Krefeld/Venlo, 4. Februar. Wissenschaftler der Hochschule Niederrhein haben dazu beigetragen, das Gewächshaus der Zukunft zu entwickeln. Im Rahmen des Projekts „High Tech Greenhouse 2020“ haben sie daran geforscht, Klimatisierung, Beleuchtung, Bewässerung und die Verwendung von Substraten in bis zu 35 Hektar großen Gewächshäusern zu optimieren. Dabei ist es gelungen, durch die ideale Abstimmung der einzelnen Komponenten den Energieeinsatz um 15 Prozent zu reduzieren. Nach dreijähriger Forschungsarbeit wurden jetzt die Ergebnisse in Venlo vorgestellt.
Das Gewächshaus der Zukunft ist hocheffizient. Kein Luftstrom, der nicht in irgendeiner Weise den Pflanzen zugute kommt, Wärme, die gleichmäßig verteilt ist, konstante Feuchtigkeit auf genau dem Niveau, das die Pflanzen brauchen. Konventionelle Gewächshäuser erreichen diese enorme Effizienz oft nicht. „Das liegt daran, dass die einzelnen Komponenten wie Ventilatoren, Belichtung oder Bewässerung nicht auf ihre Wirksamkeit im Gewächshaus geprüft und somit aufeinander abgestimmt sind“, sagt Dr. Antje Hambitzer, die das Projekt von Seiten der Hochschule Niederrhein beantragt hat.
17 Unternehmen und Wissenseinrichtungen aus Deutschland und den Niederlanden haben drei Jahre daran geforscht, wie das hocheffiziente Gewächshaus der Zukunft funktionieren könnte. Das Projekt wurde im Rahmen der Interreg –IV-A Förderung mit einem Volumen von 3,4 Millionen finanziert. 400.000 Euro davon gingen an die Hochschule Niederrhein, genauer: an die Forschungsinstitute iNano und IMH (Institut für Modellbildung und Hochleistungsrechnen).
Wie bei Verbundprojekten dieser Größenordnung üblich, gab es mehrere – in diesem Fall fünf – Schwerpunktthemen, die von unterschiedlichen Teams erarbeitet wurden. Die Themen Klima, Energie, Licht, Substrat und Wasser wurden durch verschiedene Projektgruppen durchgeführt. Dazu standen der Betrieb Fresh Valley im Greenport Venlo und der Gartenbaubetrieb Hanka in Kempen zur Verfügung. Die in den Versuchen erzielten Ergebnisse wurden nach Auswertung in eine vollständige Systemintegration überführt, die nun für den weiteren Einsatz in der Praxis zur Verfügung steht.
Im IMH-Institut der Hochschule Niederrhein sammelten die Wissenschaftler mittels Simulationen am Computer Daten. Dabei galt es, die komplexe Geometrie eines Gewächshauses zu berücksichtigen und Handlungshinweise für die Anordnung der Ventilatoren zu liefern. Luftströme, Lichteinstellungen, Feuchtigkeit und Temperaturen wurden gemessen. „Ziel war es, die Gleichmäßigkeit von Temperatur, Feuchtigkeit oder Lichteinfall unmittelbar an den Pflanzen auf ein Höchstmaß zu steigern“, sagt Prof. Dr. Peter Farber, Leiter des IMH-Instituts.
Beteiligt am High Tech Greenhouse 2020 waren: ISIS-IC GmbH, Elektro Limburg BV, Grodan, Hoogendoorn Automatisering BV, Vostermans Ventilation BV, Pentair Haffmans BV, Intelli-labs Deutschland, Patron AEM BV, Water IQ BV, Phenospex GmbH, Doppelbauer Anlagentechnik, Innocom-IT, Hochschule Rhein Waal, Wageningen UR Glastuinbouw, Hochschule Niederrhein, Forschungszentrum Juelich,TNO, Greenport Venlo Innovation Center und Regio Venlo Floriade 2012 BV.
Mehr Information: Freddy Dekkers, Projektleiter, Email: info@innovatiecentrumvenlo.nl
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag