Mein Auslandssemester
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Jennifer - FB 07 - Newcastle/Australien

Jennifer hat ein Semester an der University of Newcastle studiert.

Bereits seit meiner Schulzeit war es mein großer Traum, für eine Zeit lang nach Australien zu gehen. Ich habe oft versucht, meine Eltern von meinem Wunsch zu überzeugen. Doch da diese nicht zuletzt begründet durch die immensen Kosten, die ein Auslandsaufenthalt mit sich birgt, dagegen waren, schob ich meinen Wunsch auf und begann direkt nach dem Abitur zu studieren. Mein Gedanke dabei war stets, dass im Verlaufe meines Studiums ein Auslandssemester in Australien absolvieren kann. Wie es der Zufall wollte, wurde im Vorjahr, bevor mein Praxis bzw.- Auslandssemester beginnen sollte, ein Stipendium für die University of Newcastle in Australien ausgeschrieben. Dies war meine Chance, nach Australien zu gehen. Daher bewarb  ich mich sofort auf das Stipendium, machte einen Sprachtest im Sprachenzentrum der Hochschule Niederrhein und wurde nach Einreichen meiner Bewerbungsunterlagen zum Auswahlgespräch in Krefeld eingeladen. Das Glück war auf meiner Seite und kurze Zeit nach dem Gespräch bekam ich die Nachricht, dass ich das Stipendium bekommen sollte. Mit dem Stipendium wurden mir nicht nur die Studiengebühren an der Australischen Universität erlassen, sondern ich bekam durch das PROMOS Stipendium einen monatlichen Zuschuss von 300€. Somit bin ich der Verwirklichung meines langjährigen Traumes, nach Australien zu gehen, einen Schritt näher gekommen.

 

Die Planung eines Auslandsemesters ist mit viel Arbeit verbunden. Die Zusage, nach Australien zu gehen bekam ich acht Monate bevor mein Auslandssemester, das sechste Semester meines Studiums, beginnen sollte. Doch bis dahin gab es einiges zu organisieren. Da ich noch nie Übersee war,  benötigte ich zunächst einen Reisepass. Zudem musste ich eine Kreditkarte und das Visum für Australien beantragen und den Flug nach Sydney buchen. Auch ein Koffer, der groß genug waren um ein halbes Jahr auf der anderen Seite der Welt zu leben mussten beschafft werden. Die Liste der Besorgungen war endlos. Außerdem musste ich mich entscheiden, wo ich während meines Studiums leben wollte. Da ich nicht das Risiko eingehen wollte, ein Apartment bei einem unbekannten Vermieter über das Internet zu mieten, entschied ich mich dazu, mich für einen Platz im Studentenwohnheim der Universität zu bewerben. Anders als in Deutschland befinden sich die Studentenwohnheime zentral auf dem Campus der Universität. Somit kann man Vorlesungen sowie die Bibliothek schnell erreichen. Ich bekam einen Platz in der Studentenresidenz „International House". Ich war froh, dass ich vor meiner Abreise eine Unterkunft hatte und somit nicht das Risiko eingehen musste, mich vor Ort auf Wohnungssuche zu machen.

 

An der Universität  angekommen, wurde ich direkt mit einem warmen „G'Day" begrüßt. Nach dem ersten Kontakt mit den Australiern wurde mir bewusst, wie freundlich und offen die Leute in „Down Under" sind. Von einer Studentin wurde ich zu meiner Unterkunft gebracht , in der ich das Semester verbringen sollte. Ich verstand mich sofort prima mit meinen neuen Mitbewohnern . Alle sind freundlich und aufgeschossen. Zu meiner Ankunftszeit hat das sogenannte „ResFest", einer Willkommens-Woche vor der eigentlichen Orientierungs-Woche , bereits begonnen. Diese Zeit war besonders wichtig, um Kontakte mit den anderen Studenten des „International Houses" zu knüpfen. Auch während des Semesters gab es einige Veranstaltungen. Zu Beginn gab es einen festlichen Ball, das sogenannte „Commencement" und zur Verabschiedung ein „Fairwell"-Dinner. Neben vielen Australiern knüpfte ich  während meiner Zeit in Australien auch Freundschaften mit Studenten aus der ganzen Welt, die wie ich, ein Semester an der University of Newcastle studieren. Nun kann ich sagen, dass ich zahlreiche Freunde auf der ganzen Welt habe, die ich nach meinem Auslandssemester besuchen kann.

 

Das Studiensystem in Australien unterscheidet sich von dem System in Deutschland enorm. Dort gibt es, im Gegensatz zum deutschen Curriculum, viel mehr Tests und Hausarbeiten während des Semesters. Es war also nicht unüblich, wenn man an der australischen Universität mitunter jede Woche über die aktuellen Inhalte der Vorlesung abgefragt wurde .  Doch das positive an der australischen Struktur ist, dass man durch die Tests und Aufgaben während des Semesters schon Punkte für die Endnote sammeln konnte. In der Klausur am Ende des Semesters benötigt man infolgedessen nur noch wenige Punkte um das Fach zu bestehen. In manchen Fächern kann man auch schon bestehen, wenn man alle laufenden Tests und Hausarbeiten mit guter Leistung absolviert. So kann man mit weniger Stress in die Klausur am Ende des Semesters gehen, weil man weiß, dass man das Fach schon bestanden hat und in der Klausur noch zusätzliche Punkte zur Verbesserung der Note erzielen kann.

 

Im Verglejch zu Deutschland sind die Lebenshaltungskosten in Australien sehr hoch. Für die Miete muss man das Doppelte einplanen, für das was man in Deutschland für ein WG-Zimmer ausgibt. Doch dafür lebt man hier in unmittelbarer Strandnähe, was einen komplett anderen Lifestyle mit sich bringt. Auch die Lebensmittel und Kosmetikprodukte sind weit über unserem Preislevel. Positiv ist die gute Infrastruktur in Australien. Das Zugnetz ist weit ausgebaut und die Preise für Inter-Städte Zugfahrten wie beispielsweise von Newcastle nach Sydney sind unschlagbar günstig. Für weitere Strecken und zum Erreichen von vielen schönen Stränden und Nationalparks empfiehlt sich jedoch ein Auto bzw. ein Mietwagen. Es lässt sich sagen, dass in Australien so gut wie jeder ein eigenes Auto hat, da die Distanzen zwischen den Städten, im Vergleich zu Deutschland, viel größer sind.

 

Das Alltagsleben hier ist sehr anders als in Deutschland. Hier kann man nach der Vorlesung spontan zum Strand gehen und die Sonne genießen. Durch die zahlreichen Sonnentage ist die Lebensqualität viel höher und jeder ist positiv gelaunt. Die Landschaften hier sind atemberaubend und durch die vielen Klimazonen, die Australien durchziehen, gibt es in jedem Bundestaat unterschiedliche Landschaften. Tasmanien, beispielsweise ist viel grüner als das Festland in Australien, da es sich im Ozean südlich des Festlandes befindet. Die Fauna und Tiere unterscheiden sich von den auf dem Festland sehr. Eine Reise nach Tasmanien ist es auf jeden Fall Wert.

 

Alles in Allem kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens war, mein Auslandssemester in Australien zu verbringen. Ich habe so viel hier erlebt, beeindruckende Landschaften und Traumstrände gesehen, besondere Menschen kennengelernt und Erlebnisse mit meinen Freunden gehabt, an die ich immer gerne zurück denken werde.