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Forschungsprojekt will Logistikstandort Niederrhein verbessern

Mönchengladbach, 28. September. Der Logistikstandort Niederrhein soll weiter gestärkt werden. Das ist das Ziel des Forschungsprojekts „Weiterentwicklung der Logistikregion Rheinland/Niederrhein/Köln (WLN)", an dem die Hochschule Niederrhein beteiligt ist. Das Projekt, an dem außerdem der Rhein-Kreis-Neuss, der Rhein-Erft-Kreis, verschiedene Unternehmen, die IHK Mittlerer Niederrhein sowie die Standort Niederrhein GmbH mitwirken, soll drei Jahre laufen und wird mit 472.000 Euro vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert. Das Gesamtbudget liegt bei 841.000 Euro.

 

Aufgabe der Hochschule Niederrhein innerhalb des Verbundprojekts ist es, Ideen zu entwickeln, wie die Kapazitäten des Neusser Binnenhafens gesteigert werden können. Vor dem Hintergrund des drohenden Lkw-Kollapses auf den Autobahnen der Region sollen künftig mehr Güter auf dem Wasser transportiert werden. Die Binnenhäfen wie der Neuss-Düsseldorfer aber haben ein Problem: Sie können aus Platzgründen nicht weiter wachsen. „Die Häfen bekommen keine neuen Flächen zugewiesen", sagt Prof. Dr. Holger Beckmann, der für die Hochschule Niederrhein das Projekt koordiniert.

 

Andere Ideen müssen her, und um eine davon soll sich die vierköpfige Arbeitsgruppe der Hochschule kümmern: Wo derzeit noch zahlreiche Leercontainer liegen, könnte neue Nutzfläche für den Hafen entstehen. Dies kann beispielsweise durch den Aufbau eines zentralen Leercontainerumschlagplatzes in der Region sowie durch den Aufbau von Lkw-Abruf-Plätzen erfolgen. Auf diese Weise könnten Lkw zeitgerecht zu ihren Bestimmungsorten abgerufen werden.

 

„Wir müssen neue Konzepte für das Leercontainer-Management entwickeln und den Zufluss von Lkw in die Häfen neu regeln", sagt Beckmann. Im Rahmen von Standortplanungen aus logistischer und wirtschaftlicher Sicht sollen hier optimale Ausweichflächen identifiziert werden. Außerdem soll es bei dem Forschungsprojekt darum gehen, ökonomisch sinnvolle Transportrouten zwischen den Binnenhäfen sowie Nord- und Ostseehäfen zu organisieren („Motorways of the sea"), weitere Flächen für die Häfen nutzbar zu machen sowie durch Zusammenlegung ein umfassendes und flexibles Schienennetz in der Region zu schaffen.

 

Logistik ist ein seit Jahren wachsender Forschungsschwerpunkt an der Hochschule Niederrhein. Vor eineinhalb Jahren gründete sich in Mönchengladbach das Forschungsinstitut Gemit (Institut für Geschäftsprozessmanagement mit IT) unter Leitung von Prof. Dr. Holger Beckmann und Prof. Dr. Wilhelm Mülder. Dort wird, orientiert an den Bedürfnissen der Unternehmen, zu den Bereichen Organisation, Strategie, Logistik, IT und Personal geforscht. Im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen gibt es außerdem den Masterstudiengang Produktion und Logistik.

 

Das Projekt „Weiterentwicklung der Logistikregion Rheinland/Niederrhein/Köln (WLN)" wurde im Rahmen des aus dem EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) ko-finanzierten Operationellen Programms für NRW im Ziel „Regionale Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung" 2007-2013 ausgewählt. Aus dem EFRE-Fonds erhält das Land NRW bis 2013 gut 1,3 Milliarden Euro. Die Finanzmittel sind Teil des so genannten Ziel 2-Programms für Gebiete, in denen sich die Wirtschaft neu ausrichtet, um für kommende Herausforderungen gerüstet zu sein. Zusammen mit weiteren Mitteln der Landesregierung und privaten Geldern stehen insgesamt rund 2,5 Milliarden Euro bereit.

 

Weitere Informationen erteilt Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; Email: christian.sonntag@hs-niederrhein.de

 

Autor: Christian Sonntag