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Innovativ
Die Forscherinnen der Hochschule Niederrhein (von links) Vivian Nabi Acho, Katharina Hülse, Dagmar Weßler-Poßberg (Projektleitung), Astrid Taube, Dr. Ann-Marie Krewer (Projektentwicklung und Leitung Bereich Arbeit) und Prof. Dr. Edeltraud Vomberg (Institutsleitung) haben sich um das Ergebnis der Abschlussveranstaltung versammelt: Aspekte, die die Teilnehmer weiterverfolgen möchten.

Führen mit Frauen – Gleichstellung als Ziel der Unternehmensentwicklung

Mönchengladbach, 1. Oktober. Was muss sich verändern, um Gleichstellung zu erreichen? Bei der Abschlussveranstaltung des Projekts "Innovativ! Gemeinsam führen mit Frauen" des Instituts Social Concepts (SO.CON) kamen die Anwesenden einer Antwort sehr nahe. Rund 100 der über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der verschiedenen Maßnahmen in Unternehmen sind der Einladung an die Hochschule Niederrhein gefolgt, um ihr Wissen und ihre Praxiserfahrung zu teilen.

 

Müssen sich Frauen ändern, die Geschlechterrollen, oder doch die Unternehmensstrukturen und -prozesse? Die Grundidee des Projekts sieht vor, dass alle drei Ansätze miteinander verbunden werden. Dagmar Weßler-Poßberg, Leiterin des Projektes, erklärt: "Es mangelt an einem funktionierenden Zusammenspiel von individueller Förderung, Strukturentwicklung und Unternehmenskultur. Gleichstellung kann nicht gelingen, wenn sie nur an einen dieser drei Bausteine geknüpft wird – Gleichstellung muss zu einem Ziel der Unternehmensentwicklung werden."

 

Praxisnah und detailliert wurden in Workshops und einem World-Café verschiedene Aspekte thematisiert: Marketingstrategien als Lernmodell, Aufmerksamkeit für Gender- und Diversitythemen, Karrierebrüche als Karrierechancen, Gestaltung von Teilzeitmodellen in Führung und Lerneffekte aus Lernpartnerschaften.

 

Das Projektteam hat auf Basis des EFQM-Modells (Qualitätsmanagement System) einen Leitfaden zur genderbasierten Selbstbewertung von Unternehmen entwickelt: Unter Beachtung der vorhandenen Vielfalt in der Belegschaft sollen Unternehmensstrukturen, -prozesse und Einzelfördermaßnahen miteinander verknüpft und weiterentwickelt werden, um so Geschlechtergleichstellung zu erreichen. Selbstbewertungen der Unternehmen in den Jahren 2011 und 2013 haben gezeigt, dass die Bereiche "Führung" (z.B. Visionen, Werte und Grundsätze, Steuerung von Ressourcen) und "Mitarbeitende" (z.B. Personal- und Vereinbarkeitspolitik) im Vergleich zu "Strategie" (z.B. Ziele, Umsetzung von Leitlinien) und "Ergebnisbewertung durch Mitarbeitende" recht gute Bewertungen erhalten. In der zweiten Selbstbewertung 2013 zeigen sich Verbesserungen in den einzelnen Bereichen. Am geringsten ist der Fortschritt jedoch bei den Ergebnisbewertungen der Mitarbeitenden. Das Fazit der Forscherinnen: Es gibt Bewegung in den Unternehmen und es werden in den verschiedenen Bewertungsbereichen Fortschritte sichtbar. Diese einzelnen Fortschritte müssen jedoch miteinander verknüpft werden, um als Gleichstellungsergebnis sichtbar zu werden.

 

Das Projekt "Innovativ! Gemeinsam führen mit Frauen" ist auf drei Jahre angelegt und wird mit 1,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds, dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie durch sechs kooperierende Unternehmen gefördert. Ziel der Unternehmen ist es, ihre Führungspositionen adäquater auf beide Geschlechter zu verteilen. Um dies zu erreichen wurden unternehmensübergreifend Trainings- und Coachingangebote unter der Federführung des Zentrums "Frau in Beruf und Technik" umgesetzt und Mentoring-Programme durchgeführt. Darüber hinaus wurden in den jeweiligen Unternehmensstrukturen und Prozessen die Stärken und Verbesserungspotenziale für Gleichstellung/Diversity identifiziert.

 

Die kooperierenden Unternehmen sind die BARMER GEK, die Deutsche Post DHL Bonn, der Landschaftsverband Rheinland Köln, die Kliniken der Stadt Köln gGmbH, die Siempelkamp Giesserei GmbH Krefeld sowie die van Laack GmbH Mönchengladbach.

 

Pressekontakt: Carina Hendricks, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3611; E-Mail: carina.hendricks(at)hs-niederrhein.de

 

Autorin: Carina Hendricks