Krefeld, 22. Februar. Sie gelten als die Lichtquelle der Zukunft: OLEDs - organische Leuchtdioden - könnten die Beleuchtungsindustrie revolutionieren. Grund dafür ist nicht nur ihr natürliches Licht und ihre extreme Dünne, sondern auch die Art und Weise, wie sie dieses Licht abgeben: diffus über die gesamte Oberfläche. Die neue Technologie ist erst kurz auf dem Markt und augenblicklich noch teurer als herkömmliche Lichtquellen. Auch in Sachen Effizienz liegen OLEDs erst am unteren Rand ihrer Möglichkeiten. Doch dies soll sich bald ändern. An der Hochschule Niederrhein arbeiten Wissenschaftler mit mehreren Partnern aus der Wirtschaft im Rahmen des Verbundprojekts „HARPOON" - die Abkürzung steht für Hochgeschwindigkeits-Abscheidung restriktiv präziser organisch optoelektronischer Nanoschichten - an der OLED von morgen. Ziele des Projektes, welches von der Philips Technologie GmbH geleitet wird, sind die Steigerung der Energieeffizienz, die Optimierung der OLED Produktion und damit eine kostengünstigere Herstellung der Leuchtmittel in größerer Stückzahl.
Die Forscher der Hochschule Niederrhein erforschen innerhalb des Projektes numerische Strömungssimulations-Methoden und entwickeln Programme, die für Beschichtungsströmungsvorgänge im Übergangsbereich vom Fein- zum Hochvakuum geeignet sind. Diese Grundlagenforschung erfolgt am Institut für Modellbildung und Hochleistungsrechnen (IMH). Die dortigen Wissenschaftler sind spezialisiert in der Entwicklung mathematische Modelle und der Simulation technischer Prozesse.
Um die gestellten Aufgaben zu lösen, arbeiten die Forscher an der Verbindung eines kommerziellen CFD-Programms für Numerische Strömungssimulation mit einem Open Source Code. Die Numerische Strömungssimulation - kurz CFD für Computational Fluid Dynamics - ist eine etablierte Methode der Strömungsmechanik mit dem Ziel, mit numerischen Methoden ein vorgegebenes strömungsmechanisches Problem zu lösen. Mit CFD lassen sich Entwicklungsvorgänge zur Optimierung von industriellen Fertigungsprozessen, beispielsweise zur Verbesserung der Energieeffizienz, schneller, mit höherer Qualität und kostengünstiger darstellen. Um die aufwändigen Rechnungen in angemessener Zeit durchführen zu können, beschafft die Hochschule Niederrhein derzeit einen neuen Hochleistungsrechner: ein Parallelrechencluster mit 128 Rechenkernen wird den Wissenschaftlern die notwendige Leistung für ihre Arbeit zur Verfügung stellen.
Die Hochschule Niederrhein ist mit vier Professoren (Prof. Dr. Peter Farber, Prof. Dr. Dirk Roos, Prof. Dr. Heyko Jürgen Schultz und Prof. Dr. Peer Ueberholz) sowie drei wissenschaftlichen Mitarbeitern aus den Fachbereichen Elektrotechnik und Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Chemie und zwei Instituten in dem Hightech-NRW-Projekt vertreten. Das Projekt wird über zwei Jahre mit 15 Millionen Euro vom Land NRW gefördert. 177.000 Euro fließen als projektbezogene Zuwendung an das IMH.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822-3610; E-Mail: christian.Sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag