Krefeld, 27. Juli. Wer an einem Gymnasium Abitur gemacht hat, hat die besten Chancen, erfolgreich zu studieren. Dies ist das Ergebnis einer Datenauswertung der Hochschule Niederrhein. Die Statistiker der Hochschule verglichen dazu die Durchfaller-Quoten von Studierenden mit unterschiedlicher Hochschulzugangs-Art bei studienbegleitenden Prüfungen im Wintersemester 2015/16. Die Auswertung der Daten zeigt, dass manche Arten des Schulabschlusses mit unterschiedlichem Prüfungserfolg korrelieren.
So schnitten diejenigen Studierenden besser ab, die eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung hatten. Unter allen Prüfungen von Studierenden aus dieser Gruppe wurden neun Prozent nicht bestanden, bei ihren Kommilitonen mit Fachhochschulreife waren es dagegen 15 Prozent. Wer seine allgemeine Hochschulreife zudem an einem Gymnasium erworben hatte, fiel in den seltensten Fällen durch: nur 7,9 Prozent der Prüfungen wurden nicht bestanden. Mehr Schwierigkeiten hatten diejenigen, die eine allgemeine Hochschulreife an einer Gesamtschule erworben hatte: 13,4 Prozent der von ihnen bestrittenen Prüfungen blieben erfolglos.
Bei den Studierenden mit Fachhochschulreife unterscheiden sich die Prüfungserfolge unter den verschiedenen Schularten nicht ganz so deutlich untereinander wie bei der Allgemeinen Hochschulreife. Die höheren Durchfallerquoten weisen die Studierenden mit Fachhochschulreife von einer Berufsfachschule auf (16 Prozent). Überraschend gut schneiden in diesem Segment die Schülerinnen und Schüler von Berufskollegs oder Kollegschulen ab –nur 12,4 Prozent ihrer Prüfungen wurden als nicht bestanden bewertet.
Weitere Ergebnisse der Auswertung: Studierende, die ihre Hochschulzugangsberechtigung über ihre berufliche Qualifizierung erworben haben und nicht aufgrund eines schulischen Abschlusses (dies sind rund drei Prozent), erreichen mit 16,6 Prozent nicht bestandener Prüfungen einen Wert, der nicht weit unterhalb der Fachhochschulreife-Studierenden liegt. Und: Studierende, die ihre Hochschulzugangs-berechtigung im Ausland erworben haben – sogenannte Bildungsausländer – fallen bei 11,3 Prozent ihrer Prüfungen durch.
Für die Datenerhebung wurden 57.444 studienbegleitende Prüfungen im Wintersemester 2015/16 nach den Kategorien bestanden / nicht bestanden ausgewertet. Die Durchfallquote lag insgesamt bei 11,5 Prozent. Die Hochschule Niederrhein wird auch in Zukunft solche Daten auswerten, um die Wertigkeit von Schulabschlüssen typenübergreifend zu vergleichen.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag