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VDI Workshop "Frauen in Führungspositionen"

Am 27.01.2018 fand in der Hochschule Düsseldorf der Workshop "Frauen in Führungspositionen" statt. Dieser wurde von unserem Kooperationspartner dem VDI organisiert. Eine Studentin berichtet über ihre Eindrücke an diesem Tag.

Nachdem ich in Düsseldorf aus der S-Bahn stieg, konnte ich das erste Mal den Campus der Hochschule Düsseldorf bewundern. Anders, modern aber auch irgendwie steril wirkte auf mich dieser Gebäudekomplex, wenn man den 80er Jahre Stil der Gebäude am unseren Campus gewöhnt ist. Heute sollte sich alles um das Thema „Frauen in Führungspositionen" drehen. Der Workshop wurde von den Referentinnen Zerrin Börcek, Gründerin des Female Innovation Hub, und Viola Frenyo, Führungsfrau im Anlagenbau, geleitet.


Die erste Frage, die an uns gestellt wurde war „warum nehme ich an diesem Workshop teil?". Gott sei Dank war ich nicht die einzige, der die Antwort nicht unmittelbar auf der Zunge lag. Denn ich will ehrlich sein: so richtig bewusst war mir das wirklich nicht. Viola Frenyo stellte an dieser Stelle eine relativ simple Methodik vor, wie man zielstrebig und mit einer klaren Erwartungshaltung bestimmten Situationen gegenübertreten kann. Das kann ein Telefonat sein, ein Workshop oder auch ein Meeting. Vor solch einer Situation sollte man sich selbst über die folgenden Fragen bewusstwerden:


• WAS ist meine Erwartung?
• WARUM will ich das Ziel erreichen?
• WELCHES Ergebnis muss erreicht sein?
• WAS tue ich dafür?


Scheinbar simple Fragen, die einen in manchen Situationen oftmals gar nicht so klar sind. Dabei braucht es nicht viel Zeit, sich selbst diese Fragen zu beantworten. Und es ist auch überhaupt nicht zwingend notwendig, sich Notizen zu machen. Mit etwas Übung geht das auch gut im Kopf und kann nach und nach zu einem Ritual werden.


Nun war ich also schon einmal einen Schritt weiter. Warum bin ich hier, welche Erwartungen habe ich, was tue ich dafür ... doch, was bedeutet eigentlich Führung? Es mag viele Definitionen und Vorstellungen geben. Frau Frenyo erläuterte, dass Führung bedeutet eine Richtung vorzugeben, andere zu beeinflussen und zum Handeln zu motivieren. Dabei kann führen ganz vielseitig sein! Im Alltag begegnen wir oft kleinen Situationen, in denen jede von uns mehr oder weniger eine führende Rolle übernehmen muss. Oftmals auch ganz unbewusst. Führung bedeutet in jedem Fall Verantwortung für etwas oder jemanden zu übernehmen. Doch nicht für jeden mag eine leitende Position im Beruf geeignet sein. Man sollte sich bewusst sein, dass man sich in einer Führungsposition schnell weg vom eigentlichen Fachgebiet bewegt und sich mehr mit Thematiken wie Personalmanagement oder Finanzen beschäftigen muss. Das ist übrigens ein Punkt, der mir den ganzen Workshop über sehr gefallen hat: die Authentizität mit der Frau Frenyo von ihrem Karriereweg erzählte. Eine Führungsposition hat eben auch Ihre Schattenseiten, denen man sich bewusst sein sollte.


Doch wie gelangt man denn nun in eine Führungsposition?


Generell sollte man sich zunächst auf seinem Fachgebiet gut auskennen. Weitergehend ist es wichtig, selbstbewusst und sichtbar zu sein. Vor allem letzteres fällt Frauen oft schwer – Raum einnehmen und Dinge bewusst fordern, die ihnen zustehen, ohne sich selbst zu unterschätzen. Natürlich sind Softskills ein großes Thema, wie zum Beispiel der Smalltalk. Dieser wird oft unterschätzt! Dabei ist gerade der Smalltalk ein nützliches Werkzeug für den ersten Kontakt und entscheidet maßgeblich über den ersten Eindruck und die Professionalität.


Im zweiten Übungsteil sollten wir uns die Frage stellen, was man schon alles mitbringt und welche Erfolge man bereits erreicht hat. Diese Übung nannte sich übrigens „der Erfolgskoffer". Statt sich bewusst zu machen, was einem fehlt sollte man sich hier darauf konzentrieren, was man bereits hat und welche die eigenen Kompetenzen sind. Wenn man das einmal versucht, fällt einem womöglich auf, dass das gar nicht so einfach ist. Meistens sind die negativen Dinge viel präsenter als die positiven – gerade bei Frauen. Denn Frauen streben meist zur Perfektion und leiden häufig unter Selbstzweifel.


• Was läuft in meinem Leben wie von selbst?
• In welchen Bereichen habe ich kaum Probleme oder Sorgen?
• Was ist so gut, dass ich mich darüber sehr freuen kann?
• Warum sind meine bisherigen Erfolge eine Basis auch zukünftig erfolgreich zu sein?


In Gesprächsrunden sollten wir uns unsere persönlichen Antworten gegenseitig vorstellen. Es ist immer wieder interessant und inspirierend so tolle, vielfältige Persönlichkeiten kennenzulernen! Oftmals, so musste ich feststellen, sind es die gleichen Problematiken die Frauen in IT-Bereichen beschäftigen. Nach dieser Übung war einem viel bewusster, was man bereits hat, was einen ausmacht und vielleicht auch schon was man noch zum Erreichen des festgesetzten Ziels braucht.


Wie möchte ich mich selber sehen? – Zielplanung 2022


In einer knapp bemessenen Zeit von 10 Minuten sollten die Teilnehmerinnen in der nächsten Übung eine Art Portrait von sich selbst in der Zukunft erstellen. Was möchte man in der Zukunft erreicht haben, wo sieht man sich, von welchen Personen möchte man umgeben sein? Sehe ich mich selbst in einer leitenden Position? Welche Verantwortungen habe ich zu tragen? Wie sieht mein Alltag aus? Was würde man über mich in der Zeitung berichten? Zugegeben, die Aufgabe war ganz schön schwierig in so kurzer Zeit zu bewältigen. Dennoch, wenn man sich darauf einlässt und die Gedanken verschriftlicht, die einen als erstes in den Kopf wandern kann das sehr interessant sein! Zerrin Börcek betonte mehrmals, dass die Ergebnisse bewusst nicht perfekt sein können und dass dies auch überhaupt nicht der Anspruch dieser Übung sei. Wir sollten uns frei machen von Perfektion und unseren Gedanken und Gefühlen freien Lauf lassen. Nach 10 Minuten kam ich also tatsächlich zu einem für mich zufriedenstellenden Ergebnis. Diese Texte sind natürlich sehr privat, ich verrate aber so viel, dass der Titel meines Portraits mit „die IT-Revolutionärin" geschmückt war. Von einigen Einzelheiten des Textes war selbst ich überrascht. Auch nach dem Workshop haben mich diese noch zum Grübeln gebracht.


Alle Teilnehmerinnen waren sich einig: die Zeit verflog so unglaublich schnell! Zuletzt galt es noch, einen so genannten „Elevator Pitch" zu üben. Das Szenario war das folgende: du bist auf dem Weg in die Chefetage im 16. Stock und begegnest im Aufzug einer wichtigen Person. Stelle dieser Person deine Idee in einer Minute vor und versuche zu überzeugen. Wie schaffe ich es also, kurz und prägnant mich und meine Idee darzustellen und das Interesse meines Gegenübers zu wecken? Ich verrate Euch: es geht! Das wohl Wichtigste ist, für sich und seine Idee zu brennen, Leidenschaft rüberzubringen und den Gegenüber von der Notwendigkeit seines Anliegens zu überzeugen. Dabei muss und kann nicht immer alles glatt laufen. „Die Erfolgstreppe" wurde als passendes Sinnbild dafür vorgestellt. Manchmal geht man einige Stufen rauf, manchmal purzelt man auch wieder herunter – das gehört dazu! Wichtig ist, immer wieder aufzustehen, sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und sich selbst treu zu bleiben!


Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal für einen tollen und inspirierenden Workshop Tag! Ich durfte wieder einmal spannende Persönlichkeiten kennenlernen und habe viel für mich persönlich mitnehmen können. Für mich konnte ich am Ende des Tages sagen: Ziel erreicht! :-)

 

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