Krefeld, 15. Juli. 76 Absolventen aus den vergangenen drei Semestern wurden gestern Abend am Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein verabschiedet. Heute können den ganzen Tag über die Exponate der jungen Designkrefelder besichtigt werden und zwar erstmals an vier Ausstellungsorten: Am Frankenring 20, im Werkkontor Krefeld, in der Dokumentationsstelle für urbane Ausstellungsformen am Westwall und im Kunstverein in Willich.
Zur Eröffnung der Werkschau 2016 richtete Dekanin Prof. Nora Gummert-Hauser das Wort an die Absolventinnen und Absolventen: „Heute ist oft von der Beschäftigungsfähigkeit der Studierenden die Rede. Ihr habt gelernt, die Dinge von allen Seiten zu betrachten, zu beleuchten und zu hinterfragen. Ihr habt gelernt eure Entwürfe zu zeigen, euch der Diskussion zu stellen und Entscheidungen zu treffen. Auch das befähigt zum Beruf und zum Leben.“ Bei der Werkschau zeigten die Absolventen unter dem Motto „Gestaltung der Zukunft“ ihre Arbeiten aus dem Kommunikationsdesign sowie Produkt- und Objektdesign.
Philipp Schütz, 27, Master-Absolvent, hat ein Stecksystem für Möbel entwickelt, das die Do-it-yourself-Bewegung ansprechen soll. Seine Erfindung ist eine metallene Steckverbindung, die ausgerichtet ist für die normierten Dachlatten, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt. Unterschiedlich gesteckt kann man mit diesem System aus Dachlatten und Brettern Regale, Tische, Side-Boards und vieles mehr selbst bauen. „Ich ermögliche anderen Leuten, individuell ihre Möbel zu designen“, erklärt der gebürtige Kasseler, der extra für das Studium nach Krefeld gezogen ist.
Sabrina Stutzmann, 28, hat eine flexible Umkleidekabine als multifunktionalen Raumteiler für kleine Boutiquen entwickelt. Wer ein Kleidungsstück ausprobieren möchte, stellt sich unter den an der Decke hängenden Raumteiler und zieht einen Rundvorhang mit beiden Händen hinunter. Vor Blicken geschützt, kann man sich jetzt umziehen. Anschließend zieht man den Vorhang wieder hoch. Die Bachelor-Absolventin hat bereits eine Festanstellung in einem Bielefelder Textilunternehmen, wo sie Produkte entwickelt. Für ihre Umkleidekabine hat sie Marken- und Designschutz beantragt.
Eine ganz andere Stoßrichtung hat die Arbeit der Kommunikationsdesignerinnen Lisa Natrup und Fabienne Reinking. Sie haben ein interaktives E-Book entwickelt, das über Schlaganfälle informiert. „Bis 2024 werden 3,4 Millionen Menschen in Deutschland einen Schlaganfall erleiden“, sagt Lisa Natrup. „Wir wollen die unter 30-Jährigen informieren, was in einem solchen Fall zu tun ist, denn schnelle Hilfe ist wichtig.“ So erhält man in dem interaktiven Buch Tipps, woran man einen Schlaganfall erkennt.
Aber auch Arbeiten wie die von Christina Schmetzke sind zu sehen: Die Bachelor-Absolventin hat sich mit den Keimzellen des Lebens auseinandergesetzt und entsprechende Radierungen in Szene gesetzt. In dern Werkstätten der Shedhalle, im Bernhard-Pfau-Gebäude und auf dem Campus am Frankenring 20 sind die Arbeiten heute bis 20 Uhr öffentlich zugänglich. Es gibt Führungen, Bewerbungsberatungen, außerdem ein Grill und Chill im Innenhof.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat Hochschulkommunikation, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag
