Wir haben uns auf der kritisch-analytischen Ebene mit dem Begriff des Migrantischen auseinander gesetzt. Dieser stellt eine willkürliche Abgrenzung dar, weil er eine gesellschaftliche Realität behauptet, in der das Migrantische die Ausnahme sei.
Auf Basis realer und konstruierter Unterschiede wird migrantisch adressierten Menschen gesellschaftliche und politische Teilhabe erschwert oder unmöglich gemacht und Ungleichheit gerechtfertigt.
Der Begriff des Postmigrantischen überwindet diese Position und ermöglicht einen Perspektivwechsel, indem er Pluralität und Diversität als innergesellschaftliche Realität wahrnimmt und anerkennt sowie weiterdenkt und als positive Setzung fortführt.
Postmigrantisch beschreibt dynamische Räume. Wir nähern uns mit unserem Manifest an die Prozesse darin an und versuchen gleichzeitig, diese mit unseren Handlungskonzepten aktiv mitzugestalten.
Die Forderung nach einem Perspektivwechsel beinhaltet bereits, dass es Maßnahmen und Hilfestellungen geben muss, die für alle verständlich, zugänglich und umsetzbar sind. Durch die Kulturpädagogik haben wir ein Instrumentarium, mit dem wir differenzsensibel agieren können.
- Kulturpädagogik ist politisch, weil Kulturarbeit politisch ist.
- Kulturpädagogik befragt den Kulturbegriff kritisch im Hinblick auf kulturrassistische Diskurse.
- Kulturpädagogik bekämpft aktiv Rassismus.
- Eine selbstbewusste Kulturpädagogik nimmt aktiv die Rolle an, eine gesellschaftliche Transformation anzustoßen und diskriminierende Strukturen zu schwächen.
- Pluralität und Hybridität gehören zum gesellschaftlichen Selbstverständnis.
- Kulturpädagogik fordert eine Kulturelle Bildung für die plurale Gesellschaft.