Unser MBA-Lehrbeauftragter Jonas Wenke ist von Beruf aus Service Designer. Aktuell arbeitet er bei SQUARED, der Innovationsfabrik von Obi, und gestaltet dort neue Produkte und Services, die für Kundinnen und Kunden zu außergewöhnlichen Erlebnissen führen. Er lehrt das Modul "AI Design Sprint", welches ein Teil des Moduls "Aktuelle Themen aus Leadership und Management" ist. Hier stellt er sich in einem kurzen Interview vor.
Was hat Sie dazu motiviert an der Hochschule Niederrhein zu lehren? In meinem vergleichsweise kurzem Arbeitsleben habe ich schon einiges erlebt. Mir ist insbesondere immer wieder aufgefallen, wie Experten unterschiedlicher Bereiche Schwierigkeiten hatten, miteinander zu arbeiten, da sie aufgrund der verschiedenen Spezialisierungen anders denken und sich häufig nicht gut austauschen können. Das löst bei vielen Menschen Frustration aus. Aus diesem Grund und aufgrund meiner Leidenschaft für Design habe ich mich gefreut, dass ich das Teilmodul des MBA-Studiengangs übernehmen konnte und zukünftigen Führungskräften das Thema Design mit dem Fokus auf Design Sprints näherbringe. Zudem reißt mein Modul, wie der Name bereits vermuten lässt, aufgrund meines Hintergrundes, auch das Thema KI an. In Kopenhagen habe ich ein Unternehmen mitgegründet und über 3 ½ Jahre mitaufgebaut, in dem wir Kundinnen und Kunden die Möglichkeiten der KI nähergebracht haben. Somit begleite ich auch in diesem Modul die erste Auseinandersetzung der Studierenden mit diesem Themenbereich. Und da mein Vater bereits an der Hochschule Niederrhein lehrt, lag es für mich nahe, hier ebenfalls zu dozieren.
Wie haben Sie Ihre ersten Lehrveranstaltungen an der Hochschule Niederrhein empfunden? Meine erste Lehrveranstaltung fand vor zwei Jahren statt. Diese war damals vor Ort geplant, doch wir mussten kurzfristig umdisponieren und haben sie dann remote durchgeführt. Da ich in meinem Arbeitskontexten häufig mit Menschen arbeite, die zuvor nicht viel Einblick in die Thematiken hatten und ich auch schon vorher als Gastdozent tätig war, ist das Unterrichten für mich nicht neu gewesen. Die Studierenden haben interessante Diskussionen geführt und gemeinschaftlich KI-basierte Lösungskonzepte entwickelt. Für mich war es zudem spannend zu sehen, auf welchem Stand die Studierenden bereits waren, und ich habe interessante Einblicke in deren Berufsalltag bekommen. Meine letzte Veranstaltung im Herbst hat das erste Mal physisch stattgefunden. Leider war hier die Zusammenarbeit im Team, die mir sehr wichtig ist, aufgrund der Corona-Auflagen nur äußerst eingeschränkt möglich. Das Erlebnis, das physische Arbeiten, war jedoch für die Studierenden im Vergleich zur Remote-Veranstaltung besser.
Was können Studierende von Ihrer Lehrveranstaltung erwarten? Studierende können sich bei mir auf sehr praktisches Arbeiten mit einer guten Mischung aus individuellen Aufgaben und Gruppenarbeit freuen. Dies fördert das Miteinander und ermöglicht es, den größten Nutzen aus der Veranstaltung zu ziehen. In dieser durchlaufen die Studierenden einen Designprozess. Währenddessen lernen sie was KI ist, und wichtiger noch, welche konkreten Möglichkeiten KI eröffnet. Das Ziel ist es, dieses Wissen zu nutzen, um erste Lösungskonzepte zu entwickeln. Bei mir steht "weniger reden, mehr machen" im Vordergrund. Und das gemeinsam!
Welchen Tipp würden Sie Studienanfängern eines berufsbegleitenden MBAs geben? Nehmt möglichst viele Eindrücke mit. Fokussiert euch nicht nur auf die klassischeren kaufmännischen Inhalte, sondern schaut auch, was darüber hinaus noch für euch zukünftige Führungskräfte wichtig sein wird. Schaut über den Tellerrand hinaus, insbesondere was Technologie betrifft.