Krefeld/Mönchengladbach. Beim Thema Gleichstellung liegt die Hochschule Niederrhein in Nordrhein-Westfalen auf Rang zwei der Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Damit konnte die Platzierung aus dem Jahr 2019 gehalten werden. Das geht aus dem Gender-Report 2022 des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW an nordrhein-westfälischen Hochschulen hervor.
Grund für die gute Platzierung sind vor allem die hohen Frauenanteile bei den Studierenden und beim hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personal. So gehört die Hochschule Niederrhein mit der Hochschule für Gesundheit zu den einzigen Hochschulen für angewandte Wissenschaften, deren Frauenanteil des hauptberuflichen wissenschaftlichen und künstlerischen Personals über 50% beträgt. Die Hochschule Niederrhein liegt in diesem Bereich sogar 15,7 Prozentpunkte über dem Landesdurchschnitt.
In der Statusgruppe der Professorinnen konnte sich die Hochschule Niederrhein in der Gruppe der Hochschulen für angewandte Wissenschaften von Platz 8 in 2017 auf Platz 7 in 2020 steigern. Sie liegt mit einem Frauenanteil von 27,9% bei den Professuren knapp über dem NRW-Durchschnitt (26,9%).
Bei den Studierenden erreicht die Hochschule die Geschlechterparität (51,6 Prozent Frauen). Mehr Frauen als Männer studieren lediglich an der Bochumer Hochschule für Gesundheit (83,8 Prozent).
Bezogen auf einzelne Fächergruppen sticht die Hochschule Niederrhein in der Gruppe „Ingenieurwissenschaften“ heraus. Landesweit ist sie eine von drei Hochschulen, deren Frauenanteil nahe an der 40%-Marke liegt und somit den Landesdurchschnitt von 23,9% deutlich übersteigt. Das hat sie insbesondere den ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen Textil- und Bekleidungstechnik und Oecotrophologie zu verdanken, an dem der Frauenanteil über 70 Prozent liegt.
In den Führungsgremien der Hochschule zeigt sich kein einheitliches Bild. Der Hochschulrat ist paritätisch besetzt. Im Präsidium ist eines der vier Mitglieder seit Ende des letzten Jahres weiblich. Die Fachbereichs-Leitungen sind ausschließlich männlich, werden jedoch durch einen hohen Anteil an Studien- und Prodekaninnen unterstützt. Lediglich zwei der fünf Dezernate in der Verwaltung werden von Frauen geleitet. Im Senat liegt der Anteil der Senatorinnen mit 54,2% deutlich oberhalb des Landesdurchschnitts und hat sich seit 2019 um knapp 13% gesteigert. „Es gibt noch einiges zu tun, aber wir sind dabei“, so Dr. Sandra Laumen, Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Niederrhein.
Der Genderreport des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW betrachtet mit dem Report 2022 zum fünften Mal die Frauen- und Männeranteile an den 37 Hochschulen in Trägerschaft des Landes.