Wenn sich Unbekannte in Computersysteme hacken oder andere Straftaten im Netz oder in IT-Systemen begehen, hat das gravierende Folgen. Wo sich digitale Spuren finden, wie sich Verbrechen im Zusammenhang mit Computern, elektronischen Geräten, persönlichen Daten oder dem Internet aufklären lassen und wie Daten wiederhergestellt werden, kann man ab Herbst an der Hochschule Niederrhein (HSNR) lernen.
Denn am Cyber Management Campus in Mönchengladbach (CMC MG) können Interessierte ab diesem Wintersemester erstmals Digitale Forensik studieren. Die Anmeldephase startet am 1. Mai und läuft bis zum 15. September. Der zulassungsfreie Bachelor-Studiengang kann in Vollzeit (sechs Semester) oder Teilzeit (acht Semester) absolviert werden. So haben beispielsweise auch schon im Dienst stehende Polizist:innen die Chance, sich auf diesem Fachgebiet berufsbegleitend weiterzubilden.
Die „Digitale Forensik“ soll Studierenden eine solide Grundlage in den Bereichen IT, Cybersicherheit und Kriminalistik vermitteln, um digitale Beweise forensisch zu untersuchen, Verbrechen aufzuklären und vor zukünftigen Cyberattacken zu schützen. Es richtet sich an alle, die Spaß an Informatik und IT-Systemen haben und mit analytischem, logischem Denken gerne knifflige Probleme lösen.
Mit der Einführung dieses innovativen und praxisorientierten Studiengangs reagiert die HSNR auf einen spürbaren Trend: Cyberkriminalität hat stark zugenommen, die Angriffsfläche wird mit fortschreitender Digitalisierung noch größer werden.
Um solche Straftaten aufzuklären, die mittels Informationstechnik begangen werden, braucht es Cyber-Abwehr-Spezialisten. Doch der Markt für IT-Security-Fachkräfte ist nahezu leergefegt. Die Jobperspektiven stehen nach Abschluss des Studiums „Digitale Forensik“ also bestens. So können Absolvent:innen beispielsweise in Strafverfolgungsbehörden arbeiten, die Cyberangriffe auf Behörden, Firmen & Co. untersuchen und Expert:innen der IT-Forensik für gerichtsfeste Beweise benötigen. Außerdem können sie sich selbstständig machen als Informatiker:innen, die bei der Erstellung von sicheren IT-Systemen beraten, als Vorfallsexpert:innen bei Versicherungen oder Banken oder auch als IT-Forensiker:innen oder Ermittler:innen Cybercrime Unternehmen und Ermittlungsbehörden unterstützen.
Der Studiengang ist ein neues Angebot am CMC MG im Mönchengladbacher Monforts Quartier und ist in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Bonn-Sieg (HBRS) und dem Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie (FKIE) konzipiert.
Am CMC MG wurden zuvor schon ein Bachelor- und ein Master-Studiengang Cyber Security Management eingeführt. Hier lernen Studierende, Risiken zu minimieren, die IT-Sicherheit zu erhöhen und Angriffe zu verhindern. Im Bachelor Digitale Forensik erfahren sie vor allem, was zu tun ist, wenn Kriminelle schon zugeschlagen haben und wie sich Unternehmen und Organisationen künftig bestmöglich schützen.
„Der brandaktuelle Studiengang ‚Digitale Forensik‘ wird gemeinsam mit Profis der Cyberkriminalität entwickelt. Somit heißt es schon während der akademische Ausbildung ‚Folge der Spur im Cyberspace‘. Und für die begehrten Security-Experten ist die anschließende berufliche Tätigkeit nicht nur spannend, sondern wird auch sehr gut bezahlt“, sagt Thomas Meuser vom Leitungsteam des CMC MG.
Die Module des Studiengangs befassen sich unter anderem mit Internet-Technologien, der Spurensuche in PCs oder Mobilgeräten, Open-Source Intelligence, Auswertung von oft verschlüsselten Datenträgern, der Kriminalistik oder den ethischen und menschlichen Aspekten der Informationstechnik.
Mehr Informationen und Einschreibung unter www.hsnr.de/digitale-forensik
Fakten auf einen Blick:
Abschluss: Bachelor of Science
Studienform: Vollzeit (6 Semester) oder Teilzeit (8 Semester, meist zwei Online-/Präsenztage pro Woche)
Studienort: Mönchengladbach
Unterrichtssprache: Deutsch
Studienaufnahme: nur Wintersemester
Vorlesungsbeginn: Mitte September
Bewerbungszeitraum: 1. Mai bis 15. September. Für Studienbewerber:innen, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in einem Nicht-EU-Land erworben haben, vom 1. Mai bis 15. August
Zulassungsvoraussetzungen: keine/kein NC
Hochschulzugangsberechtigung: Fachhochschulreife, Abitur, im Ausland erworbene Hochschulzugangsberechtigung, sonstige als gleichwertig anerkannte Vorbildung
Aufbau in Vollzeit:
- Fachspezifisches Grundlagenstudium (Semester 1 + 2)
- anwendungsbezogenes Expertenstudium der digitalen Forensik (Semester 3 + 4)
- individuelles Vertiefungssemester (Semester 5, auch im Ausland an Partnerhochschulen der HSNR und HBRS möglich)
- Praxisphase inklusive Bachelorarbeit (Semester 6)
