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Design- Sose 2011
Prof. Nicolas Beucker im Kreise der Design-Absolventen des Sommersemesters 2011.

Entschleunigte Zeit: Designstudenten zeigen ihre Abschlussarbeiten in der Shedhalle

Krefeld, 7. Juli. Sie schafften einen Raum für Entschleunigung in unserer schnelllebigen Zeit; sie entwarfen ein Therapieinstrument für Diabetiker-Kinder, mit dem diese zugleich Musik hören können. Und sie lassen Fußballerherzen höher schlagen, indem sie eine übersichtliche Informationsgrafik erstellten, auf der alle wesentlichen Fakten mit einem Blick erkennbar sind: Designstudenten der Hochschule Niederrhein präsentieren seit heute, 7. Juli, bis Samstag, 9. Juli, ihre Abschlussarbeiten in der Shedhalle am Frankenring 20. Gestern Abend wurde die Ausstellung feierlich eröffnet.

 

Fachbereichsdekan Prof. Nicolas Beucker erinnerte in seiner Laudatio an den Schriftsteller, Architekten und Gestalter Max Frisch, der durch seine vielfältige Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft auf mehreren Ebenen einen sozialen Dialog zwischen unseren Wertvorstellungen und dem gesellschaftlichem Raum herstellte und gestaltete. „Auch unsere Absolventen tragen als Designer Verantwortung für die Gestaltung unserer Gesellschaft und tun dies durch ihren gestalterischen Beitrag auf verschiedenen Wegen", sagte Beucker.

 

Die Studierenden feierten die Ausstellungseröffnung mit Familie, Freunden, Kommilitonen und Angehörigen des Fachbereichs Design. Dabei verband sich die Freude über das erreichte Ziel mit einem Gefühl von sehnsuchtsvoller Erinnerung an die schöne Zeit an der Hochschule Niederrhein.

 

Beispielarbeiten: Judith Cleve und Jana Davids stellen mit ihrem Abschlussprojekt „tagedieb" unsere schnelllebige Zeit in Frage und schaffen als Kommunikationsdesignerinnen Entschleunigungs-Kontexte in unserer Umgebung. Sie möchten unser Bewusstsein für individuelle Zeit und Muße sensibilisieren. Das schaffen sie auf mehreren Kommunikationswegen: durch temporäre Sitzmöglichkeiten an schnelllebigen Plätzen in der Stadt, durch eine Installation am Stadtwald, die es den Menschen ermöglicht, für einen Moment lang durch aufgesetzte Kopfhörer ihren Herzschlag bewusst zu hören.

 

Produktdesignerin Jennifer Skibbe widmete sich einem Therapieinstrument für Diabetiker im Grundschulalter. Sie untersuchte eingehend die auf dem Medizinmarkt zu findenden Produkte und stellte fest, dass die Apparatur durch Kleinteiligkeit und unhandliche Größe für Kinder in der Handhabung sehr umständlich gebaut ist. Ihr Lösungsvorschlag basiert auf der Idee und einem entwickelten Prototyp, in eine handygroße Apparatur sowohl die Messtechnik einzubauen als auch einen MP4-Player. Der dadurch für die Kinder entstehende Mehrwert lässt sie das Therapieinstrument nicht nur zur Markierung ihrer Krankheit nutzen. Sie können es auch in ihre Freizeit integrieren, damit Musik hören und Videos gucken.

 

Die Informationsdesignerin Wiebke Möllendorf lässt Fußballherzen höher schlagen. Sie schafft es, aus einer komplizierten Statistik übersichtliche Informationsgrafiken zu gestalten. Ein Fußballspieltag wird damit überschaubar und für jeden zugänglich durch visualisierte Ergebnisse dokumentiert. Damit kann der Leser anhand der Grafiken den Ballbesitz der Spieler seiner Lieblingsmannschaft auf einen Blick erkennen, Spielabläufe und Wege der Fußballspieler nachvollziehen und Ergebnisse ohne große Rechnerei auf einer Tabelle nachschauen.

 

Die Ausstellung ist noch bis Samstag jeweils von 11 bis 18 Uhr in der Shedhalle, Frankenring 20, zu sehen.

 

Autor: Ingrid Brinkmann / Christian Sonntag