Krefeld, 28. Februar. Die Hochschule Niederrhein baut den Bereich Forschung am Fachbereich Chemie weiter aus. Dafür wird das Forschungsinstitut IHHP (Institut für Hochpolymere und Hygieneprodukte) um das Forschungsfeld Lackchemie und Lacktechnologie erweitert; bislang gab es dafür das Kompetenzzentrum Lacke (ECCS). Durch die Fusion von IHHP und ECCS entsteht das Institut für Lacke und Oberflächenchemie (ILOC). Das neue Forschungsinstitut ist nicht nur größer, sondern soll auch schlagkräftiger sein, wenn es um die Beschaffung von Drittmitteln und die Bearbeitung von Industrieprojekten geht.
„ILOC ist das große In-Institut im Fachbereich Chemie", sagt Prof. Dr. Ernst Cleve, Sprecher des Institutsrats. Dabei lag es auch inhaltlich nahe, die beiden Forschungsbereiche zusammenzulegen. „Beim IHHP ging es um chemische und physikalische Oberflächenmodifizierung und Behandlungen bei textilen Flächengebilden und Polymeren. Auch Lack und Korrosionsschutz ist ein Oberflächenthema", erklärt er. Und fügt hinzu: „Bei experimentellen Meßmethoden und übergreifenden Fragestellungen können wir uns im Fachbereich Chemie und innerhalb der Hochschule sehr gut vernetzen."
Forschungsschwerpunkt des Instituts ist die Erforschung und Entwicklung neuer Oberflächenbeschichtungen und Modifikationen, sowie die Synthese spezieller Polymere in ionischen Flüssigkeiten für dieses Forschungsfeld. Außerdem geht es um die Funktionalisierung und Imprägnierung von Polymeren und Lacksystemen und deren Charakterisierungen. Beispielsweise wurde hier am Institut eine Hochdruckfärbemethode in Kooperation mit dem Deutschen Textilforschungszentrum Nord West e.V. (DTNW) und Industriepartnern aus der Region entwickelt, die es erlaubt, die für die Herstellung von Schutzkleidung relevanten Aramidfasern ökonomisch und ökologischer als bisher zu färben. Die Färbung dieser Fasern ist auf konventionellem Wege extrem kostenintensiv und umweltbelastend.
Das ILOC-Institut bietet Studierenden des Fachbereichs Chemie die Möglichkeit, für ihre Bachelor- und Masterarbeiten anwendungsbezogen zu forschen und zu arbeiten. Im vergangenen Jahr sind rund 700.000 Euro an Drittmitteln für die nächsten zwei bis drei Jahre eingeworben worden. Geldgeber waren neben öffentlichen Förderstellen Unternehmen, die die Forschungskompetenz der Hochschule Niederrhein in der Chemie nutzen. 13 Professoren/Innen und eine Vielzahl an wissenschaftlichen Mitarbeiter/Innen arbeiten im ILOC. Dem Institutsrat gehören neben Prof. Dr. Ernst Cleve, Prof. Dr. Michael Groteklaes aus dem Lackbereich sowie die wissenschaftliche Mitarbeiterin und Chemikerin Frau Dr. Katharina Knopf an.
Weitere Informationen erteilt Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag