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Faust-20Jahre
Prof. Dr. em. Engelbert Kerkhoff bei seinem Vortrag zum 20-jährigen Bestehen des FAUST-Gasthörerprogramms.

20 Jahre FAUST-Programm: Lebenslanges Lernen für ein selbstbestimmtes Leben

Mönchengladbach, 28. August. Es war der Tag der älteren Semester an der Hochschule Niederrhein: Das Gasthörerprogramm FAUST feierte am heutigen Donnerstag sein 20-jähriges Bestehen. Mit einer Ringvorlesung zum Wintersemester 1994/95 und 15 Gasthörern gestartet, ist das heutige Gasthörer-Programm 60 Seiten stark und wird von rund 300 Bildungsinteressierten pro Semester genutzt. Insgesamt haben in den vergangenen 20 Jahren mehr als 3000 Menschen vom Bildungsprogramm FAUST profitiert. Es gehört zu den größten Gasthörerprogrammen an deutschen Fachhochschulen.

 

„Die Hochschulleitung unterstützt das Konzept von FAUST nachhaltig, weil es zum einen das lebenslange Lernen im Humboldtschen Sinne so treffend umsetzt und weil es eine ganz andere Klientel an unsere Hochschule bringt", sagte Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg in seinem Grußwort. Es war der Auftakt zu einem langen Tag mit Reden, Rückblicken sowie interessanten Angeboten wie Gedächtnistraining, einer Schreibwerkstatt oder einem Seminar zu Körperwahrnehmungen und Übungen. Rund 100 Gäste nahmen an der Jubiläumsveranstaltung teil, die unter dem Motto „Bildung und lebenslanges Lernen an der Hochschule Niederrhein" stand.

 

Nicht fehlen durfte dabei Prof. Dr. Engelbert Kerkhoff, der mit der Etablierung des Forschungsschwerpunkts „Kompetenz im Alter zwischen Routine und Neubeginn" vor 20 Jahren den Grundstein für das FAUST-Gasthörerprogramm gelegt hatte. Zusammen mit Sigrid Verleysdonk-Simons, die bis heute Leiterin des FAUST-Programms ist, erfand er das Gasthörerprogramm an der Hochschule Niederrhein. Vor vier Jahren ging der etablierte Altersforscher mit den schönen Worten in Ruhestand, er habe das Privileg genossen, an der Hochschule an seiner eigenen Zukunft zu forschen.

 

Heute rief er den Gästen zu: „Wir kommen nicht umhin, lebenslang zu lernen!" Aber daraus dürfe kein mit Zwang verbundenes „lebenslängliches Lernen" werden. „Entscheidend ist, sich mit der eigenen Biografie auseinanderzusetzen, Spurensuche bei sich selbst zu betreiben", so der emeritierte Professor. Im Ruhestand könne man sich fragen was die eigenen Wünsche sind, die Interessen, die Träume, die man noch hat. Wer sich nach solchen Kriterien im Alter weiterbilde, könne dieses lebenslange Lernen dann auch genießen. Und Kerkhoff fügte hinzu: „Wer sich bildet, ist ganz nahe dran an einem selbstständigen, selbstbestimmten Leben."

 

Michael Borg-Laufs, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen, in dem das FAUST-Gasthörerprogramm angesiedelt ist, sprach von eigenen Erfahrungen mit älteren Studierenden in den Lehrveranstaltungen, die durchweg positiv sind. „Es kommt schon vor, dass die jüngeren Studierenden bei den Wortmeldungen der älteren fürchten, jetzt kommen die Geschichten von früher, aber das ist nicht so. Sie passen sich dem Kurs an und bringen sich konstruktiv ein." Borg-Laufs ist derzeit auch Direktor des Kompetenzzentrums REAL (Ressourcenorientierte Altersforschung), das vor vier Jahren aus dem Forschungsschwerpunkt „Kompetenz im Alter zwischen Routine und Neubeginn" hervorgegangen ist.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag