Krefeld, 13. Dezember. Die Hochschule Niederrhein ist auch in der zweiten Bewilligungsrunde des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufenen Qualitätspakts Lehre erfolgreich: Sie erhält in den nächsten fünf Jahren vom Bund bis zu 1,13 Millionen Euro, um auf professionellere Art und Weise Lehrbeauftragte zu rekrutieren. Lehrbeauftragte spielen an Fachhochschulen eine besondere Rolle: Weil sie weiterhin ihren Beruf ausüben, sind sie ideales Bindeglied zwischen Hochschule und Unternehmen und ergänzen die hauptamtlich lehrenden Professoren.
Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg erhielt heute als Koordinator eines Verbundprojekts die Förderzusage. Den Verbundantrag eingereicht hatten neben der Hochschule Niederrhein die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, die Fachhochschule Düsseldorf und die Hochschule Rhein-Waal. Diese vier Fachhochschulen werden ab März 2012 damit beginnen, eine gemeinsame „Servicestelle Lehrbeauftragtenpool" aufzubauen. Insgesamt erhalten sie dafür bis zu 4,12 Millionen Euro. Von dieser Summe fließen 1,13 Millionen Euro an die Hochschule Niederrhein.
„Besonders freue ich mich darüber, dass wir dieses Mal im Verbund mit anderen Hochschulen erfolgreich waren", sagte Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg. Die Idee des Verbundantrages ist es, eine Servicestelle für die vier Fachhochschulen zu schaffen, so dass diese je nach Bedarf der Fachbereiche Lehrbeauftragte schnell und unkompliziert rekrutieren können. Speziell dafür eingestellte Mitarbeiter sollen systematisch auf die Suche nach Lehrbeauftragten gehen. Sie sollen bestehende Kontakte zu Unternehmen, Verbänden oder anderen Institutionen nutzen und neue Kontakte knüpfen, um geeignete Personen zu finden. Die Einstellung der Lehrbeauftragten erfolgt dann nach eigens entwickelten Kriterien.
„Vor allem in technischen Fächern ist es zunehmend schwierig, Lehrbeauftragte zu rekrutieren", erklärte von Grünberg. Aufgrund der sprunghaft gestiegenen Studierendenzahlen wachse gleichzeitig der Bedarf. Zudem eigneten sich Lehrbeauftragte besonders gut, um Spitzenauslastungen an den Hochschulen vorübergehend aufzufangen.
Für die Lehrbeauftragten selbst soll der Pool für ihre Karriere hilfreich sein und eventuell den Weg zu einer Fachhochschul-Professur erleichtern. Zugleich sollen Frauen gefördert werden, um den Anteil an Professorinnen zu erhöhen. Durch die Systematisierung der Praxiskontakte soll zudem der Anwendungsbezug in der Lehre gestärkt werden. Die Fachhochschulen können somit ihre Kernkompetenz - die auf den Arbeitsmarkt ausgerichtete, anwendungsnahe Lehre und Forschung - weiter ausbauen.
Mit dem Erfolg bei der zweiten Bewilligungsrunde des Qualitätspakts Lehre hat sich die Hochschule Niederrhein in diesem Jahr bei allen drei großen Förderprogrammen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung durchgesetzt: Im Mai erhielt sie bei der ersten Förderrunde des Qualitätspakts Lehre die Zusage für ihr Konzept „Peer Tutoring und Studienverlaufsberatung" (4,4 Millionen Euro); im September war sie mit dem Konzept „Die duale Hochschule" bei dem Programm „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen" erfolgreich (1,3 Millionen Euro). Jetzt erhöht sie mit den Geldern aus dem Verbundantrag (1,1 Millionen Euro) ihre BMBF-Fördersumme auf 6,8 Millionen Euro.
Bis 2020 stellt der Bund für den Qualitätspakt Lehre rund zwei Milliarden Euro bereit. Zusammen mit der im Wintersemester gestarteten ersten Förderrunde werden insgesamt 186 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern gefördert, darunter 78 Fachhochschulen.
Weitere Informationen erteilt Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag