Mönchengladbach, 3. November. Das Thema Bildung und Erziehung in der Kindheit ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dabei geht es neben dem Ausbau der Kita-Plätze vor allem um die Professionalisierung der Ausbildung pädagogischer Fachkräfte. Seit rund anderthalb Jahren wird an der Hochschule Niederrhein der Bachelorstudiengang „Bildung und Erziehung in der Kindheit" angeboten, der sich speziell an Erzieherinnen richtet. Jetzt wird am Fachbereich Sozialwesen auch verstärkt zu diesem Thema geforscht: Die Hochschule Niederrhein wirkt mit an dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1,4 Millionen Euro geförderten Verbundprojekt „Bewegung der frühen Kindheit".
„Das Forschungsprojekt geht der Frage nach, ob der Faktor Bewegung für die frühkindlichen Bildungs- und Entwicklungsprozesse in der pädagogischen Ausbildung der Erzieherinnen adäquat gewichtet wird", erklärt Prof. Dr. Astrid Krus. Die Studiengangskoordinatorin und Professorin für Bildung und Erziehung in der Kindheit ist zusammen mit ihrer Kollegin Prof. Dr. Christina Jasmund Leiterin des Forschungsprojekts auf Seiten der Hochschule Niederrhein. Andere beteiligte Hochschulen sind die Universität zu Köln (Prof. Klaus Fischer), die Technische Universität Dortmund (Prof. Gerd Hölter) sowie die Fachhochschule Koblenz (Prof. Wolfgang Beudels).
Während einerseits der Faktor Bewegung für die frühkindliche Entwicklung in der aktuellen Diskussion als sehr relevant eingeschätzt wird, fragen sich die Forscher, ob dies in der Praxis auch so umgesetzt wird. Dazu soll eine differenzierte Ist-Analyse vorgenommen und in der Folge eine Neukonzeption des fachspezifischen Aus- und Weiterbildungsbereiches erzielt werden. Zunächst wird dabei die Bedeutung von Bewegung und Körperlichkeit aus Sicht verschiedener Fachdiskurse analysiert. Außerdem werden die Bildungs- und Orientierungspläne der Länder sowie die Studienordnungen der entsprechenden Bachelor- und Masterstudiengänge auf den Stellenwert der Bewegung gesichtet.
Darüber hinaus wird sich die Forschergruppe in mehreren Detailfragestellungen mit dem allgemeinen Bewegungsverständnis, den biografischen Hintergründen und Theorien beschäftigen, um hieraus zukünftige Ausbildungskonzepte und -standards zu entwickeln. Ziel des Forschungsprojektes ist es, das Thema Bewegung innerhalb der pädagogischen Ausbildung neu zu gewichten und zu profilieren.
Die beiden Studiengangskoordinatorinnen Prof. Dr. Astrid Krus (Dipl. Motologin) und Prof. Dr. Christina Jasmund (Motopädin) haben aufgrund ihrer eigenen Qualifikation und Erfahrung in bewegungspädagogischen und bewegungstherapeutischen Arbeitsfeldern den inhaltlichen Schwerpunkt des Bachelorstudiengangs an der Hochschule Niederrhein auf die Bedeutung von Bewegung als Bildungsträger gesetzt. Damit ist der bestehende Bachelorstudiengang richtungsweisend für die anstehende Forschungsfrage. Ein Fokus des Mönchengladbacher Forschungsteams, das durch die Sportwissenschaftlerin und Motologin Stephanie Bahr, die Sportwissenschaftlerin und Motopädin Katrin Nowak und die Sozialwirtin Sylvia Siems vertreten wird, ist zudem die Frage nach der Bedeutung von Bewegung für die Bewältigung kindlicher Transitionsprozesse, also beim beim Übergang von der Familie in die Kita und von der Kita in die Schule.
Wer mehr zu dem Thema erfahren möchte, ist herzlich eingeladen zum 1. Kindheitspädagogischen Nachmittag an der Hochschule Niederrhein. Dieser findet am 16. November, 16 bis 19 Uhr, auf dem Campus Mönchengladbach, Richard-Wagner-Straße 101, Raum S 301, statt. Der Kindheitspädagogische Nachmittag richtet sich unter anderem an pädagogische Fachkräfte und Leiterinnen von Kindertages-Einrichtungen. Die Professorinnen Jasmund und Krus halten Fachvorträge zu den Themen „Kleine Forscher - große Entdecker" und „Die ungeliebte Mittagsruhe". Außerdem präsentieren Studierende des Bachelorstudiengangs Bildung und Erziehung in der Kindheit eigene Projekte.
Anmeldung zum Kindheitspädagogischen Nachmittag noch bis zum 9. November unter info-kindheit@hs-niederrhein.de
Mehr Informationen zum Forschungsprojekt unter www.Kompetenzprofil-BiK.de
Ansprechpartner: Prof. Dr. Astrid Krus, Tel.: 02161 822 5672; E-Mail: astrid.krus@hs-niederrhein.de
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag