Die Mobilität der 2030er Jahre wird voraussichtlich anders aussehen als heute. Städte möchten weniger PKW-Verkehr haben, der mit Stau, Lärm und anderen Umweltbelastungen verbunden ist. Mehr Platz für Menschen und weniger Fläche für stehende und fahrende Fahrzeuge ist das Ziel. Dafür muss sich der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) neu erfinden. Gemeinsam mit der Universität Duisburg-Essen führt die Hochschule Niederrhein nun eine Studie dazu durch. Nun startet eine Mobilitätsumfrage, die als Datengrundlage dienen soll. Denn nur auf der Basis von belastbaren Mobilitätsdaten können Zukunftsszenarien detailliert ausgearbeitet werden und Investitionen geplant sowie ausgeführt werden. Darum ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen aus Krefeld an der Umfrage teilnehmen.
Ein Ansatzpunkt der Studie ist, dass der ÖPNV um kleine Fahrzeuge erweitert werden soll, die effizient nach Kundenwunsch fahren und optimal mit dem Schienenverkehr vernetzt sind und somit als intelligenter ÖPNV-Zubringer funktionieren. Diese sogenannten Mobility on Demand Services (MOD), was mit Verkehr „auf Abruf“ übersetzt werden kann, können Randgebiete und Randzeiten attraktiv und wirtschaftlich erschließen.
Die Vorteile sind, dass Gebiete oder Zeiten, in denen sich ein Linienbetrieb nicht rechnet, bedient werden und so die Lücke des fehlenden ÖPNV-Angebots geschlossen werden kann. Die Stadtwerke Krefeld (SWK), Projektpartner der aktuellen Studie, bieten hierfür zu bestimmten Zeiten bereits den mein SWCAR-Service an. Um solche bestehenden On-Demand-Angebote auszuweiten, attraktiver zu machen und auch in den Nahverkehrstarif integrieren zu können, soll die Studie BestMOD eine Planungsgrundlage schaffen.
Vor fünf Jahren wurde in Krefeld die letzte Mobilitätsumfrage durchgeführt. Hierbei wurden etwa 6600 Wege durch die befragten Bürgerinnen und Bürger zurückgemeldet. Bei etwa einer dreiviertel Million Wege, die die Krefelderinnen und Krefelder jeden Tag zurücklegen, ist diese Zahl zu gering für aussagekräftige Ergebnisse. Darum ist das Ziel, mit der aktuell durchgeführten Mobilitätsumfrage deutlich mehr als 10.000 Wege gemeldet zu bekommen. Umso mehr die Bürgerinnen und Bürger sich beteiligen, umso sicherer und früher werden Investitionen in die Verkehrswende getätigt.
Wer bei diesem spannenden Zukunftsthema unterstützen und seine Daten anonym zur Verfügung stellen möchte, kann sich auf www.bestmod.nrw/umfrage informieren und dort ab sofort online die zurückgelegten Wege eintragen oder den Papier-Fragebogen inkl. kostenlosem Rücksendeumschlag unter Telefon 0157-52990241 oder per Mail an bestmod-studie(at)uni-due.de anfragen. Unter allen Teilnehmenden werden Tickets für den Nahverkehr im Wert von 1000 Euro verlost.
Es geht darum, gemeinsam die Zukunft zu gestalten - der Schritt ist klein, aber die Wirkung ist groß: in jedem Fahrzeug müssen durchschnittlich zwei bis drei Personen sitzen anstelle der heute nur 1,2 Personen. Schon hätte sich der Straßenverkehr halbiert.