Mönchengladbach, 27. Juni. Führungspositionen in Unternehmen verstärkt mit Frauen zu besetzen - das kann gelingen, wenn sich Kulturen und Strukturen in den Unternehmen wandelbar zeigen. Das Projekt „Innovativ! Gemeinsam Führen mit Frauen", unter der Federführung von Wissenschaftlerinnen der Hochschule Niederrhein, möchte mit einem Mix aus personenbezogenen Maßnahmen und strukturbezogenen Bewertungsverfahren dazu beitragen, in unterschiedlichen Unternehmenskulturen die Präsenz von Frauen in den Führungsetagen insgesamt zu erhöhen. Am 5. Juli laden die Projektpartner zur Veranstaltung „Gender in Unternehmen. Bewusstsein - Führungsprinzip - Unternehmenserfolg" ins Max-Ernst-Museum in Brühl.
Ziel der Veranstaltung ist es, einen neuen Blick auf das Genderverständnis in Unternehmen zu werfen und die Chancengleichheit von Männern und Frauen auf allen Führungsebenen zu unterstützen. Dazu gibt es verschiedene Vorträge aus Wissenschaft und Praxis. Es geht um „Brücken und Barrieren für Frauen zu Führungspositionen" (Prof. Carsten Wippermann, Kath. Stiftungshochschule München), „Rollenbilder und Stereotypen von erfolgreich berufstätigen Frauen und Männern am Beispiel der deutschen Fernsehkommissare und -kommissarinnen" (Dr. Ines Kappert, taz) und natürlich um Erkenntnisse des Projekts „Innovativ!" (Prof. Dr. Edeltraud Vomberg, Hochschule Niederrhein).
„In Praxis und Wissenschaft wird vielfach das gendergerechte Verhalten von Führungskräften als maßgeblich für den kulturellen Wandel in den Blick genommen. Doch reicht es, nur die Führungskräfte in den Blick zu nehmen? Geht es doch zunächst um die Frage: Was ist gendergerecht?", sagt Dagmar Weßler-Poßberg, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Forschungsinstituts Social Concepts (SO.CON) der Hochschule Niederrhein das Projekt leitet. Es sei zu fragen, in welchen Kontexten und wie Geschlechterrollen wahrgenommen werden: als Ursache für Frauenförderung, mit dem Ziel der Chancengleichheit, als Stereotype oder auch als neue Konkurrenzmodelle für Männer und Frauen? „Diese Fragestellung verstehen wir als Basis, auf der ein unternehmensweites gemeinsames Verständnis der Geschlechterrollen entwickelt und somit Teil der Unternehmenskultur werden kann", sagt Weßler-Poßberg.
Bei dem Projekt „Innovativ! Gemeinsam Führen mit Frauen" kooperieren sechs Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größe. Als Kooperationspartner haben sich die BARMER GEK, die Deutsche Post AG, der Landschaftsverband Rheinland, die Kliniken der Stadt Köln gGmbH, die Siempelkamp Giesserei GmbH sowie die van Laack GmbH zusammengefunden. Das Projekt wird gemeinsam von SO.CON und dem Zentrum Frau in Beruf und Technik aus Castrop-Rauxel umgesetzt. Gefördert wird es im Rahmen der „Bundesinitiative Gleichstellen!", einer Gemeinschaftsinitiative des Bundesarbeitsministeriums, der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände sowie des Deutschen Gewerkschaftsbundes.
Die Veranstaltung „Gender in Unternehmen" findet am 5. Juli, 16 bis 19 Uhr, im Max-Ernst-Museum, Comesstraße 42, 50321 Brühl, statt. Vorab können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Ausstellung „William Copley" besuchen. Copley setzt sich in seinen Bildern „auf ironische Weise mit dem Spiel zwischen Mann und Frau in all seinen Facetten auseinander".
Weitere Informationen zur Anmeldung sowie das Tagungsprogramm unter www.hs-niederrhein.de/forschung/innovativ/
Rückfragen an: Dagmar Weßler-Poßberg, Tel: 02161-186-5705, Dagmar.wessler-possberg@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag