Gegründet wurde das Kompetenzzentrum von Professor Dr. Johannes Wilden nach seiner Berufung an die HSNR 2011. Der Schwerpunkt der Arbeiten lag zunächst auf dem Aufbau der beschichtungstechnischen Infrastruktur sowie der Werkstoff- und Oberflächentechnik. Nach Professor Wildens Verabschiedung in den Ruhestand hat nun Professor Dr. Markus Lake das STAR-Kompetenzzentrum übernommen. Er lehrt Produktionstechnik und Beschichtungsverfahren und leitet seit 2011 das Labor für Oberflächentechnik am Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik.
Sowohl die alte als auch die neue Führung waren sich einig, dass vermehrt das Thema Nachhaltigkeit stärker ins Zentrums rücken soll. Daher wurde ein neues Konzept erarbeitet, welches sich an den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 der Weltgemeinschaft, den Sustainable Development Goals, orientiert.
Gemeinsam wurden sechs Ziele identifiziert, zu denen das Kompetenzzentrum Beiträge leisten kann. Diese Ziele können nur mit interdisziplinären und fachübergreifenden Kooperationen gelingen. Hierfür wurden Meilensteine für Forschungsaktivitäten entwickelt, deren Grundlage konkrete Forschungsprojekte sind. Ein Ziel ist das Forschungsfeld der Reaktiven Multimaterial Systeme (RMS), die eine innovative Technologie zur Energiespeicherung sind. Im eigenen Labor für Oberflächentechnik werden die RMS-Dünnschichtsysteme so hergestellt, dass sie effektiver und effizierter sind und schließlich ressourcenschonender gefertigt werden können.
Darüber hinaus liefert die Oberflächentechnik wichtige Impulse für das Themenfeld Nachhaltigkeit. In der Agenda 2030 heißen zwei der Ziele „Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen“ sowie „Maßnahmen zum Klimaschutz“. „Es werden Katalysatorsysteme entwickelt, die das Abwasser mit einem Oxidationsverfahren von Mikroschadstoffen reinigen und die Abluft aufbereiten, um den Anforderungen der Luftreinhaltung zu entsprechen“, sagt Professor Dr. Markus Lake, Leiter des Kompetenzzentrums für Oberflächentechnik an der Hochschule Niederrhein.
Das STAR-Kompetenzzentrum versteht sich als Kooperationspartner der Industrie, vor allem für mittelständische Unternehmen aus der Region. Studierende verfassen Studienprojekte und Abschlussarbeiten zu praxisrelevanten Fragen, um innovative Lösungen zu finden. Da die Oberflächentechnik für viele Bereiche des täglichen Lebens relevant ist, kommen die Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen. In der Vergangenheit hat das Kompetenzzentrum bereits mit Unternehmen aus dem Verkehrswesen, der Energietechnik sowie der Wasseraufbereitung zusammengearbeitet.