Mönchengladbach, 12. Januar. Immer mehr junge Menschen zieht es nach der Schule an eine Hochschule oder Universität. Für viele Betriebe wird die Suche nach geeigneten Auszubildenden daher immer schwieriger. Auch am Niederrhein macht sich der Rücklauf an Auszubildenden bemerkbar.
Im Frühling 2014 startete die Hochschule Niederrhein daher das Projekt „AZUBInfo". Ziel ist es, die regionalen Ausbildungsangebote bekannter zu machen und dadurch die zur Verfügung stehenden Ausbildungsplätze zu besetzen. Im Auftrag der Wirtschaftsförderung der Stadt Hamminkeln führen das Candea College in Duiven (Niederlande) sowie das Institut GEMIT der Hochschule Niederrhein das Projekt durch. Gefördert wird es von der EUREGIO Rhein-Waal.
„Wir haben im vergangenen Jahr rund 420 Schüler aus Real- und Hauptschulen dazu befragt, wie sie Informationen zu Ausbildungsberufen einholen. Parallel haben wir bei zehn deutschen Unternehmen angefragt, auf welchen Wegen sie an ihre künftigen Auszubildenden herantreten und welche Medien sie dazu nutzen", erklärt Jennifer Wienkötter vom Institut GEMIT.
Aus der ersten Evaluierung geht hervor, dass die eigenen Eltern sowie Werbung auf Mobilgeräten die wichtigsten Informationsquellen von Schülern sind. Nur selten können Eltern und Familie jedoch die notwendigen Informationen bieten, weshalb die Bundesagentur für Arbeit weiterhin der stärkste Vermittler von Jobangeboten bleibt. Daneben wünschen sich Schüler mehr Praktika in ihrer Schulzeit sowie weiterführende Informationen zu den Werdegängen innerhalb der einzelnen Berufe.
Die Auswertung der Unternehmensbefragung ergab, dass das Gros der Ausbildungsstellen bevorzugt regional beworben wird. Viele der Ausbildungsberufe haben zudem mit geringer Bekanntheit zu kämpfen. Die Unternehmen bemängeln eine nachlassende Bewerberqualität, unqualifizierte Bewerbungsunterlagen sowie schlechtes Sozialverhalten.
Auf Grundlage dieser und weiterer Erkenntnisse startete zum Ende des letzten Jahres das Nachfolge-Projekt „AZUBI-Pilot". Darin sollen geeignete Maßnahmen entwickelt werden, welche die Defizite in der Ausbildungsplatzvermittlung der Region Rhein-Waal ausmachen und die Ausbildungssituation nachhaltig verbessern.
Die Projekte AZUBInfo und AZUBI-Pilot werden im Rahmen des INTERREG IV A-Programms Deutschland-Nederland mit Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert und durch das Programmmanagement bei der Euregio Rhein-Waal begleitet.
Pressekontakt: Richard Hill, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3611; E-Mail: Richard.Hill@hs-niederrhein.de
Autor: Richard Hill