Die Entstehungsgeschichte des Gasthörerprogramms "FAUST" ("Hochschule Für Alte und Studierende") ist ein exzellenter Beleg für eine Eigendynamik sich entwickelnder Aktivitäten älterer Menschen – wenn erst einmal das Interesse geweckt wurde.
Unter Federführung des Kompetenzzentrums „Ressourcenorientierte Alter(n)sforschung (REAL)“ der Hochschule Niederrhein, das seit 1993 besteht (früher als Forschungsschwerpunkt „Kompetenz im Alter zwischen Routine und Neubeginn“), führten Professorinnen und Professoren im Jahr 1994 eine außerfachliche, interdisziplinär angelegte Lehrveranstaltung (Ringvorlesung) rund um Fragen des Älterwerdens und Alters durch. Zu dieser Ringvorlesung waren neben regulären Studierenden auch ältere Bürgerinnen und Bürger eingeladen.
Nach Ende dieser Vorlesungsreihe waren die Bedürfnisse und Wünsche der älteren Zuhörerschaft noch nicht befriedigt und man bat die Dozierenden, auch weiterhin Vorlesungen und Seminare für ältere Gasthörende zu öffnen.
Diesem Wunsch konnte entsprochen werden, denn es bestand und besteht grundsätzlich an den Hochschulen des Landes NRW die Möglichkeit, mit dem Gasthörerstatus – nach Absprache mit den Dozierenden – an Lehrveranstaltungen teilzunehmen.
Das Kompetenzzentrum um Professor Dr. Engelbert Kerkhoff und Sigrid Verleysdonk-Simons entwickelte ein Konzept, um aus den Fachbereichen der Hochschule ein Vorlesungsverzeichnis zusammenzustellen, das den Gasthörenden eine Vielfalt von Bildungsmöglichkeiten eröffnet.
Das Konzept ging auf: Von anfänglich 15 interessierten Gasthörenden blicken wir nun stolz auf eine Teilnehmerzahl von bis zu 300 Gasthörenden pro Semester. Mit dieser Anzahl an Gasthörenden gehört die Hochschule Niederrhein zu den Spitzenreitern unter den Fachhochschulen in NRW.