Krefeld/Mönchengladbach, 21. Januar. Älteren und hilfsbedürftigen Menschen Unterstützung in ihrem Alltag zu bieten und dies wirtschaftlich rentabel zu gestalten – das ist das Ziel des Verbundprojekts FooDS (Food and Delivery Solutions), das die Hochschule Niederrhein jetzt abgeschlossen hat. Die deutsch-niederländischen Partner aus Industrie, Wissenschaft und Politik stellten die Ergebnisse des 3,16 Millionen Euro großen Forschungsprojekts jetzt auf Schloss Krickenbeck vor.
FooDS ist ein Projekt, das Antworten zu dem Mega-Thema „Demografischer Wandel" sucht. Die Menschen in den Industriestaaten werden immer älter, ihre Lebensumstände und Bedürfnisse immer relevanter. Demgegenüber stehen Politiker und Unternehmen, die darauf nur ungenügend vorbereitet sind. Die Wissenschaft ist gefordert, sagt Projektmanagerin Özlem Güler-Usak: „Wir sind an einem Punkt angekommen, wo die notwendigen Lösungen nicht mehr aufgeschoben werden können."
Wie bei Verbundprojekten dieser Größenordnung üblich, gab es mehrere – in diesem Fall drei – Schwerpunktthemen, die von unterschiedlichen Teams erarbeitet wurden. Ein Großteil der Arbeit wurde dabei am Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Niederrhein erledigt. Dort forschte unter dem Titel „Angereicherte Nahrungsmittel und Mahlzeiten" Prof. Dr. Reinhard Hambitzer mit seinem Team an der Extraktion und Gewinnung von Betaglucan aus chinesischen Speisepilzen sowie an der erhöhten Akzeptanz von Fruchtprodukten durch sensorische und optische Veränderungen. Prof. Dr. Georg Wittich arbeitete an aromatisierten Gelen, die als Nahrungsalternative für Personen mit Kau- und Schluckbeschwerden entworfen wurden.
Auch an der Universität Maastricht wurde zu dem Teilprojekt geforscht: Prof. Dr. Pieter Dagnelie: „Wir haben angepasste Menüs entworfen, die den abnehmenden Geruchs- und Geschmackssinn sowie mangelnde Möglichkeiten des Einkaufens und zum gesunden Kochen berücksichtigen."
Das zweite Teilprojekt unter der Überschrift „Innovative Bestell- und Liefersysteme zur Heimbelieferung von Einzelpersonen" wurde vor allem von den am Projekt beteiligten Unternehmen vorangetrieben. Darin konstruierten diese ein Bestellsystem für Mahlzeiten und weitere tägliche Bedarfsgüter, das trotz der Belieferung von Einzelpersonen wirtschaftlich rentabel bleibt und dabei möglichst guten Service für Fahrer und Klienten bietet.
Im dritten Projektabschnitt konzipierten Prof. Dr. Claudia Neu und ihre Mitarbeiter am Fachbereich Oecotrophologie ein neues System für „Nahversorgungszentren in ländlich und strukturell benachteiligten Regionen". Unter dem Titel „Wohnortnahe Grundversorgung – Vitalzeichen erfolgreicher Nahversorger" widmeten sie sich der Frage nach der Zukunft von Dorf- und Quartierläden. Hierzu evaluierten sie Funktion, Erfolgsfaktoren, benötigte sowie vorhandene Produktpaletten und Erreichbarkeit der Läden und bewerteten ihre Bedeutung mit Blick auf die zunehmende Immobilität von älteren Menschen.
Durch enge Zusammenarbeit mit deutschen und niederländischen Unternehmen soll in einem zweiten Schritt die Anwendung der Konzepte und Forschungsinhalte in die Praxis umgesetzt werden.
Pressekontakt: Richard Hill, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3611; E-Mail: Richard.Hill@hs-niederrhein.de
Autor: Richard Hill