Mönchengladbach, 8. Oktober. Brückenschlag geglückt: Über 30 Unternehmen aus der Region waren am Mittwochabend zu Gast am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein. Sie informierten sich über das umfangreiche Studienangebot, vor allem im Bereich der ausbildungs- und berufsbegleitenden Studiengänge.
„Die Rekrutierung einer fachlich versierten Nachwuchskraft kostet Unternehmen oft bis zu 40.000 Euro", führte Norbert Bienen, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften, zu Beginn aus. „Über eine Kooperationsmöglichkeit mit der Hochschule Niederrhein können Sie wesentlich günstiger an Fachkräfte herankommen." Außerdem, mahnte der mittelständische Unternehmer, könne man „gute Leute nur halten, wenn man ihnen ein Angebot macht". Der Förderverein hatte zu der Veranstaltung geladen.
Im Mittelpunkt des Abends standen die berufs- und ausbildungsbegleitenden Studiengänge des Fachbereichs. Georg Maar von der Santander-Bank lobte den berufsbegleitenden Betriebswirtschaftlichen Studiengang. „Viele Mitarbeiter bei uns wollen sich weiterqualifizieren, um innerhalb des Unternehmens aufzusteigen", sagte Maar. Dafür sei der Bachelor-Studiengang „fast schon eine Garantie". Bei der Santander-Bank in Mönchengladbach studieren derzeit 18 Kollegen an der Hochschule Niederrhein neben ihrer beruflichen Tätigkeit, seit 2004 gab es 23 Absolventen. Die Bank übernimmt alle Kosten und gewährt ihren bildungshungrigen Mitarbeitern Sonderurlaub für Prüfungen.
Ab dem Wintersemester 2011/12 soll es an der Hochschule Niederrhein auch einen ausbildungsbegleitenden betriebswirtschaftlichen Studiengang geben. Dafür wird das bewährte Krefelder Modell der kooperativen Ingenieurausbildung (KIA) auf den wirtschaftswissenschaftlichen Bereich übertragen (KWIA). Zugänglich soll die kooperative wirtschaftswissenschaftliche Ausbildung für Industriekaufleute, Groß- und Außenhandelskaufleute, Bankkaufleute, Steuerfachangestellte und Informatikkaufleute sein. Die Studierenden verbringen während ihrer Ausbildungszeit drei Tage im Betrieb und zwei an der Hochschule.
Ebenfalls zum Wintersemester 2011/12 will die Hochschule Niederrhein in Kooperation mit dem Steuerberaterverband einen neuen Masterstudiengang im Bereich Steuern entwickeln. Auch ein dualer Studiengang für die Zielgruppe der Steuerfachangestellten ist in Planung. „Die kooperativen Studienmodelle sind nicht nur für die Unternehmen und die Studierenden ein Gewinn", sagte Prof. Dr. Martin Wenke, Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften. „Über die Kooperationsmodelle steigt die Anzahl hochmotivierter Studierender - und damit das Leistungsniveau des Fachbereichs insgesamt."
Der Fachbereich Wirtschaftswissenschaften ist mit 2300 Studierenden der größte Fachbereich der Hochschule Niederrhein. Mit rund 400 Studienanfängern zum Wintersemester 2010/11 erfreut er sich weiterhin großer Beliebtheit.
Autor: Christian Sonntag