Bewerbung und Ankunft
Nachdem ich im Sommer 2015 für eine Woche einen Studienkollegen in Aveiro besucht hatte entschied ich mich ebenfalls dazu mich für ein Auslandssemester in Portugal zu bewerben.
Die Bewerbung an sich war nicht besonders kompliziert. Direkt am ersten Tag nachdem ich zurück war, ging ich ins International Office und bekam dort alle Informationen welche Unterlagen ich benötige. Allerdings ist die Wartezeit nachdem man die Bewerbung abgeschickt hat recht lang also sollte man die Bewerbung so früh wie möglich abschicken.
Wichtig ist es vorher eine umfassende Auslandskrankenversicherung abzuschließen. Von der ESN-Gruppe in Aveiro wird einem ein Buddy zur Seite gestellt. Er hilft einem bei allen Fragen und alles zu finden (Unterkunft, International Office, Kantine usw). Ihr solltet außerdem mit eurem Buddy klären wie ihr Aveiro mit der Bahn erreichen könnt da das Bahnsystem etwas komplizierter ist als in Deutschland und man für verschiedene Bahnen verscheidende Karten benötigt.
Unterkunft
Mein Buddy hatte schon bevor ich angekommen, bin eine Wohnung für mich organisiert, daher musste ich mich nicht für eine vorrübergehende Unterkunft kümmern bevor ich angereist bin. Ich lebte zusammen mit einem Inder und einem Brasilianer wir waren also 3 Personen.
Mit Nebenkosten zahlte ich dafür ungefähr 180 € im Monat. Inbegriffen waren eine Reinigungskraft die jeden Samstag unsere öffentlichen Räume (Küche, 2 Bäder, Flur) reinigte und ein WLAN-Zugang mit 70 mb/s.
Studium an der Gasthochschule
Für die meisten Kurse musste ich relativ weit nach Agueda wo die Universität Aveiro einen kleinen Standort hat.
In meinen Vorlesungen waren wir daher im Vergleich zur Hochschule Niederrhein recht kleine Gruppen. Die meisten Professoren kannten alle Namen in der Klasse und beantworteten die Fragen einzelner sehr detailliert. Dies förderte das Lernen sehr. Es gibt unterschiedliche Klausursysteme in der Universität Aveiro. Zum einen schreibt man im Semester zwei weniger umfangreiche Klausuren und zum anderen schreibt man eine normale Abschlussklausur am Ende des Semesters wie auch in Deutschland.
Manchmal ist dies vorgegeben und manchmal kann man sich selbst entscheiden.
Die Kantine in Agueda ist meiner Meinung nach besser als die in Aveiro daher war ich sehr zufrieden mit dem Essen. Der Preis für Studenten ist immer 2.50€. Dafür bekommt man eine Suppe, eine Hauptspeise, eine Nachspeise und soviel Salat und Wasser wie man möchte.
Freizeit und Alltag
Leben in Aveiro ist eine tolle Erfahrung. Die Portugiesen nennen Aveiro auch „Venedig Portugals“ da die ganze Stadt von Kanälen durchzogen ist. Der Strand ist wunderschön und trotz des Wintersemesters war es möglich bis Ende September ins Wasser zu gehen.
Die ESN-Gruppe organisiert jede Woche andere Veranstaltungen. Sportliche Veranstaltungen (Surfday, Volleyballturnier usw.) aber auch touristische Veranstaltungen (Ausflüge nach Lissabon usw.).
Die meiste Zeit verbringt man mit seinem Erasmus Freunden aus aller Welt, was meiner Meinung nach auch das entscheidende an Erasmus ist. Es ist einfach, auszugehen da Restaurants und Bars im Vergleich mit Deutschland extrem günstig sind. Manchmal kann es günstiger sein in einem Restaurant zu essen als selbst zu Hause zu kochen.
Auch die öffentlichen Transportmittel sind um einiges günstiger und nicht mit Deutschen preisen zu vergleichen.
Fazit
Zusammenfassend kann ich nur sagen dass dieses Semester in Aveiro/Agueda eine unbezahlbare Erfahrung war und ich nicht eine Sekunde zögern würde noch einmal die Entscheidung für ein Erasmus Auslandssemester zu treffen.
Ich habe jetzt Freunde in aller Welt was für mein Berufsleben sicher fördernd sein wird.
Es ist eine Bereicherung so viele neue Kulturen kennen zu lernen.
Die Persönlichkeit wächst an einem Auslandsemester sehr und ich kann jedem Student empfehlen, dieses in der Universität Aveiro zu absolvieren.