Gesundheitsdaten interdisziplinär nutzen: Projekt DIM.RUHR startet in die zweite Phase
Das Projekt „DIM.RUHR: Datenkompetenzzentrum für die interprofessionelle Nutzung von Gesundheitsdaten in der Metropole Ruhr“ schult Forschende und Versorgende im kompetenten Umgang mit Gesundheitsdaten.
Im Gesundheitswesen entstehen zunehmend größere Datenmengen. In der stationären Versorgung forcieren bereits einige Initiativen die Erschließung und Nutzung dieser Daten; datenbasierte Forschung zur ambulanten Versorgung findet bislang jedoch noch wenig Beachtung. Um auch in diesem Bereich sachgerecht mit Daten umgehen zu können, sind neue, interdisziplinäre Kompetenzen erforderlich. Diese werden seit rund einem Jahr im Projekt „DIM.RUHR: Datenkompetenzzentrum für die interprofessionelle Gesundheitsdatennutzung in der Metropole Ruhr“, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), gebündelt. Nach einem erfolgreichen Auftakt geht das Projekt nun in die nächste Phase.
In den vergangenen Monaten haben Wissenschaftler:innen der Universität Witten/Herdecke (UW/H), der Ruhr-Universität Bochum, der Hochschule für Gesundheit, der Hochschule Niederrhein, des Fraunhofer ISST, von ORCA.nrw und des ZB MED Informationszentrums Lebenswissenschaften ein umfangreiches Konzept erstellt, um die interprofessionelle Datenkompetenz in der ambulanten Versorgung zu stärken und diese Daten auch für die Forschung nutzbar zu machen. In der jetzt beginnenden zweiten Projektphase werden die theoretisch skizzierten Vorhaben und Maßnahmen in die Praxis umgesetzt: Das Forschungsteam wird unter anderem Lehr-, Forschungs- und Vernetzungsangebote initiieren,
die die Datenkompetenz von Versorgenden und Forschenden steigern und die Qualität der Datenentstehung, -speicherung, -verbreitung und -nutzung verbessern sollen.
Passgenaue Angebote entwickeln, die die Bedarfe in Lehre, Forschung und Praxis adressieren
„Ein professionelles Verständnis im Umgang mit versorgungsnahen Daten ist entscheidend, um die ambulante Versorgung langfristig effizienter und effektiver zu gestalten“, sagt Prof. Dr. Sven Meister, Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsinformatik an der UW/H. „Uns ist es wichtig, im DIM.RUHR anwendungsnahe Angebote zu entwickeln, die zu den Bedürfnissen der Personen in der Gesundheitsforschung passen.“
Um die konkrete Anwendung zu üben und die Vernetzung von Forschung, Versorgung und Praxis zu fördern, sollen Experimentierräume entstehen, in denen die Lernenden datengenerierende Systeme und die Arbeit mit bestehenden Datensätzen ausprobieren können. Das „GesundheitsDatenRepository.RUHR“ macht entstandene Daten außerdem für versorgungsnahe Forschungsfragen zugänglich.