Lehrprojekt „Großvorlesung interaktiv gestalten“
Anne Schwarz-Pfeiffer (FB 07, Lehrgebiet Interkulturelles Management)
Herausforderung
- Eine Lehrveranstaltung mit 100% Anwesenheit ohne Anwesenheitspflicht – Wie kann das gelingen?
- Wie setzen sich Studierende mit Lehrveranstaltungsinhalten aktiv auseinander?
Lösung
- Kombination aus Wissensvermittlung und Gruppenarbeit während der Präsenzphase und außerhalb der Veranstaltungszeit
- Summative Prüfungsleistungen, die Verständnis und Anwendung der Inhalte bereits während der Vorlesungszeit abprüfen
Vorteile
- Deutliche Steigerung der Anwesenheit
- Aktive Auseinandersetzung der Studierenden mit Veranstaltungsthematiken
- Anwendung der erlernten Theorien und Modelle, Transfer des erworbenen Wissens auf anwendungsorientierte / berufsspezifische Kontexte
Details
Wesentliche mediendidaktische Elemente des Lehrkonzeptes:
- Jeder Veranstaltungstermin umfasst eine abgeschlossene Themeneinheit. Jede dieser Einheiten ist schematisch gleich aufgebaut und umfasst eine Präsenzveranstaltung sowie einen Themenabschnitt im digitalen, betreuten Lernraum (Moodle). Der digitale Lernraum ist dabei als fester Bestandteil methodisch und inhaltlich in die Lerneinheit integriert.
- Die Präsenzveranstaltung setzt sich aus 2 Komponenten zusammen:
- Wissensvermittlung durch die Dozentin (60-45 Min.)
- Gruppenarbeit (30-45 Min.)
- Insgesamt gibt es ca. 20 Gruppen, bestehend aus jeweils 5 Studierenden. Zu jeder Einheit werden 10 Transferaufgaben zufällig auf die Gruppen verteilt. Je zwei Gruppen bearbeiten damit unabhängig dieselbe Aufgabenstellung. Die Aufgaben sind themenabhängig und umfassen Fallbeispiele, Modellanwendungen, Schreiben von Rollenspielen u.ä. Jede Gruppe muss am Ende der Gruppenarbeitszeit ein Dokument mit dem Gruppenergebnis in den gemeinsamen digitalen Lernraum hochladen. Diese Abgabe umfasst neben der bearbeiteten Aufgabe eine, von den Gruppenmitgliedern erarbeitete, zu ihrer Aufgabe passenden, Testfrage.
- Während der Gruppenarbeitsphase moderiert und begleitet die Dozentin die Gruppenarbeit.
Lehr-/Lernmethoden bzw. digitale Medien
Der digitale Lernraum begleitet und unterstützt die Präsenzveranstaltung organisatorisch und methodisch. Zusätzlich bietet er den Studierenden einen Ort für die Gruppenarbeit (außerhalb der Präsenzveranstaltung), zur Nachbereitung der Einheit und für das Selbststudium (auch hinsichtlich Prüfungsvorbereitung). Für die Pflege des Lernraums und seiner digitalen Tools (Unterstützung der Dozentin) sowie für Anfragen (z.B. von Studierenden zu diesen Tools) ist eine stud. Hilfskraft zuständig. Sie beantwortet Fragen und unterstützt, wenn nötig, bei der Nutzung der Funktionen in Moodle.
Der digitale Lernraum umfasst
- Individuelle Gruppen-Arbeitsbereiche
- Peer Review Funktionen
- Ergebnisse der Gruppenarbeiten
Jede Gruppe hat einen individuellen Arbeitsbereich. Dieser unterstützt (auch außerhalb der Präsenzphase) die Kommunikation und Kollaboration innerhalb der Gruppe durch synchrone Texteditoren (Etherpad), Dokumentenverzeichnisse zum Austausch von Dateien etc. Die Gruppenarbeitsbereiche werden von den Gruppenmitgliedern selbst organisiert und individuell genutzt.
- Der Austausch zwischen den Gruppen wird durch die Peer Review Funktionen in Moodle realisiert. Die Gruppenaufgaben werden nach jeder. Einheit im gemeinsamen Lernraum hochgeladen und in wechselnder Zuordnung von mind. zwei anderen Gruppen bewertet. Von einer Gruppe mit der gleichen Arbeitsaufgabe und einer mit einer anderen Aufgabe
Stolpersteine
- Vorgehen setzt voraus, dass in jeder Studierendengruppe ein Laptop zur Präsenzveranstaltung mitgebracht wird.
- Veranstaltungsraum muss gruppenarbeitstauglich sind?
Empfehlung
Einfach ausprobieren - Alle Beteiligten haben erheblich mehr Freude an der Veranstaltung.
Beteiligt
Stefanie Masella (Team digitale), Sarah Wossack, Joel Schüssler
Links / Hinweise
Konzept wurde schriftlich ausgearbeitet und wird gerne zur Verfügung gestellt.