U N G Neues Leben für Carbon-Fasern Im Projekt X-Lives forschen Wissenschaftler*innen der Hochschule Niederrhein daran, wie man bei- spielsweise Flügeln von Windrädern ein neues Leben geben kann. Denn wenn die riesigen Flügel außer Dienst gestellt werden, bleibt bisher fast nur die Verbrennung – obwohl sie aus teuren Carbonfasern bestehen, die zudem unter hohem Energieeinsatz hergestellt werden. Sie sind eine der zentralen Säulen, auf denen die Energie- wende gebaut wird: Windräder. Ihre Flügel sind aus Carbon gefertigt, einem extrem leichten Faserverbund- werkstoﬀ, dessen Herstellung allerdings nicht nur sehr energieaufwändig, sondern auch sehr teuer ist. Dass nun die ersten Windkrafträder, die vor 20 bis 25 Jahren aufge- stellt wurden, außer Dienst gestellt werden, führt zu einer akuten Fragestellung: Wohin mit den Flügeln? »Bisher werden diese tatsächlich einfach irgendwie entsorgt«, sagt Michael Heber, Professor für Konstruktionslehre und Kunststoﬀtechnik am Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Hochschule Niederrhein. Im Projekt X-Lives forschen er und sein Team nun daran, wie Carbonfasern recycelt werden könnten. Das Projekt X-Lives ist Teil des Programms Interreg VI Deutschland-Nederland und nimmt die Kreislauf-Wirtschaft in den Blick: Thermoplastische Kunststoﬀe, Faserwerk- stoﬀe und mineralische Werkstoﬀe sollen wiederverwendet werden können und so nachhaltiger werden. Unternehmen, die Polymere, Fasern und mineralische Werkstoﬀe verwen- den, können gemeinsam mit Wissenseinrichtungen und Industriepartnern aus Deutschland und den Niederlanden nach zirkulären Alternativen suchen und diese in der Praxis entwickeln und testen. Im Fachbereich Maschinen- bau und Verfahrenstechnik ist neben Michael Heber auch Julia Kessler, Professorin für Additive Fertigung, an dem Projekt beteiligt. Sie forscht zum Recycling von 3D-Druck- Abfällen. Denn auch hier ist das Wiederverwerten von Kunststoﬀen nicht wirklich Stand der Technik. »Unsere Forschung beschäftigt sich mit Carbonfasern, die – mit Harzen verklebt – bisher eben nicht gut recycelt werden können«, sagt Michael Heber. »Zusammen mit Industriepartnern entwickeln wir nun eine Methode, mit der die Fasern chemisch als Matte vom Kunststoﬀ getrennt werden, ohne diese zu beschädigen. Der im Carbon genutzte duromere Matrix-Kunststoﬀ wird dabei zu einem Thermoplasten und kann so mehrfach wieder- verwendet werden. Inwieweit das auch für die Carbon- Fasern gilt, und welche Qualität sie dann haben, ist Teil unserer Forschung.« i l o t r o B e D e l l e b a s I : ¦ z t r e m m a L s a m o h T : «

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 F O R S C H U N G Interessant ist das Recycling von Faserverbundwerkstoﬀen übrigens nicht nur für die Windkraft-Industrie: Überall dort, wo Leichtigkeit über allem steht, kommt Carbon – trotz seines hohen Preises – zur Anwendung. Deshalb ist die Idee der Wiederverwendung auch für Flugzeuge, Schiﬀe oder andere Fahrzeuge von Bedeutung. Im Rahmen ﬁnanziell geförderter Projekte (bis zu 75.000 Euro Förderung) haben kleine und mittelständische Unternehmen aus der deutschen und niederländischen Förderregion die Möglichkeit, an X-Lives mitzuwirken und gemeinsam einen Beitrag für eine grünere und nachhaltigere Zukunft zu leisten. Derartige Projekte umfassen beispielsweise neue Recyclingmethoden, die Verwendung nachhaltiger Rohstoﬀe oder CO₂-neutraler Baustoﬀe. ° Die Europäische Union unterstützt Kooperations- projekte zwischen Nachbarländern. Speziell für Projekte, bei denen die Kooperation im deutsch- niederländischen Grenzraum im Mittelpunkt stehen, wurde das Programm Interreg VI Deutschland-Nederland kreiert. X-Lives wird im Rahmen des Interreg VI-Pro- gramms Deutschland-Nederland von der Euro- päischen Union mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) ﬁnan- ziell unterstützt. Interessierte Industriepartner können in das oﬀene Projekt einsteigen. Weitere Informationen erhalten Sie unter: → www.x-lives.eu → info@oberﬂaeche-nrw.de

° 0 5 0 | 0 5 1 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 F O R S C H U N G Rekordjahr 2023: Hochschule Niederrhein sammelt 24,4 Mio. EUR an Drittmitteln ein , Lehre , Forschung und Transfer , , , 25 20 15 10 . o i M n i , in Mio. 2013 2017 2021 2022 2023 Das Jahr 2023 hat für die Hochschule Niederrhein ein Rekordergebnis im Bereich der Drittmittel gebracht. Rund 24,4 Millionen Euro konnten im vergangenen Jahr akquiriert werden, von denen etwa 4,6 Millionen Euro an Projektpartner weitergeleitet werden. Von der genannten Gesamtsumme entfallen 22,6 Millionen Euro auf die Bereiche Forschung und Transfer sowie 1,6 Millio- nen Euro auf den Bereich Lehre. Der bisherige Bestwert stammte aus dem Jahr 2021 (23,3 Millionen). Nach 2017 (20,1 Millionen) und 2021 (23,3 Millionen) wurde im Jahr 2023 zum dritten Mal die 20-Millionen- Marke übersprungen. Im Jahr 2022, dem Jahr nach der Corona-Pandemie, lag der erzielte Drittmittelwert bei 13,9 Millionen Euro. Im Jahr 2013 – also genau vor zehn Jahren – hatte die Hochschule Niederrhein rund sieben Millionen Euro akquirieren können. »Wir sind stolz auf die Zahlen für das Jahr 2023. Das neue Rekordergebnis zeigt, dass Forscher- geist und Innovationskraft an der Hochschule Niederrhein großgeschrieben werden. Im Vergleich zu den früheren Jahren verzeichnen wir einen höheren Anteil disziplinübergreifender Forschung. Dies ist eine sehr erfreuliche Entwicklung«, sagt Professor Dr. Dr. Alexander Prange, Vize- präsident für Forschung und Transfer, der die Hochschule Niederrhein zum Wintersemester verlassen wird. k c o r b l l e W m T i : ¦

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 F O R S C H U N G Öffentlich geförderte Projekte EU | Bund | NRW Privatwirtschaftlich geförderte Projekte 3 2 0 2 , Mio Mio Der größte Teil der Drittmittel des Jahres 2023, rund 21,3 Millionen Euro, stammt aus den 47 öﬀentlich geförderten Projekten. Als Geldgeber treten hier die Europäische Union, der Bund oder das Land NRW auf. Von privatwirtschaftlichen Partnern stammten 2,0 Millionen Euro, die für 53 Projekte akquiriert wurden. Erstmals in der Geschichte der Hochschule konnte hier die Zwei-Millionen-Marke erreicht werden. .EUR ConnActGlobal Förderung der Internationalisierung durch den DA AD Im Bereich der Lehre entﬁel der größte Anteil auf das Projekt ConnActGlobal, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert wird. Knapp eine halbe Million gibt es für den Au¶bau bzw. die Implementierung einer Internationalisierungsstrategie für die Hochschule Niederrhein. Professorin Dr. Marion Halfmann, gleichzeitig Internationalisierungsbeauftragte des Präsidiums, ist bei diesem Projekt federführend. ,Mio Projekt SmInt-Smart Interfaces FB 01 / FB03 / FB 04 / FB 07 / FB 09 Ministerium für Kultur und Wissenschaften NRW Der größte Anteil an der Gesamtsumme entfällt auf das Projekt SmInt-Smart Interfaces – ein Gemeinschaftsprojekt der Fachbereiche Chemie, Elektrotechnik/Informatik, Maschinenbau/Verfahrenstechnik, Textil- und Bekleidungs- technik sowie Wirtschaftsingenieurwesen. Das Ministerium für Kultur und Wissenschaften Nordrhein-Westfalen gibt knapp 2,5 Millionen Euro für eine ganzheitliche Nachhaltig- keitserfassung (Ressourcenverbrauch) der Forschung in den Laboren in einer Wissensdatenbank am Beispiel Textiler Kreislaufprodukte. Ferner geht es auch um die wissenschaftliche, wirtschaftliche, soziale und ökologische Qualiﬁkation von Postdocs und Docs zu sogenannten ASAs (Applied Scientiﬁc Agents). Das Projekt läuft seit dem 01. 11. 2023 und hat eine Laufzeit bis zum 31. 10. 2026. ,Mio Förderung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Projekt OCTOGARN (FB 07) Kooperationen mit Partneruniversitäten Förderung der Internationalisierung durch den DA AD Neben den Forschungs- und Transferprojekten gab es 2023 insgesamt 60 laufende kooperative Promotionen mit Partneruniversitäten. Mit 1,842 Millionen Euro wird das Projekt Octogarn am Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik vom Bundes- ministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Drei Gründerinnen wollen dabei ein Garn entwickeln, das unbenetzbar ist. Das bedeutet: Taucht man ein Textil aus dem neuentwickelten Ocotogarn komplett unter Wasser, bleibt es trocken.

° 0 5 2 | 0 5 3 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N Nagelneues Chemie-Technikum am Campus Krefeld West Für die angehenden Chemiker:innen, Chemie- ingenieur:innen und die Lehrenden der Hochschule Niederrhein steht seit Mitte April ein hochmoderner Neubau auf technisch aktuellstem Stand bereit. Am Campus Krefeld West ist das zweieinhalb- geschossige Gebäude zwischen Adlerstraße und Frankenring feierlich eröffnet worden. Seit Februar sind die letzten Bauarbeiten dort beendet. z t r e m m a L s a m o h T : « g i n ö K a l e i n a D : ¦ Von Mai 2022 an wurden auf rund 1.500 Quadratmetern Nutzﬂäche beste Bedingungen zum Lernen und Lehren geschaﬀen. Zeitgemäße, teils hochspezialisierte Chemie- Labore bieten eine Ausstattung, die das Experimentieren und Forschen noch spannender gestaltet. Direkt den Labo- ren zugeordnet, beﬁnden sich im Obergeschoss die licht- durchﬂuteten, für agiles Arbeiten ausgestatteten Büros der Mitarbeitenden. In Lernlandschaften im Eingangsbereich und auf der Galerie im Obergeschoss können Studierende lernen. Im obersten Staﬀelgeschoss ist die gesamte Technik untergebracht, die für die Belüftung und Klimatisierung des Gebäudes sorgt. Dort beﬁndet sich auch die Steuerung der Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach, die maßgeb- lich zur Stromversorgung des Gebäudes beiträgt. Neben der hochgedämmten Außenhülle sorgt diese für eine um 27 % höhere Energieeﬃzienz, als sie gesetzlich gefordert ist. »Der Fachbereich Chemie hat eine lange Tradition in Kre- feld. Mit dem neuen Technikum stellen wir ihn und die Ausbildung unserer Studierenden noch zukunftsfähiger auf. Dringend benötigte Fachkräfte von morgen werden hier ideal auf das Berufsleben und die immer speziﬁscher werdenden Anforderungen vorbereitet«, so HSNR-Präsident Dr. Thomas Grünewald.

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N »Wir freuen uns sehr über das hochmoderne Laborgebäude und die erweiterten Möglichkeiten, die es uns für Forschung und Lehre bietet. Wir danken dem Land Nordrhein-Westfalen für die großzügige Förderung.« P R O F. D R . FA B I E N N E K Ö L L E R - M A R E K , H O C H S C H U L K A N Z L E R I N Der Neubau war in vielerlei Hinsicht notwendig. Zum einen gab es in Gebäude P am Hagerweg, wo die instrumentelle Analytik bisher untergebracht war, keine angemessenen Rettungswege. Zum anderen stießen die Labore der physi- kalischen Chemie im denkmalgeschützten Gebäude R an der Adlerstraße an ihre baulich-technischen Grenzen. Ein weiterer wichtiger Aspekt war das Zusammenwachsen des Campus: Bisher trennte die beiden in Krefeld West ansässigen Fachbereiche Chemie (Adlerstraße) und Design (Frankenring) ein unattraktiver Parkplatz. Mit der Fertig- stellung eines Parkhauses an der Adlerstraße im Jahr 2022 wurde Platz für das Technikum geschaﬀen. Der im Zuge des Neubaus gestaltete, von Grünﬂächen ﬂankierte Fußgänger- Boulevard erreicht nun eine höhere Aufenthaltsqualität und verbindet beide Fachbereiche. Der Generalplaner Carpus+Partner war aufgefordert, mit seiner Architektur den Gedanken der Transparenz zu verfolgen. Das Ziel: Ein Fenster zur Wissenschaft zu schaf- fen, das Abläufe und Zusammenhänge sichtbar macht. Dafür sorgen nun die großﬂächigen Fenster. Trotz kriegs- bedingter Materialengpässe und Lieferschwierigkeiten gelang es, den Bau in der vorgegebenen Zeit und Qualität zu errichten. Und: Entgegen der aktuellen Preisentwicklun- gen im Bausektor konnte der kalkulierte Kostenrahmen von 25 Millionen Euro eingehalten werden. Das Land Nord- rhein-Westfalen förderte den Neubau mit 8 Millionen Euro. NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes sendete einen Glückwunsch zur Eröﬀnung: »Exzellente Lehre braucht eine exzellente Ausstattung unserer Hochschulen. Neubauten wie das Chemie-Technikum in Krefeld machen unsere Hochschulen noch attraktiver für die klügsten Köpfe. Davon proﬁtiert die unsere gesamte Hochschullandschaft. Hier werden die Fachkräfte von morgen ausgebildet. Sie stärken den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Nord- rhein-Westfalen. Deshalb haben wir diese Zukunftsinves- tition sehr gerne unterstützt.« Hochschulkanzlerin Prof. Dr. Fabienne Köller-Marek: »Wir freuen uns sehr über das hochmoderne Laborgebäude und die erweiterten Möglichkeiten, die es uns für Forschung und Lehre bietet. Wir danken dem Land Nordrhein-West- falen für die großzügige Förderung.« °

° 0 5 4 | 0 5 5 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N Back to the Roots – die Hochschule ist zurück in der Innenstadt n i e h r r e d e i N e l u h c s h c o H : « k c o r b l l e W m T i : ¦ Nach knapp 20 Jahren Pause ist die Hochschule Niederrhein wie- der mitten in der Krefelder Innen- stadt vertreten. Ende Februar ist das Future Work Lab im Behnisch- Haus an der Petersstraße 122 feierlich eröffnet worden. Es ist als Reallabor geplant, das als Arbeits- und Begegnungsraum für Mitarbeitende, Studierende und Partner offensteht. Künftig werden dort Veranstaltungen wie Vorträge oder Ausstellungen stattfinden. Studierende können die Räume zum Lernen, Lehrende für Seminare oder Besprechungen nutzen. Auch für interessierte Bürgerinnen und Bürger ist das Future Work Lab nun die erste, zentral gelegene Anlaufstation, wenn es um die Hochschule Niederrhein geht. Bereits seit Anfang Februar hat das Inter- national Office der HSNR die Arbeit in den neuen Räumlich- keiten aufgenommen.

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N »Dank des neuen Future Work Labs sind wir endlich wieder mitten in der Krefelder Innenstadt. Mit der Einrichtung dieser neuen Begegnungsstätte verknüpfen wir die Studie- rendengewinnung mit dem Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Stadtgesellschaft«, sagt Hochschul-Präsident Dr. Thomas Grünewald und fügt hinzu: »Alle sind herzlich eingeladen, mit der Hochschule Niederrhein ins Gespräch zu kommen.« »Alle sind herzlich eingeladen, mit der Hochschule Niederrhein ins Gespräch zu kommen.« D R . T H O M A S G R Ü N E W A L D zum heutigen Future Work Lab. 2007 wurde der Standort Petersstraße endgültig aufgegeben und der Fachbereich Design zog an den Frankenring. Knapp 20 Jahre später ist die Hochschule jetzt wieder im Herzen Krefelds angekom- men. Mit der Eröﬀnung des Future Work Labs im Ladenlokal des ehemaligen Bistro Schlösser schließt sich für die Hochschule Niederrhein ein Kreis: Bereits 1903 bezog die Handwerker- und Kunstgewerbeschule, eine Vorgänger- einrichtung der heutigen Hochschule Niederrhein, ein Gebäude auf der Petersstraße – praktisch in Steinwurfnähe Für rund 650.000 Euro wurde das angemietete Ladenlokal saniert. Das Geld stammt aus Fördermitteln des Ministe- riums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein- Westfalen. Die Planung der Räumlichkeiten und der Innen- einrichtung des Future Work Labs lag in den Händen der hochschuleigenen Abteilung Planen und Bauen. °

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N Neben dem Studium einfach mal den Kopf frei bekommen, neue Leute und Sportarten kennenlernen oder mit Studierenden anderer Hochschulen um Medaillen- und Podestplätze kämpfen – der Hochschulsport an der HSNR kann alles sein. Ob Tennis, Wing Chun, Leichtathletik oder Beachvolleyball – das Angebot an Sportkursen an der Hochschule bildet ein breites Spektrum an Individual-, Ball-, Gemeinschafts- und Kampfsportarten ab. Zusammengestellt wird das Programm von Nina Ilina, die den Hochschulsport gemeinsam mit dem Asta-Referenten Adrian Dobnik koordiniert. »Der Fokus liegt schon auf den Mannschafts- und Ballsportarten, da man diese eben gemeinsam machen muss. Hinzukom- men Kampfsport- und Selbstverteidigungskurse, Tanzen und ein Eyecatcher, der einfach Spaß machen soll«, sagt Ilina. Eyecatcher wie das oft ausgebuchte Poledance oder das neu geschaﬀene Angebot Historisches Fechten werden seitens der Studierenden sehr gut angenommen. Außerdem führt die Hochschule Sportangebote für Menschen mit Beeinträchtigungen, wie beispielsweise Rollstuhltanz oder Selbstverteidigung. »Der Hochschulsport soll ein niederschwelliges Angebot an die Studierenden sein. Erfahrungsgemäß ist es bisher so, dass sich Studierende bei mehreren Kursen anmelden, um in verschiedene Angebote hineinzuschnuppern und heraus- zuﬁnden, welcher Kurs zu ihnen passt oder was ihnen Spaß macht. Aber es ist auch vollkommen in Ordnung, sich wieder abzumelden. Dieses Gefühl beständig da sein zu müssen, möchte ich den Studierenden nehmen«, sagt Nina Ilina. Für die Studierenden ist das Hochschulsportangebot kostenlos. Möglich ist dies durch Kooperationen mit Sportvereinen und -institutionen in Krefeld und Mönchengladbach. »In der Vereinskultur ist die HSNR bekannt, wir erhalten häuﬁg Angebote von Vereinen oder werden angesprochen«, erklärt Ilina. Haben Studie- rende eine Idee für ein Angebot, ist das kein Problem – »Studierende können sich immer bei uns melden und wir schauen dann nach dem passenden Angebot«, so die Koordinatorin weiter. In Zukunft soll der Sport auch noch näher an die Studierenden rücken. »Mein Herzens- projekt ist es, die Sportangebote direkt an den Campus zu holen. So würde ich gerne im Sommer nachmittags auf der Wiese Pop-Up-mäßig Sportangebote schaﬀen, die den Studierenden ermöglichen, zwischen den Vorlesungen unkompliziert Sport zu treiben.« Gold, Silber, Bronze – Studierende im ¥Hochschul-¦ Spitzensport Neben den Just for Fun-Sportlerinnen und Sportler gibt es an der Hochschule auch Studierende, die die Farben der HSNR bei Hochschulsport-Wettkämpfen vertreten. Eine von ihnen ist Jule Gipmann, die den dualen Studien- gang Steuern und Wirtschaftsprüfung am Fachbereich Wirt- schaftswissenschaften studiert. »Ich ﬁnde es immer wieder schön, auf andere Athleten zu treﬀen und ich bin dankbar, dass die Hochschule mich dabei unterstützt«, sagt die 22-Jährige, die im Diskuswurf bei den Hochschulmeister- schaften der Leichtathletik in Duisburg antrat. Ein Event, welches die HSNR gemeinsam mit der Hochschule Rhein- Waal organisierte. Gipmann schleuderte die Kugel im Gesamtresultat auf den zweiten Platz. Auch in vorherigen Wettkämpfen haben Studierende die HSNR erfolgreich bei Wettbewerben vertreten. So hat im vergangenen Jahr die Volleyball-Mannschaft bei den Meisterschaften im baden-württembergischen Konstanz den dritten Platz belegt. Bei der Anzahl der Studierenden, die die Hochschule Niederrhein bei Wettbewerben reprä- sentieren, sieht Ilina noch Potential. »Gerne würde ich mehr Studierende zu Hochschulmeisterschaften anmel- den!« Im kommenden Jahr ﬁnden die World University Games, die Olympischen Spiele der Studierenden, in der Metropolregion Rhein-Ruhr statt. ° Du hast Fragen, möchtest ein neues Angebot vorschlagen oder dich anmelden? Dann schau auf der Website des Hochschulsports vorbei, dort findest du auch alle Angebote.

° 0 6 0 | 0 6 1 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N Fairtrade-University HSNR Kaffee, Kakao, Bananen, Tee, Reis oder Schnittblumen – das Fairtrade-Logo findet man im Supermarkt auf den unterschiedlichsten Produkten. Aber nicht nur Lebens- mittel und Co. lassen sich mit dem Siegel auszeichnen, auch Städte, (Hoch-)Schulen oder Unternehmen können das Siegel erhalten. Die in der Nachhaltigkeitsstrategie bereits festgehaltene Bewerbung um den Titel »Fairtrade- University« wurde nun erfolgreich abgeschlossen! Im April wurde die Hochschule Niederrhein für ihr Engage- ment für den fairen Handel von der Organisation Fairtrade Deutschland ausgezeichnet. Damit ist die HSNR nun die 45. Hochschule in Deutschland, die nachweislich unter hohen sozialen, ökologischen und ökonomischen Standards hergestellte Produkte in den Hochschulalltag integriert und fairen Handel fördert. »Es ist uns ein Anliegen, unsere Studierenden als zukünf- tige Entscheidungsträger:innen in unserer Gesellschaft für Themen der Nachhaltigkeit im Sinne der 17 Nachhaltig- keitsziele der Vereinten Nationen zu sensibilisieren«, sagt Cornelia Rohde, Diplom-Oecotrophologin am Fach- bereich Oecotrophologie. Die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen gelten als Leitlinie für eine Zukunft frei von Armut und Hunger und in der alle Menschen Zugang zu Bildung sowie medizinischer Versorgung haben. »Fairer Handel ist ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf die Erreichung dieser Ziele«, erklärt Rohde, die die Bewerbung um das Siegel Fairtrade-University an der Hochschule maßgeblich vorangetrieben hat. n n a m e g o L a r u a L : ¦ g i n ö K a l e i n a D : «

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N »Es ist uns ein Anliegen, unsere Studie- renden als zukünftige Entscheidungs- träger:innen in unserer Gesellschaft für Themen der Nachhaltigkeit im Sinne der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu sensibilisieren.« C O R N E L I A R O H D E Was bedeutet Fairtrade? Die Organisation Fairtrade Deutschland setzt sich dafür ein, Konsument:innen, Unternehmen und Produzentenorganisationen zu verbinden. Ziel ist es, bessere Preise für Kleinbauernfamilien und menschenwürdige Arbeitsbedingungen für Beschäftigte auf Plantagen in Entwicklungs- und Schwellenländern zu erreichen. Fairtrade kennzeichnet Waren, die aus fairem Handel stammen und bei deren Herstellung bestimmte soziale, ökologische und ökonomi- sche Kriterien eingehalten wurden. Die Auszeichnung zur Fairtrade-University wird seit 2014 vom Fairtrade Deutschland e. V. an Hochschulen und Universitäten verliehen. Erste Berührungspunkte mit der Fairtrade-Organisation hatte die Hochschule bereits ab 2015 durch regelmäßige Aktivitäten mit der Fairtrade-Town Mönchengladbach. Im Rahmen der Zusammenarbeit sind unter anderem die beiden fairen Kochbücher Fairdy entstanden. Außerdem kooperieren die Stadt und die Hochschule seitdem regelmäßig bei Praxisarbeiten der Mönchen- gladbacher Fachbereiche Oecotrophologie sowie Textil- und Bekleidungstechnik. Um das Siegel zu erhalten, musste die Hochschule diverse Kriterien erfüllen. So bieten unter anderem die Mensen und Snackautomaten an den Hochschulstandorten Krefeld und Mönchengladbach Produkte mit dem Fairtrade-Logo an. Bei Senatssitzungen wird Kaﬀee aus fairen Produktions- bedingungen ausgeschenkt. Wird für Hochschulveran- staltung ein Catering-Unternehmen beauftragt, muss darauf geachtet werden, dass dieses auf nachhaltige Lebensmittel zurückgreift. »Durch die Teilnahme an der Kampagne Fairtrade-Univer- sity können wir Studierenden in konkreten Projekten an das Thema heranführen«, erzählt Cornelia Rohde. Auch in Zukunft werden die Studierenden bei regelmäßigen Veran- staltungen und Aktionen wie beispielsweise Informations- stände- oder Diskussionsrunden zu Themen wie Mode, Lebensmittel oder Kochen über fairen Handel informiert. °

° 0 6 2 | 0 6 3 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N Hochschule Niederrhein = Regionale Hochschule? Nein, auch International! r e t t ö k p p i T - n e g a h t t a K a s i L - a n n A : ¦ n i e h r r e d e i N e l u h c s h c o H : « In Zeiten der sich immer weiter vernetzenden Welt gewinnt die internationale Zusammenarbeit mit Partnerhochschulen und Unternehmen sowohl für die Wissenschaft und Forschung, als auch für die Lehre immer mehr an Bedeutung. Unsere Studierenden brauchen inter- kulturelle Kompetenzen, um auf dem Arbeitsmarkt zu beste- hen. Zudem sind internationale Studieninteressierte für uns als Hochschule und für die Wirtschaft in unserer Region als zukünftige Fachkräfte eine wichtige Zielgruppe geworden. Die Aktivitäten im internationalen Bereich innerhalb unserer Hochschule waren bisher unterschiedlich stark ausgeprägt – die Mobilität etwa der Studierenden und Lehrenden variierte stark zwischen den Fachbereichen, gleiches galt für die Zusammenarbeit mit internationalen Partnerhochschulen. Folgerichtig bestand der Wunsch des Präsidiums und der Internationalisierungsbeauftragten, eine gemeinsame Stoßrichtung für die gesamte Hochschule zu entwickeln. Mit der Einwerbung von Projektmitteln in Höhe von 500.000 € im Rahmen der DAAD-Förderlinie HAW.Inter- national waren dann mit Beginn des Jahres 2022 die strukturellen Rahmenbedingungen gegeben, um eine tragfähige gemeinsame Internationalisierungsstrategie zu entwickeln. Bereits beim Kick-Oﬀ wurde deutlich: Wir können auf die Beteiligung der Kolleginnen und Kollegen bauen und viel voneinander lernen. Im Laufe

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 C A M P U S L E B E N der insgesamt fünf Strategieworkshops – teils in Präsenz, teils digital – kristallisierte sich eine Arbeitsgruppe aus ca. 30 Beteiligten (Lehrenden, Mitarbeitenden, Studieren- den) heraus, die mit hoher Motivation und Kontinuität an der internationalen Ausrichtung unserer Hochschule gearbeitet haben. Es wurde viel diskutiert und analysiert, ExpertInnen-Inputs wurden eingeholt und schlussendlich wurden gemeinsame Ziele, Maßnahmen, Ressourcenanfor- derungen und Prioritäten abgestimmt. Konkret wurden sechs strategische Schwerpunkte erarbeitet, die bis 2027 im Mittelpunkt stehen sollen: Studium und Lehre sowie Forschung und Transfer sollen international aufgestellt werden, um zukunfts- fähig und nachhaltig zu sein. In unserer Verantwortung als Hochschule wollen wir die Dritte Mission auch in ihrer internationalen Dimension umsetzen. Zudem verständigten wir uns darauf, dass die Hochschule eine internationale Rekrutierungsstrategie erarbeiten will, die strategische Vernetzung mit Partnerhochschulen in den Fokus rückt und unserer Hochschulkultur internationaler gestalten möchte. Mit der nun veröﬀentlichten Internationalisierungsstrategie liegt ein hochschulweit gültiges Dokument vor, dass es nun mit Leben zu füllen gilt. Ein erster Output ist sicherlich die Bündelung der internationalen Projektaktivitäten sowie des International Oﬃce zur Stabsstelle Internationales. Im Entwicklungsprozess der Strategie sind alle Status- gruppen miteinander ins Gespräch gekommen – nun gilt es, die gemeinschaftlich entwickelten Ideen in die Dezernate und Fachbereiche zu tragen und dort nach und nach in die Tat umzusetzen. °

° 0 6 4 | 0 6 5 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 M E N S C H E N N E H C S N E M Frauke Austermann Dr. Frauke Austermann ist seit November 2023 Profes- sorin für Transformation der Arbeitswelt am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Nach einem Bachelor in European Studies (Maastricht / Paris) hat sie International Employment Relations & Human Resource Management an der London School of Economics studiert. Es folgte die Promotion zum Thema International Relations an der Freien Universität Berlin und der Remin University in Peking. Nach Stationen bei der Porsche AG (Projektleiterin für Lean und Agile Management im HR), Henkel (Bereichsleiterin Global Organizational Eﬀectiveness & Workforce Analytics) und Lidl (Geschäftsführerin Personal International) hat sie ihr Weg an die Hochschule Niederrhein geführt. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind u. a. Agiles Management im Mittelstand, Virtual Reality zur Verbesserung von Meetingkultur und das Future Work Lab der Hochschule Niederrhein als Reallabor für kollaboratives Arbeiten. Bertold Bongardt Dr. Bertold Bongardt wurde im Januar zum Professor für Angewandte Informatik und Robotik an den Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik berufen. Nach einem Studium der technischen Mathematik an der TU Berlin und einer Tätigkeit als Softwareingenieur hat er am DFKI Robotics Innovation Center zur direkten Mensch- Maschine Interaktion mittels neuer Exoskelett-Technologien geforscht. Im Anschluss war er als Dozent am Institut für Robotik und Prozess- informatik der TU Braunschweig aktiv. Im Zentrum seiner Forschung steht die Analyse, Modellierung und Regelung von Bewegungen räumlicher mechanischer Systeme durch informatische und mathe- matische Methoden. Über die Lehre möchte er Studierende befähigen, praktische Probleme selbstständig zu formalisieren, um sie durch den Einsatz von Rechnertechnik präzise und robust lösbar zu machen.

° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 M E N S C H E N Martin Grothe Dr.-Ing. Martin Grothe wurde im März zum Professor für Ange- wandte Informatik im Fachbereich Elektrotechnik / Informatik berufen. Zuvor war er mehrere Jahre bei Ernst & Young als Security Architect und Manager tätig. In den Jahren 2015 bis 2020 forschte er an der Ruhr- Universität Bochum zur Sicherheit von Netzwerkprotokollen, Daten- formaten und Kryptowährungen, wo er im Anschluss promoviert wurde. Er ist seit 2015 ebenfalls am Open Competence Center for Cyber Security als Tutor und Dozent tätig und hat in Bochum Vorlesungen zum Thema Red- und Blue Teaming gehalten. Seine Lehr- und Forschungsschwer- punkte sind digitale Forensik sowie die pro- und reaktive IT-Sicherheit. Hendrik Poschmann Dr.-Ing. Hendrik Poschmann wurde zum 1. April 2024 als Professor für Automatisierung, Robotik & KI am Fachbereich Wirtschaftsingenieur- wesen berufen. Nach seinem dualen Studium im Maschinenbau an der Ostfalia Hochschule Wolfenbüttel in Kooperation mit der Volkswagen AG schloss er einen berufsbegleitenden Master in Automotive Production ebenfalls dort ab. An der TU Clausthal promovierte er zu Konzeption und Entwicklung eines Robot Cognition Processors für adaptive Demontage- anwendungen, worin die ﬂexible Verwertung von Elektro-Traktions- batterien mit Hilfe intelligenter Robotersysteme untersucht wurde. Aktuell absolviert er einen Executive-Master Philosophie, Politik, Wirtschaft an der LMU München. Sue Rossano-Rivero Dr. Sue Rossano-Rivero ist seit März Professorin für Sales and Marketing am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften. Nach ihrem Studium International Business and Economics an der Northwood University (USA) schloss sie ein Masterstudium E-Commerce am Tec de Monterrey (Mexiko) ab, ehe sie an der Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande) zum Thema Entrepreneurial Behavior of Academics within the context of Education promovierte. Zwischen 2022 und 2024 war sie Leiterin am Science-to-Business Marketing Research Centre an der FH Münster und Ver- tretungsprofessorin für Innovation Management and Business Development.

° 0 6 6 | 0 6 7 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 M E N S C H E N N E H C S N E M 1 → mitBedacht-Preis an engagierte Studierende verliehen Am Tag des Ehrenamtes haben die katholischen Hochschulzentren LAKUM Krefeld und Mönchengladbach den mitBedacht-Preis an Studierende der Hochschule Niederrhein vergeben. Gewonnen haben Deborah Fehres, Tobias Schlößer, Darja Tophofen und Muhamad Ragy. Die vier Studierenden zeichneten sich durch besonderes ehren amt - liches Engagement aus. Der Preis ist mit 2000 Euro dotiert. 2 → Unternehmerschaft Chemie zeichnet Studenten der Hochschule Niederrhein aus 3 → Senatspreis 2024 verliehen Für ihre herausragenden Bachelor- und Masterarbeiten wurden acht Studierende mit den 1.000 Euro dotierten Senatspreisen geehrt. In diesem Jahr ging der Adrian Faller hat den Chemie-Förderpreis Preis an Helena von der Forst, Rabea Marquardt, Magdalena Maria Kuhn, der Unternehmerschaft Chemie Niederrhein Julia Schröder, Christian Kraas, Carolin Goj, Melanie Hohl und Lukas Weirowitz. 2023 gewonnen. In seiner Masterarbeit Die Preisträger:innen wurden von der Senats-Jury ausgewählt. hat Faller sich mit Mikroorganismen, die CO₂ und verwandte Substanzen nutzen können, beschäftigt. Der mit 1.500 Euro dotierte Förderpreis wird jährlich an eine besonders innovative und praxis- nahe Abschlussarbeit aus dem Fachbe- reich Chemie der Hochschule Niederrhein verliehen. Hochschule würdigt Engagement mit Tutorenpreis Die besten Tutorinnen und Tutoren der Hochschule Niederrhein haben Preise für ihr Engagement erhalten. Die jährliche Preisverleihung dient dazu, den besonderen Stel- lenwert der Tutorienarbeit zu betonen. Für ihre Fach tutorien wurden Rebecca Kursch von Fachbereich Elektrotechnik und Informatik und Christopher Koepcke vom Fach- bereich Oeco trophologie aus ge zeichnet. Ibtissam Hommada und Karl Pegguy Zangue Kouakekang erhielten den Preis für ihr Team-Tutorium am Fach bereich Elektrotechnik und Informatik. 4 → Wilhelm-Lorch-Preis für Textilerinnen 5 → Studentinnen der HSNR gewinnen »Materialica Award 2023« Die Design-Ingenieur-Mode-Studentinnen Charlotte Weber und Ramona Möllers vom Die Studentin Nora Müchler und die Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik haben sich den Materialica Award 2023 in Absolventin Alexandra Plewnia vom der Kategorie »Student:in« gesichert. Mit ihrem Projekt haben sie sich eine Alternative Fachbereich Textil- und Bekleidungs- zur massenhaften Entsorgung von zurückgeschickter Textil-Ware überlegt. So fertigten technik sind von der Wilhelm-Lorch- sie zunächst einen Rucksack Denys und eine Tasche an. Für den Materialica-Wett bewerb Stiftung ausgezeichnet worden. Plewnia hat das Duo das Konzept auf die Innenraumgestaltung von Fahrzeugen über tragen und erhielt den Preis in der Kategorie Technik ausgeweitet. für ihre Master-Arbeit zur Konzeptionie- rung eines Herstellungs prozesses eines wasserabweisenden Garns. Müchler überzeugte die Jury mit ihrer englisch- sprachigen Bachelor-Arbeit über verbes- sertes Marketing von Second-Hand-Mode in der Kategorie Wirtschaft. Der Preis ist mit je 5.000 Euro dotiert. Smarte Lösungen beim KReathon 24 Stunden, sechs Challenges, über 100 Anmeldungen: Krefelds viertes großes Hacka- thon-Event beeindruckte nicht nur die Veranstalter SWK, HSNR und Fressnapf, sondern auch IT-Experten. Am Ende überzeugte Team CO-You mit einer Lösung für die Aufgabe Mein CO₂ -Fußabdruck die Jury und nahm dafür ein Preisgeld von 3000 Euro mit nach Hause. Den Sonderpreis erhielten zwei 10- und 13-Jährige Unweltfreundinnen für ihren bemerkenswerten Mut und ihren tollen Auftritt.

° 0 6 8 | 0 6 9 ° S O M M E R S E M E S T E R 2 0 2 4 M E N S C H E N 1 → Neue Vizepräsidentinnen gewählt Die Wahlversammlung der Hochschule Niederrhein hat am 29. April drei neue Vizepräsidentinnen gewählt. Professorin Dr. Gudrun Stockmanns (Ressort Studium & Lehre), Professorin Dr. Kathleen Diener (Ressort Forschung) und Professorin Dr. Donja Amirpur (Ressort Dritte Mission & Studierendengewinnung) werden zum 1. September das Präsidium der IMPRESSUM HERAUSGEBER Das Präsidium der Hochschule Niederrhein REDAKTION Tim Wellbrock (Leitung), Marina Čveljo, Daniela König, Laura Logemann Hochschule um Präsident Dr. Thomas Grünewald und Kanzlerin Professorin MITARBEIT 1 ↑ Dr. Fabienne Köller-Marek ergänzen. Gudrun Stockmanns ist Professorin für Praktische Informatik am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik, Kathleen Diener ist Professorin für Business Information Systems & Digital Innovation am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften und Donja Amirpur ist Professorin für Migrationspädagogik am Fachbereich Sozialwesen. Die bisherigen Vizepräsidenten Professor Dr. Berthold Stegemerten (Studium & Lehre) sowie Professor Dr. Dr. Alexander Prange (Forschung & Transfer) scheiden beide auf eigenen Wunsch zum Ende ihrer Amtszeit aus. 2 → Marion Halfmann zur Präsidentin an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg gewählt Professorin Dr. Marion Halfmann wechselt zum 1. November aus dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein an die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS). Dort wird sie Nachfolgerin des scheidenden Präsidenten Dr. Hartmut Ihne. Am 23. April wurde die 55-Jährige im Rahmen der Hochschulwahlversammlung an der H-BRS in St. Augustin zur neuen Präsidentin gewählt. Halfmann war im September 2020 an die Hochschule Niederrhein berufen worden, zuvor war sie acht Jahre an der Hochschule Rhein-Waal tätig. Neben ihrer Lehre an der HSNR, in deren Rahmen u.a. eine erfolgreiche Kooperation mit Fußball-Bundes- ligist Borussia Mönchengladbach ins Leben gerufen wurde, hinterlässt sie 2 ↑ an der HSNR vor allem im Bereich Internationales ihre Spuren. 3 → Alexander Prange wird Rektor der FH Südwestfalen Professor Dr. Dr. Alexander Prange wird neuer Rektor der Fachhochschule Südwestfalen. Der langjährige Vizepräsident für Forschung & Transfer an der HSNR wurde am 29. April auf der Hochschulwahlversammlung in Meschede gewählt. Die Amtszeit beginnt zum kommenden Wintersemester. Er folgt in Südwestfalen auf den langjährigen Rektor Professor Dr. Claus Schuster, der das Amt zuletzt noch kommissarisch führte. Alexander Prange promovierte in Mikrobiologe und in Agrarwissenschaft. Zudem habilitierte er sich 2009 an der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke. 2005 erhielt er den Ruf als Professor für Mikrobiologie und Lebensmittelhygiene an den Fachbereich Oecotrophologie. 2010 rückte er in das Amt des Vizepräsiden- ten für Forschung & Transfer auf, was er zunächst nebenamtlich und seit 2014 hauptamtlich führte. Der aus Brilon stammende Sauerländer hat während seiner Amtszeit die Kompetenz der HSNR im Bereich Forschung & Transfer konsequent ausgebaut. Seit einigen Jahren liegt die HSNR bei der Einwerbung von Drittmitteln für Forschung und Transfer unter den besten Hochschulen für angewandte Wissenschaften in NRW. 3 ↑ Vivian Assmann, Isabelle de Bortoli, Daniel Boss, Karla Kaminski, Anna-Lisa Katthagen-Tippkötter, ANSCHRIFT Reinarzstraße 49 47805 Krefeld Telefon 02151 822-3610 FOTOS Vivian Assmann, Carlos Albuquerque, Marina Čveljo, Judith Duque, Simon Erath, Matthias Heuser, Kevin Mohr, Daniela König, Thomas Lammertz, Laura Logemann, Antanina Malei, Privat KONZEPT, LAYOUT UND SATZ Dipl.-Des. Thomas Junold ANZEIGEN Sascha Venten, Referat Hochschulkommunikation sascha.venten@hs-niederrhein.de DR UCKMANAGEMENT Druckstudio GmbH Prof.-Oehler-Str. 10 40589 Düsseldorf AUFLAGE 850 Exemplare PAPIER Umschlag: CircleOffset Premium White, 200 g/m² I n h a l t : CircleOffset Premium White, 120 g/m² WEGE steht für Niederrhein University (of Applied Sciences). Das Magazin erscheint zweimal jährlich, einmal im Sommersemester und einmal im Wintersemester. Namentlich gekennzeichnete Beiträge erscheinen in Verantwortung des Autors. Sie geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers und/oder der Redaktion wieder. Die Anschriften der Bezieher von WEGE sind gespeichert. WEGE ist auch online. Unter www.hs-niederrhein.de/wege finden Sie alle bisherigen Ausgaben.

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