Krefeld, 22. November. Am Mittwoch wurde zum Abschluss der Themenwoche "Jüdisches Leben" die Ausstellung „HEIMATSUCHER - Schoah-Überlebende heute" eröffnet. Dazu begrüßte Matthias Hakes, Leiter des katholischen Hochschulzentrums Krefeld, die Projektinitiatorinnen und über 30 Gäste. Die Ausstellung wurde von den beiden Studentinnen Sarah Hütteberend und Anna Damm aus dem Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein konzipiert. Die beiden Studentinnen sind davon überzeugt, „dass durch Aufklärung und Dialog noch viel bewegt werden kann, bevor Ahnungslosigkeit, Relativierung, Überdruss und sogar Rassismus und Antisemitismus noch stärker werden."
Deswegen haben Hüttenberend und Damm in einem einzigartigen, interdisziplinären und herzenswarmen Ansatz ein fotografisches Projekt umgesetzt, das „die Juden von damals" nicht als ein historisches, anonymes Phänomen aus verstaubten Büchern erscheinen lässt. Sie haben die Überlebenden als Menschen porträtiert und interviewt, die leben und die Zeitzeugen eines Teils unserer gemeinsamen Geschichte sind.
Lebendige Porträtaufnahmen ergänzt durch einen Bildkommentar, der das Leben nach der Schoah symbolhaft darstellt und die anhängenden Interviewtexte laden zu einer Begegnung ein. Sie machen eine Kernbotschaft sichtbar: Schau mich an und nicht an mir vorbei, hör mir zu und nicht weg und schenke mir deine Aufmerksamkeit und Achtsamkeit! Nimm meine Geschichte mit, meinen Traum vom Leben und teile ihn und gib ihn weiter.
"Hier ist ein Projekt zu sehen, das in einzigartiger Weise den Dialog zwischen Wissenschaft, sozialem Engagement und Design eröffnet und für jeden gewinnbringend und dankbar vertieft. Darüber hat sich auch schon der Bundespräsident Gauck informieren lassen", weiß Gastgeber Hakes. Noch bis März 2014 ist die Ausstellung in den Räumen des katholischen Hochschulzentrums (Ispelsstr. 67, 47800 Krefeld) zu sehen. Die Projektinitiatorinnen stehen nach Absprache zu Führungen bereit. Schulklassen, die sich ebenso interessieren können dies bei der Projektorganisation tun.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte per E-Mail an: kontakt(at)heimatsucher.de
Autor: Tim Wellbrock