Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause hat das Formula-Student-Team der Hochschule Niederrhein nun seinen neuen Rennwagen präsentiert. Auf dem sogenannten Rollout wurde der neue RS-22c der Öffentlichkeit vorgestellt. Zum 10-jährigen Jubiläum, der erste Rennwagen wurde 2012 gebaut, wird das Team wieder an Wettkämpfen der internationalen Rennserie teilnehmen. Im Rennkalender stehen die Teilnahmen im niederländischen Assen (11. bis 14. Juli) sowie auf dem deutschen Hockenheimring (15. bis 21. August).
Technisch hat sich beim neuen Fahrzeug einiges verändert. So verfügt der neue Bolide über dreimal so viel Downforce bzw. Anpressdruck wie vorher. Als aerodynamischer Effekt ist der Anpressdruck abhängig von der Geschwindigkeit in Bezug zur Umgebungsluft zum Quadrat. Er nimmt mit höherer Geschwindigkeit stark zu. Theoretisch könnte der RS-22c ab einer Geschwindigkeit von 84 km/h an der Decke fahren. Auch von einer deutlichen Gewichtsreduktion und einer verbesserten Schaltung versprechen sich die angehenden Ingenieurinnen und Ingenieure einen Leistungszuwachs.
Zur großen Party ins Audimax des Campus Krefeld Süd waren viele bekannte Gesichter gekommen. Zahlreiche Alumni fanden den Weg nach Krefeld, um bei der Enthüllung des neuen Rennwagens dabei zu sein. Mittlerweile haben die meisten ehemaligen Mitglieder gute Jobs in der Automobilbranche gefunden.
„Die Unternehmen melden sich bei mir und sind besonders zufrieden mit den Absolventinnen und Absolventen, die zuvor beim Formula-Student-Team mitgewirkt haben“, berichtet Professor Dr.-Ing. Michael Heber, der seine Tätigkeit als Projektleiter nach zehn Jahren niederlegt. „Es wird Zeit, dass jemand anderes das Team begleitet. Ich werde aber nach wie vor auf die Entwicklung schauen. Es ist eine Herzensangelegenheit“, so Heber. Nachfolgerin wird Dr.-Ing. Julia Kessler, die nach eigenem Bekunden nicht lange überlegen musste, ob sie die Nachfolge antreten wolle.
Bei der internationalen Rennsportserie Formula Student ringen weltweit rund 600 Hochschul-Teams um die Pool-Position mit ihren selbst entwickelten und konstruierten Fahrzeugen. Es geht um Beschleunigung, Geschwindigkeit, Ausdauer, Kurvenverhalten, Fertigung oder auch wirtschaftliche Aspekte wie ein Business-Plan.