KLICK in die Ernährungswissenschaft

Hochschule Niederrhein. Dein Weg.

Wer sind wir?

Wir sind die Projektgruppe "Ernährungskommunikation". In dem Projekt kommen Studierende der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften aus verschiedenen Semestern unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Christel Rademacher zusammen und bilden ein Redaktionsteam.

Du möchtest einen Blick in die Ernährungswissenschaft werfen? Dann sind wir genau das Richtige für dich!

Was euch erwartet:

  • Neues aus der Forschung
  • Berufsperspektiven für Ernährungswissenschaftler
  • Wissenswertes über Lebensmittel & Ernährung

 

Aktuelle Artikel

MALNUTRITION AWARENESS WEEK

06.11. – 10.11.2023

Die "Malnutrition Awareness Week" ist eine europaweite Aktionswoche. Es geht um das Thema Mangelernährung und ihre negativen Folgen. Ziel ist es, eine evidenzbasierte Therapie der Mangelernährung in den Strukturen des Gesundheitswesens zu etablieren. Die Awareness-Woche findet unter dem Dach der ONCA-Initiative (Optimal Nutritional Care for All) statt.

Weltstillwoche 2023

BEDEUTUNG DER WELTSTILLWOCHE

Die Weltstillwoche vom 2. bis 8. Oktober steht unter dem Motto "Stillen im Beruf – kenne deine Rechte" . Weil Stillen so wichtig ist, wird darauf hingewiesen, , dass Stillende in Deutschland gesetzlich unterstützt sind. Gemäß dem Mutterschutzgesetz haben sie bis zum ersten Geburtstag ihres Kindes das Recht auf bezahlte Stillzeiten am Arbeitsplatz. Und auch geeignete Arbeitsbedingungen für das Stillen oder Abpumpen stehen ihnen zu gestellt.

Sensibilisierung Lebensmittelverschwendung

FB Oecotrophologie auf dem DGE-Kongress

Große Reichweite für „junge Forschung“: Auf dem 60. Kongress der DGE hatten zwei Studentinnen des Fachbereichs Oecotrophologie der HSNR die Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse einem breiten Fachpublikum vorzustellen.

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Kostenloses Obst

Hier darf jeder pflücken!

„Deine Stadt ist essbar!“ Unter diesem Motto weist das Online-Portal www.mundraub.org den Weg zu Früchten, Nüssen und Kräutern. Eine interaktive Landkarte zeigt, wo man ernten darf – völlig legal und kostenlos.

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Welthypertonietag

17.Mai 2024

20 Millionen Menschen etwa ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland haben einen zu hohen Blutdruck. Etwa vier Millionen von ihnen leiden daran, ohne es zu wissen. Der Blutdruck gilt als erhöht,wenn der systolische Wert über 140 liegt, der diastolische über 90 oder wenn beide Werte erhöht sind.

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Vor- & Nachteile von Fisch

Fisch ist dank seiner vielen positiven Inhaltstoffe ein äußerst wertvolles Lebensmittel. Doch relativieren negative Aspekte den Genuss: Überfischung, Beifang und Schwermetallbelastung. Es stellt sich die Frage, ob der Verzehr von Fisch wegen der Kritikpunkte vermieden werden sollte. Die Wissenschaft sagt: nicht unbedingt.

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Spenden statt Wegwerfen...

...Frankreich als Vorbild gegen Lebensmittelverschwendung

 

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Artikelarchiv

Schlaganfall im Mai

Schlaganfälle gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen und sind auch in Deutschland ein großes Problem. Bei erwachsenen Menschen sind sie der häufigste Grund für dauerhafte Behinderungen. Jährlich ereignen sich allein in Deutschland 200.000 bis 250.000 Schlaganfälle, weshalb es von großer Bedeutung ist, sich mit den Risikofaktoren auseinanderzusetzen und vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen.

Im Laufe ihres Lebens erleiden etwa 3 von 100 Menschen im Alter von 40 bis 70 Jahren einen Schlaganfall. Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter und ist bei Männern höher als bei Frauen. Am 10. Mai war der Tag des Schlaganfalls. Wir möchten deshalb darauf eingehen, wie sich die Ernährungsweise auf das Risiko eines Schlaganfalls auswirken kann. Es gibt zwei Arten von Schlaganfällen: ischämische und hämorrhagische. Ischämische Schlaganfälle entstehen durch die Verengung eines Blutgefäßes im Gehirn, während hämorrhagische Schlaganfälle durch das Platzen eines Blutgefäßes im Gehirn ausgelöst werden. Circa 80 Prozent aller Schlaganfälle sind ischämischer Natur.

Es gibt mehrere Risikofaktoren, die das Schlaganfallrisiko erhöhen. Viele dieser lassen sich jedoch durch Lebensstil und Ernährung günstig beeinflussen. Dazu gehören Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht, metabolische Krankheiten wie Diabetes mellitus, einen krankhaft hohen Cholesterinspiegel, Bluthochdruck, übermäßiger Alkoholkonsum, atherosklerotische Veränderungen von Herzgefäßen und die Einnahme von oralen Verhütungsmitteln. Eine gesunde Ernährung kann ebenfalls helfen, das Risiko für Schlaganfälle zu reduzieren. Wenn diese richtig und konsequent eingehalten wird, wirkt sie günstig auf Körpergewicht, einen hohen Cholesterinspiegel oder die Entstehung von Arteriosklerose.

Einige Lebensmittel, wie Gemüse, könnten eine besondere Rolle bei der Reduktion von Schlaganfällen spielen. Mit umfangreichen Datensätzen konnte eine Studie dazu Nachweise liefern. Ein hoher Gemüse- und Obstverzehr gingen in der Studie mit einem niedrigeren Risiko für Schlaganfälle einher. Umgekehrt waren rotes Fleisch und verarbeitetes Fleisch jedoch mit einem höheren Risiko verbunden. Die Ergebnisse dieser umfassenden wissenschaftlichen Analyse unterstützen die Aufnahmeempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu Gemüse und Obst: Es sollten täglich mindestens 5 Portionen Gemüse und Obst verzehrt werden, was etwa 400 g Gemüse (gegart und Rohkost) und 250 g Obst entspricht.

Generell lohnt es sich, den LDL-Cholesterinspiegel im Blut im Blick zu halten. Hohe LDL-Cholesterin Konzentrationen sind ein Risikofaktor für Arteriosklerose, diese ist wiederum ein Risikofaktor für einen ischämischen Schlaganfall. Auf diesem Weg beeinflusst der LDL-Cholesterinspiegel die Entstehung von Schlaganfällen indirekt.

Nahrungsergänzungsmittel sind keine Lösung zur Senkung des Schlaganfallrisikos. Obwohl Omega-3- Fettsäuren die LDL-Cholesterin-Konzentration senken können, haben sie keinen Einfluss auf die Entstehung von Schlaganfällen. Nur fettreicher Fisch, der Seite | 3 Omega-3-Fettsäuren enthält, kann das Schlaganfallrisiko tatsächlich senken. Allerdings gilt das nicht für mageren Fisch. Die genauen Mechanismen sind noch nicht abschließend geklärt, aber es wird vermutet, dass die komplexe Nährstoffmatrix im fettigen Fisch - wie B6, B12, Vitamin D, Taurin und Selen - gefäßschützende Wirkungen hat und somit vor Schlaganfällen schützen kann.

Die mediterrane Kost wird bereits zur Sekundärprävention eines Schlaganfalls empfohlen, diese zeichnet sich durch reichen Gemüse-, und Fischverzehr aus. Der Verzehr von Fisch, ausreichend Gemüse und Obst, Nüsse, Samen, Käse, Molkenprodukte sowie die Reduktion von rotem Fleisch und verarbeiteten Fleisch/Schmalz kann also das Risiko für einen Schlaganfall senken und uns schützen. Der Ernährungskreis der DGE stellt als Bild dar, in welchem Mengenverhältnis die Lebensmittelgruppen das tägliche Essen und Trinken gestaltet werden sollten.

(SvGe)

Mikroplastik

Tag der Ozeane

Mikroplastik, das sind mikroskopisch kleine Kunststoffpartikel, die durch Wind und Wasser in viele Orte der Welt gelangen können. Mögliche gesundheitliche Risiken für den Menschen sind noch nicht ausreichend geklärt. Ob und wie Mikroplastik gefährlich sein kann, wird noch diskutiert und untersucht. Da sowohl in pflanzlichen als auch in tierischen Produkten Mikroplastik nachgewiesen wurden, ist es wohl nicht möglich, die Aufnahme in der Ernährung völlig zu vermeiden. Die Verschmutzung der Umwelt mit weiterem Mikroplastik jedoch schon - und das auch auf individueller Ebene.

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastik entsteht aus der Zersetzung von Kunststoffen. Salzwasser, Reibung und UV-Strahlung machen aus diesen Kunststoffen, die wir aus dem Alltag kennen, winzige Partikel die zwischen 0,1 µm und 5 mm groß sind: das sogenannte Mikroplastik. Wegen der geringen Größe konnte sich das Mikroplastik in der Natur schnell ausbreiten und ist mittlerweile in vielen Orten nachweisbar.

Wo kommt Mikroplastik vor?

Mikroplastik kommt meist in Form dünner Schleier in der Luft aufgewirbelt vor. Vom Wind verweht, gelangen sie zu vielen möglichen Orten weltweit. Sehr wichtig und wohl am häufigsten diskutiert ist jedoch das Vorkommen von Mikroplastik in unseren Weltmeeren. Interessant ist, ein wesentlicher Teil davon stammt von kosmetischen Mitteln. Peelings und Duschgels enthalten teilweise Partikel aus Plastik, die dann mit dem Abwasser in die Meere gelangen. Mengenmäßig bedeutsamer sind jedoch größere Plastikteile, von Plastikflaschen oder Fischernetzen. Über das Wasser nehmen Meereslebewesen die Partikel auf, so auch der Speisefisch und dann der Mensch. In einer australischen Studie (Ribeiro und Team) wurden beispielsweise in Sardinen 30 mg Plastik/ 100 g essbaren Anteils an Mikroplastik. Die DGE geht für Fische generell von durchschnittlich 1,9 Partikeln Mikroplastik je Fisch aus.

Aber auch pflanzliche Lebensmittel stellen eine mögliche Quelle für Mikroplastik in unserer Nahrung dar. Forscher vermuten, dass angereicherte Böden zur Kontamination von darauf wachsenden Pflanzen führen können. Zusätzlich ist wohl auch Meer-, Süß- und Grundwasser mit Mikroplastik kontaminiert. Boden und Bewässerung sind dann gemeinsam wesentlicher Risikofaktor.

Was ist das Problem an Mikroplastik?

Mikroplastik kann einen gesundheitsgefährdenden Einfluss auf den Menschen haben. Asthmaähnliche Symptome und zell- und gewebetoxische Wirkungen sind denkbar. In der Luft aufgewirbelte Fasern beispielsweise, können in die Lunge gelangen. Für die zellund gewebetoxische Wirkung sind die typischen Eigenschaften von Mikroplastik, wie ihre Größe, Form, chemische Zusammensetzung und die Eigenschaft Wasser abzuweisen, verantwortlich. Die Wissenschaft ist sich hierbei jedoch immer noch uneinig und vieles ist noch nicht ausreichend erforscht. Es wird zwar davon ausgegangen, dass lediglich 0,3% des aufgenommenen Mikroplastiks im Körper verbleiben. Da sich aber konkrete Aussagen zur Toxizität und anderen möglichen Auswirkungen auf den Organismus noch nicht treffen lassen, ist es weder Zeit für Entwarnung noch für Warnung!

Fazit / Wie lässt sich Mikroplastik vermeiden?

Wie sich also schlussfolgern lässt, sind der Kontakt und Aufnahme von Mikroplastik kaum mehr zu verhindern. Solange Meere und Böden kontaminiert werden, bleibt auch der Einfluss der mikroskopisch kleinen Kunststoffe möglich.

Aber was ist zu tun? Was kann jeder einzelne sinnvoll beitragen?

Unter anderem:

1. Auf Plastikflaschen verzichten

  • Stattdessen Mehrwegtrinkflaschen und Leitungswasser verwenden.
  • Plastikverpackungen vermeiden

2. Statt Shampoo und Duschgel besser feste Seifenstücke nutzen

  • Mikropartikel im Gel vermeiden (auf die Zutatenliste der Seife achten und sich über die Inhaltsstoffe informieren)
  • Plastikverpackungen in Form von Duschgel-Flaschen vermeiden

3. Mit Rucksack oder Mehrwegbeutel, statt mit Einweg-Plastiktüten einkaufen gehen

4. Die Umgebung beobachten

  • Liegen gelassene Verpackungen und Flaschen aufheben und entsorgen

5. Kleidung aus Baumwolle/ Leinen bevorzugen

(TiSc)

Die Diät aus der Steinzeit

Nur das essen, was unsere Vorfahren in der Steinzeit jagen und sammeln konnten. Das ist die Idee hinter der Paleo Diät. Ihre Anhänger glauben, dass sich die Gene der Menschen seit Jahrtausenden nicht geändert hätten, wodurch die Paleo Diät einen evolutionären Vorteil bieten würde. Diese Aussage ist jedoch von Experten umstritten. 

Aber was genau darf verzehrt werden?  Gemüse, Obst, Nüsse und Samen, Fisch, Fleisch, Geflügel und Eier erlaubt. Zum Süßen werden Honig und Ahornsirup verwendet. Erlaubte Fette sind u.a. Ghee, Kokosöl, Olivenöl, Avocadoöl, Macadamia-, Walnuss- und Sesamöl.

Auf der Liste der verbotenen Nahrungsmittel stehen alle Zucker, Zuckerersatz- und Süßstoffe, Süßigkeiten, Softdrinks, Alkohol, Kaffee, Getreide und Getreideprodukte und Nudeln. Auch auf Couscous und Bulgur, Hülsenfrüchte und Erdnüsse, Milch und Milchprodukte, raffinierte Pflanzenöle und -fette, Zusatzstoffe und industriell verarbeitete Lebensmittel wird verzichtet.

Bei Vollkornprodukten, Reis und Kartoffeln gibt es verschiedene Meinungen. Manchmal sind kleine Mengen erlaubt, manchmal werden sie verbotenen . //oder manchmal sind sie ganz gestrichen.

Langzeitstudien zur Paleo Diät gibt es wenige. Kleinere Studien zeigen auch positive Einflüsse auf das Körpergewicht, den Insulinstoffwechsel, den Lipidstoffwechsel und die Mortalität.

Kritik an dieser Diätform: Nährstoffmangel als mögliche Folge, weil einige der wichtigsten Nahrungsmittel wie Getreideprodukte fehlen.  


ElSa

Beeren

Doch was können die Sorten?

Die Beerensaison hat begonnen – Doch wann ist welche Beere reif? Was haben Beeren zu bieten? Geschmack – Nährstoffe - … und mehr? 

Erdbeeren

Wusstest Du, dass Erdbeeren eigentlich gar keine Beeren sind? Botanisch korrekt sind Erdbeeren „Sammel-Nuss-Früchte“. Die eigentliche Frucht sind die kleinen gelblichen Kerne in dem bekannten roten Fruchtboden.

Im Supermarkt sind Erdbeeren fast das ganze Jahr zu kaufen – sie kommen von weit her. Bei uns werden sie von Mai bis Juli geerntet.

Erdbeeren haben mit 90 Prozent einen hohen Wasseranteil, was sie perfekt zum Naschen macht, denn auf 100 Gramm Erdbeeren kommen nur 32 kcal. Doch in den übrigen 10 Prozent steckt viel: Neben Ballaststoffen und Spurenelementen enthalten 100 g Erdbeeren auch mehr Vitamin C als die gleiche Menge Orangen, Kiwi oder Zitronen. Bereits 200 Gramm Erdbeeren decken die empfohlene Tageszufuhr an Vitamin C für einen Erwachsenen.

Heidelbeeren

Je nach Region hat die Heidelbeere verschiedene Namen: Blaubeere, Waldbeere, Bickbeere, Heubeere, Schwarzbeere und Moppel sind Synonyme.

Bereits im Mittelalter galt die Heidelbeere als Heilmittel gegen Darmerkrankungen. Heute weiß man Genaueres. Die sekundären Pflanzenstoffe der Heidelbeeren, speziell Anthocyan und Myrtillin, wirken antioxidativ und entzündungshemmend. Das wirkt sich günstig auf Entzündungen aus. Auch das Herz-Kreislauf-System soll von diesen Inhaltsstoffen unterstützt werden. Übrigens: die beiden sekundären Pflanzenstoffe geben der Heidelbeere die blaue Färbung.

Von Juni bis September werden Kulturheidelbeeren aus Deutschland geerntet. Übrigens: zu 70 Prozent kommen sie aus der Lüneburger Heide.

Neben den Kulturheidelbeeren gibt es aber auch wilde Heidelbeeren, die z.B. an Waldrändern wachsen.

Wilde Heidelbeeren sind klein, dunkler gefärbt, der Strauch ist klein und man muss sich bücken zum Ernten. Heidelbeeren enthalten relevante Mengen an Vitamin E.

Himbeeren

Genau wie die Erdbeere besteht die Himbeere aus vielen kleinen Steinfrüchten, ist damit eine Sammelsteinfrucht und gehört zu den Rosengewächsen.

Genau wie bei der Heidelbeere gibt es auch eine wilde Form der Himbeere. Die wilde Himbeere wächst in lichten Wäldern, an Hecken und Gebüschen. Die Früchte sind etwas kleiner als Kultur-Himbeeren.

Von Juni bis August sind die Himbeerroten Früchte im Supermarkt auch aus deutscher Ernte zu bekommen. Und späte Sorten liefern Früchte bis Oktober.

Wie Erdbeere und Heidelbeere hat auch die Himbeere etwa 35 Kcal je 100 Gramm. Dafür aber einiges an wertvollen Vitaminen und an Sekundären Pflanzenstoffen. Glänzen kann die Himbeere mit dem beachtlichen Gehalt an Vitamin C, Eisen, Phosphor, Kalzium, Magnesium und Ballaststoffen, insbesondere auch Folat macht sie zu einem nährstoffreichen Genuss im Sommer.

(LaDo)

Pflanzenbasierte Ernährung im Fokus der DGE

Der 60. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) fand vom 15. bis 17. März 2023 an der Universität Bonn statt. Dabei wurde das Trendthema „Pflanzenbasierte Ernährung“ auf den wissenschaftlichen Prüfstand gestellt.

Die Wissenschaftlichen Kongresse der DGE haben eine lange Tradition. Sie finden seit 1954 statt und gelten als zentrale wissenschaftliche Veranstaltung für die Ernährungsbranche. In erster Linie richten sie sich an Wissenschaftler*innen, Nachwuchswissenschaftler*innen und Studierende. Genauso sind aber auch Mediziner*innen und Vertreter*innen aus Verbänden, Unternehmen und der Politik eingeladen. So bieten die Kongresse vor allemdem wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit, Forschungsergebnisse einem breiten Fachpublikum vorzustellen.

Der DGE-Jubiläumskongress

Ob vegan, vegetarisch oder flexitarisch … pflanzenbasierte Ernährungsformen werden in Deutschland immer beliebter. Viele Menschen essen bewusst weniger tierische Produkte. Diesen Trend greift der Titel des 60. Jubiläumskongresses der DGE auf: „Pflanzenbasierte Ernährung im Fokus – vielseitig und zukunftsfähig“. Drei Plenarvorträge sowie zahlreiche Fachvorträge und Poster informierten die Besucher*innen über den aktuellen Forschungsstand. Die Vortragenden behandelten das Thema aus verschiedenen Perspektiven: In Hinblick auf Gesundheit, Nachhaltigkeit und lebensmitteltechnologische Herausforderungen. Zudem boten Abendveranstaltungen den Teilnehmenden die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen.

Spannende Plenarvorträge

Prof. Dr. Martin Qaim vom Zentrum für Entwicklungsforschung der Uni Bonn eröffnete das vielfältige Programm. In seinem Plenarvortrag sprach er über tierische Lebensmittel aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit. Ihm war es wichtig, die Debatte differenziert zu betrachten. In einigen Entwicklungs- und Schwellenländern seien tierische Produkte unverzichtbare Nährstofflieferanten. Zudem sichern sie das Einkommen vieler Menschen und reduzieren somit Armut. Gleichzeitig sei der weltweit hohe Konsum von tierischen Produkten aber nicht mit dem Ziel globaler Nachhaltigkeit vereinbar. Insbesondere in den Industrieländern müsse man den Fleischkonsum reduzieren.

Der zweite Plenarvortrag behandelte die Herausforderungen bei der Herstellung von pflanzlichen Alternativprodukten. Prof. Dr. Ute Weisz vom Institut für Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften der Uni Bonn sprach über die Herausforderungen bei pflanzlichen Proteinzutaten, stellte aber auch mögliche Lösungsvorschläge dar. Als Beispiele für neue pflanzliche Proteinquellen nahm sie die Lupine sowie die Macauba-Palme in den Fokus. Um sich auch geschmacklich überzeugen zu lassen, konnten die Besucher*innen Alternativprodukte wie Lupinenjoghurt verkosten.

Im dritten Plenarvortrag sprach Dr. Keren Papier von der Universität Oxford darüber, wie sich eine pflanzenbasierte Ernährung auf die langfristige Gesundheit auswirkt. Die Epidemiologin stellte ausgewählte Ergebnisse der EPIC-Oxford-Studie, dem britischen Teil der Kohortenstudie, vor. Die Daten der Studie zeigten, dass eine vegetarische oder vegane Ernährung sich positiv auf die Gesundheit auswirken, aber auch einige Risiken haben kann. So hatten die Vegetarier*innen und Veganer*innen in Regel einen niedrigeren BMI und ein geringeres Risiko für koronare Herzkrankheiten. Ihr Risiko für Knochenbrüche war hingegen höher als das der Fleischesser*innen.

Vielfältiges Programm

Neben den Plenarvorträgen gab es zahlreiche Vortragsreihen und Postersessions zu aktuellen Forschungsergebnissen. Insgesamt bestand das 2 ½-tägige Programm aus 78 Fachvorträgen, 110 Posterpräsentationen und 12 Minisymposien. Darunter waren auch die S e i t e | 3 Poster von zwei Masterstudentinnen der Hochschule Niederrhein. Gina Laumen stellte ihre Forschungsergebnisse zu den Kosten einer gesunden Ernährung vor. Melina Lindek befasste sich mit dem Einsatz von Speisepilzmyzel als Bestandteil von pflanzenbasierten Burgerpatties. Durch die verschiedenen Formate bot der Kongress ein umfangreiches Angebot, um sich über pflanzenbasierte Ernährung zu informieren und zu diskutieren.

(LeBa)

Kohlgemüse gegen Gefäßverkalkungen?

Winter bedeutet für Kohlgemüse Hochsaison in deutschen Supermärkten. Im Herbst geerntet und danach richtig gelagert, bleibt es lange frisch.

Doch Kohlgemüse kann noch mehr: es soll Kalziumablagerungen in der Aorta vorbeugen. Herausgefunden hat dies eine (australische) Studie mit 680 Probandinnen, alle im Alter über 70 Jahren.

Die Edith Cowan University und die University of Western Australia haben festgesellt, dass das Risiko für eine Arteriosklerose bei Frauen, die täglich mehr als 45 g Weißkohl, Rosenkohl, Blumenkohl oder Brokkoli aßen, um 46 Prozent geringer war als bei den Probandinnen, die täglich eine geringere Menge verzehrten.

Das ist eine wichtige Entdeckung, da verkalkte Arterien häufig Herzkreislauf-Erkrankungen verursachen. Diese zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit.

Gleich mehrere Stoffe im Kohl sollen für diese Wirkung verantwortlich sein:  Vitamin K, Flavanole und Pektin.

ElSa

Planetary Health Diet

Eine Pilotstudie zur Praxis

Vollwertige, pflanzenbasierte Kost, ergänzt um moderate Mengen tierischer Lebensmittel, und alles aus nachhaltiger Landwirtschaft und sozialverträglich produziert: Das sind die Eckpfeiler einer Ernährungsform, die globale Ernährung und planetare Gesundheit zugleich sichern soll.

Entwickelt wurde die sogenannte Planetary Health Diet 2019 von der EAT-Lancet-Kommission, einer Kommission von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen. Die Planetary Health Diet ist heute – zumindest dem Begriff nach – in aller Munde.

Akzeptanz und Durchführbarkeit dieses Ernährungskonzepts in der Praxis untersuchte Hochschule Niederrhein-Studentin Alice Beckmann in ihrer Bachelorarbeit.

Für die Pilotstudie setzten 18 ProbandInnen die PHD eine Woche lang im Rahmen der Reference Diet der EAT-Lancet Kommission um. Unterstützt und begleitet wurden Sie dabei mit einer Informationsbroschüre. Hier waren  grundsätzliche Informationen enthalten und Ernährungspläne mit fünf Mahlzeiten am Tag und Rezepten dazu enthalten.  Die Erfahrungen dieser Probanden wurden per Fragebogen erfasst und evaluiert.

Überwiegend bestätigten die Probanden die Vereinbarkeit der PHD mit ihrem Alltag. Schwer fielen vor allem der Verzicht auf überregionale Produkte wie Kaffee, Orangen oder Bananen und die Reduktion von Süßspeisen.

Was kann dann helfen? Nutzung von überregionalen Produkten aus fairen und biologischen Produktions- und Handelsbedingungen in geringen Mengen könnten helfen, die Umstellung auf die PHD zu erleichtern. Und dies ist mit dem Konzept der PHD vereinbar. Auch kleine Veränderungen an den Speiseplänen könnten helfen, wie zum Beispiel der Ersatz von Trockenfrüchten durch ein kleines Stück Apfelkuchen gegen „Süßhunger“ .

Zur Studie ist ein ausführlicher Beitrag in der November-Ausgabe der Ernährungsumschau erschienen.

Sie wollen mehr erfahren über die Planetary Health Diet? Dann folgen Sie unserer Serie zum Thema auf Instagram. Wir freuen uns auf Sie!

MaKn

Vegetarische Ernährungspyramide

Die klassische Ernährungspyramide haben die meisten schon einmal gesehen. Jetzt gibt es Sie auch als Darstellung für vegetarische Ernährung. Ohne Fleisch und Fisch gelingt eine vollwertige Ernährung auch. Das verdeutlicht die neue Pyramide. Sie richtet sich an die steigende Zahl der Menschen, die auch aus gesundheitlichen Gründen auf Fleisch und Fisch verzichten, aber dennoch Milchprodukte und Eier verzehren.

Die neue Pyramide zeigt auch – es kommt auf einen zentralen Baustein an. Für die vegetarische Version wurde aus der klassischen Pyramide die Portion Fleisch und Fisch gestrichen und ersetzt durch proteinreiche, pflanzliche Lebensmittel oder Hühnerei.  Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt, möglichst gering verarbeitete Lebensmittel zu verwenden. Gut, wenn Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Erbsen und Kichererbsen zur Basis für die Proteinzufuhr werden. Auch ein Hühnerei kann statt der Fleischportion verwendet werden.

Für eine Woche zusammengenommen besteht der neue Baustein dann aus:

  • 2 – 4 Eiern (aber nur 1 - 2 x pro Woche) oder
  • 6 – 8 Hände voll Hülsenfrüchte (an 3 - 4 Tagen je 2 Portionen) oder
  • 3 – 4 Handteller voll Tofu oder andere Fleisch- bzw. Wurstalternative (ca. 3 - 4 Portionen pro Woche)

Als pflanzliche Alternativen zu Fleisch und Wurst gibt das BZfE Tofu, Tempeh, Sojagranulat / Mykoprotein (aus bestimmten Pilzen), Seitan und Wurstersatz Produkte an. Zu letzterem gibt es aber Vorbehalte, da diese Produkte häufig hochverarbeitet sind und daher nur sehr sparsam konsumiert werden sollten.

Generell gilt: Ein Baustein der Pyramide entspricht einer Portion der zugeordneten Lebensmittelgruppe, so kommt die Ernährungspyramide ohne Gramm- und Kalorienvorgaben aus. Eine Portion lässt sich gut mit der eigenen Hand abmessen. Interessant ist: die Größe der Hand ist gut angepasst an die eigene Körpergröße und somit auch an den eigenen Energiebedarf.

Die Basis der Pyramide bilden Getränke, diese sollten wir reichlich zu uns nehmen – 6 Portionen pro Tag dürfen es schon sein. Natürlich möglichst kalorienarm!

Die nächste Stufe bilden Gemüse und Obst, hier gilt 5 am Tag – 2 Portionen Obst und 3 Portionen Gemüse.

Auch reichlich Brot, Getreide und Beilagen, wie beispielsweise Kartoffeln oder Bulgur, dürfen mit etwa 4 Portionen am Tag sein.

In der nächsten Stufe befinden sich die Lebensmittel, die nur mäßig verzehrt werden sollten: Milch und Milchprodukte sollten nur 3 Portionen am Tag ausmachen und zusätzlich noch eine Portion proteinreiche, pflanzliche Lebensmittel oder alternativ ein Ei.

Die letzten beiden Stufen sollten nur sehr sparsam konsumiert werden: 2 Portionen Fette oder Öl für die Zubereitung. Maximal eine Portion kalorienreiche Extras, wie Chips, Gummibärchen oder Softdrinks.

SoEn

Quelle: BZfE

Veganuary – 31 Tage Vegan

Rekordanmeldungen mit 440.000!

Der Veganuary: ein bewegendes und aufschlussreiches Erlebnis. Im Januar ernährten sich Teilnehmende des Veganuary ausschließlich vegan. Die 2014 gestartete Kampagne hat viel erreicht!

Seitdem verzeichnet der Veganuary über eine Million Teilnehmende. Auch Unternehmen sind dabei – allein im Jahr 2020 mehr als 600 Unternehmen. Außerdem wächst das Produktangebot: über 1200 neue vegane Produkte sind auf dem Markt.

Warum nehmen Leute am Veganuary teil?

So individuell die Gründe für eine vegane Ernährung sind, so auch die Gründe für die Teilnahme am Veganuary. Die 3 häufigsten:

  • Umwelt: zur Verringerung von klimaschädlichen Gasen
  • Tiere: um Massentierhaltung, Tierleiden und Überzüchtung zu mindern.
  • Gesundheit: Teilnehmer berichten von sichtbaren gesundheitlichen Veränderungen wie besserem Schlaf, verbesserter Verdauung und reiner Haut.

Unterstützt werden die Teilnehmenden mit hilfreichen Tipps und leckeren Rezepten auf der Website und über Instagram. Veganuary ist mehr als ein Ernährungsprogramm, es ist ein 31-tägiges Erlebnis mit der Aussicht auf Verlängerung.

ThKi

Wir stellen uns vor:

Sommersemester 2023

Katherina Kampmann (KaKa)

Lara Dorenbus (LaDo)

Nina Wegenaer (NiWe)

Jara Wollenhöfer (JaWo)

Leon Bauckloh (LeBa)

Sven Gehla (SvGe)

Tim Schulteis (TiSc)

Gabriela Borisova (GaBo)

Sulaf Ali (SuAl)