Simulationsbasiertes Verhaltens- und Kommunikationstraining
Die regelmäßig stattfindende Lehrform Kreißtheater bietet den Studierenden der Angewandten Hebammenwissenschaft simulationsbasierte Verhaltens- und Kommunikationstrainings mit berufserfahrenen Schauspielenden. Hier werden curricular eingebettete regelmäßige Skills-Lab Übungen, bei denen die Studierenden in Rollenspielen miteinander Handlungsabläufe ihres Berufsfeldes üben, mit dem Kreißtheater durch simulationsbasierte realitätsnahe Szenarien ergänzt. In den Szenarien trainieren die Studierenden sowohl professionelle Handlungsweisen als auch kommunikative Skills in der Zusammenarbeit mit ausgebildeten Schauspielenden, den Simulationspersonen. Die Umsetzung dieser Lehrform wurde von September 2022 bis November 2023 durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre (Ausschreibung Freiraum 2022) als Projekt finanziell gefördert. Während der Projektlaufzeit wurde die Lehrform Kreißtheater in den Studiengang implementiert und wird den werdenden Hebammen in jedem Semester für geeignete Themen angeboten.
Zum ersten Mal wurde dieses Lehrkonzept im Modul „Professionelle Kommunikation und Interaktion“ im 3. Fachsemester eingesetzt, in dem zur theoretischen Vorbereitung auf die Simulationsübungen wöchentlich ein Seminar im Bereich Kommunikation stattfindet. Am darauffolgenden Tag konnten die Studierenden das theoretisch Erlernte in Simulationsübungen praktisch anwenden. Im Projektverlauf wurde das Kreißtheater auch in weiteren Modulen angewendet, da die ersten Evaluationsergebnisse sehr positiv ausfielen und Lernerfolge sowie Lernbegeisterung zeigten. Zu den alltäglichen und spezifischen Themen der Szenarios gehören: Beratung zu gesundheitsförderlichem Verhalten während der Schwangerschaft, Kommunikation in (interprofessionellen) Konfliktsituationen, Anleitung in verschiedenen Geburtsphasen, traumasensible Begleitung bei einer Fehlgeburt – um nur ein paar Beispiele aus dem Handlungsfeld des Hebammenberufes zu nennen.
Durch den Einsatz der Simulationspersonen und entsprechende organisatorische Vorbereitung, welche die Szenarien so realistisch wie möglich darstellen, sind die Studierenden der kommunikativen Situation ausgesetzt, können schnell in das Szenario einsteigen und ihre Rolle laut eigenen Aussagen leicht ausfüllen. So werden verschiedene Kommunikationstechniken tatsächlich erprobt und verfeinert, wobei das Feedback der Schauspielenden aus der Rolle heraus eine weitere unterstützende Komponente für die Entwicklung der kommunikativen Skills darstellt. Durch die im Studium frühzeitig beginnenden regelmäßigen Simulationsübungen und auch -prüfungen erhalten die Studierenden eine effektive Vorbereitung auf die praktischen staatlichen Prüfungen, welche als Simulationsprüfung zum Abschluss des Studiums abgehalten werden müssen.