Sie handelt getreu dem Motto „Afrika etwas zurückgeben“. Sandrine Magne Mfeumtheu engagiert sich in diversen Projekten und legte mit ihrer Bachelorarbeit einen Grundstein für eine dezentrale Wasseraufbereitungsanlage für den ländlichen Raum in Afrika. Für ihr großes ehrenamtliches Engagement wurde die Masterstudentin am Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik der Hochschule Niederrhein nun mit dem DAAD-Preis 2022 ausgezeichnet.
Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdiensts wird jährlich für außerordentliche Leistungen im Studium und bemerkenswertes gesellschaftliches oder interkulturelles Engagement von internationalen Studierenden verliehen und ist mit 1000 Euro Preisgeld versehen. Die diesjährige Gewinnerin, die Kamerunerin Sandrine Magne Mfeumtheu, erhielt den Preis für ihr herausragendes Engagement zur Verbesserung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum Afrikas.
Im Zuge ihrer Bachelorarbeit beschäftigte sich die 32-jährige mit der Entwicklung eines Steuerungskonzeptes für eine Inselanlage zur Wasseraufbereitung auf Basis eines Microcomputers. Dieses System kann als theoretische Grundlage dienen, dezentrale Wasseraufbereitungsanlagen im ländlichen Raum Afrikas zu ermöglichen. Ihr Bemühen und die praktische Umsetzung dieses Projekts sind nun Fokus ihres Masterstudiums im Fach „Rechnergestützte Verfahrenstechnik“ an der Hochschule Niederrhein.
Außerdem ist Mfeumtheu als studentische Hilfskraft im internationalen Projekt „IIDES NSC“ (Industry Integrated Dual Engineering Studies in a North-South Collaboration“, in Zusammenarbeit mit der Universität Nagui Abrogoua in Abidjan, tätig. Dort hilft sie mit ihrem kulturellen Verständnis und ihren Fachkenntnissen dabei, die Bevölkerung in der Elfenbeinküste flächendeckend mit Elektrizität und Wasser zu versorgen.
Zusätzlich ist die junge Afrikanerin ehrenamtlich in zwei Organisationen tätig. Zum einen hilft sie jungen Afrikaner:innen dabei, sich für das Unternehmertum und Potenzials Afrikas einzusetzen. Hierfür unterstützt sie die Organisation „For a better Afrika“. Außerdem ist sie Gründerin der NGO „Break the Silence and End the Shame“. Das Hauptziel der Organisation ist es, Opfern von sexueller Gewalt und misshandelten Frauen und Kindern zu helfen und sie bei der Schulausbildung und ihrer Zukunft zu unterstützen.
„Der Preis ist eine Ehre und zeigt, dass die großen Herausforderungen, denen ich mich immer wieder stellen muss, es wert sind. Ich freue mich, Afrika etwas zurückgeben zu können und Leuten zu helfen“, so Mfeumtheu nach Erhalt des Preises. „Es ist bemerkenswert, welche Leistungen Frau Mfeumtheu erbringt und wie stark sich manche unserer Studierenden für andere Menschen einsetzen. Wir sind froh sie an der Hochschule zu haben“, sagt Dr. Marion Halfmann, Professorin und Internationalisierungsbeauftragte an der Hochschule Niederrhein, die der Studentin den Preis stellvertretend für die Hochschule überreichte.
Mit dem Preisgeld möchte Mfeumtheu erst einmal in die Heimat fahren. Dort wird sie etwas Energie tanken, um dann im nächsten Semester ihr Studium an der Hochschule Niederrhein weiterzuführen.