Krefeld, 20. Mai. Den ersten Krefelder Science Slam konnte der Chemie-Doktorand Volker Bliem für sich entscheiden: Mit seinem Vortrag „Technische Chemie – Wenn es doch auf die Größe ankommt" begeisterte er das Publikum und gab zugleich lehrreiche Einblicke in sein Metier. Sein Fazit: „Chemie ist Kochen, nur dass man den Löffel nicht ableckt. Zweitens: Mit großem Gerät folgt große Verantwortung." Die Professoren Thomas Brock und Michael Heber sowie die Doktorandin Charlotte Newiadomsky verwies er mit seinem mit den Simpsons angeheiterten Vortrag auf die Plätze.
Die Initiative „Zukunft durch Industrie – Krefeld" hatte gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein zum ersten Krefelder Science Slam eingeladen. Die Idee geht auf Prof. Dr. Andrea Wanninger zurück, die am Fachbereich Chemie Organische Chemie lehrt. „Mit solch einem massiven Andrang haben wir nicht gerechnet. Wir mussten sogar einigen absagen, die sich anmelden wollten", freute sie sich am Abend der Veranstaltung.
250 Zuschauer waren in die Mediothek Krefeld gekommen, um Wissenschaft einmal anders zu erleben: lustig, locker, leicht verständlich. Das Prinzip des Science Slam: Vier Professoren und Nachwuchswissenschaftler steigen in den Ring. Sie haben zehn Minuten Zeit, um ihr Thema anschaulich und amüsant vorzustellen und Hirn und Herz des Publikums zu gewinnen. Mehrere sogenannte Votemaster fingen im Anschluss die Stimmung unter den Zuschauern ein und verteilten Punkte auf einer Skala von eins bis zehn.
Während Prof. Thomas Brock in seinem Vortrag „Die perfekte Schönheit" die „Aufhübschungen und Restaurationen bei Mann/Frau/Auto" verglich, ließ Charlotte Newiadomsky, Doktorandin im SWK-Energiezentrum E2, im Jahr 2050 einen Dieb die Sonne stehlen – mit fatalen Folgen für das Klima und die regenerative Energiegewinnung auf der Erde. Den Schlusspunkt setzte Prof. Michael Heber, der unter dem Motto „Gesundheit im Automobil" augenzwinkernd das von ihm betreute Formula-Student-Team der Hochschule Niederrhein vorstellte. Seine Studierenden bildeten den lautesten Fanclub in der Mediothek. Sechs von ihnen zogen am Ende des Vortrags sogar ihre T-Shirts hoch und entblößten so den Jubel-Schriftzug „H-E-B-E-R!".
„Wir freuen uns sehr, dass so viele gekommen sind, um Wissenschaft einmal anders zu erleben", so Elke Hohmann von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein, die die Geschäfte der Initiative führt. „Mit den knapp 250 Zuhörern hatten wir bei der Premiere gar nicht gerechnet." So jedenfalls verbreiteten die Besucher in der bis auf den letzten Platz belegten Mediothek fast so etwas wie Hörsaal-Atmosphäre – schließlich nahmen einige von ihnen sogar auf der Treppe Platz.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610, Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag