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Kai Müller (Geschäftsführer AUTOonline), Oliver Christen, Prof. Dr.-Ing. Regina Pohle-Fröhlich, Prof. Dr. Christoph Dalitz (v.l.n.r.)

Hochschule Niederrhein entwickelt Verfahren zur automatischen Klassifizierung von Autobildern

Krefeld, 02. August. Einen Algorithmus für die automatische Erkennung von Autobildern hat das Forschungsinstitut iPattern der Hochschule Niederrhein entwickelt. Auftraggeber für die anwendungsorientierte Forschungsarbeit war das Neusser Unternehmen AUTOonline, das international Restwerte verunfallter Fahrzeuge über eine Internet-basierte Verkaufsplattform ermittelt. Ziel der Kooperation war es, die Fotos von beschädigten Fahrzeugen anhand ihrer Aussagekraft sortieren zu können. Das Unternehmen will damit seinen Service weiter ausbauen.

 

"Pro Tag erhalten wir rund 35.000 Fotos von Fahrzeugen", sagt Kai Müller, Geschäftsführer von AUTOonline. Diese Bilder sind häufig nicht nach Relevanz geordnet. Sachverständige oder Versicherer fotografieren die Fahrzeuge und schicken die Bilder an AUTOonline, um in der Restwertbörse aufgenommen zu werden. Das Problem: Bei so vielen Fotos ist es nicht möglich, diese manuell mit Stichworten wie Außenansicht, Innenansicht, Reifen oder Motor zu versehen. Für die - ausschließlich gewerblichen - Kunden wäre aber eine solche Verschlagwortung und darauf aufbauende Sortierung eine erhebliche Zeitersparnis.

 

"Unsere Fragestellung war nun: Wie können wir diese Bilder klassifizieren?", umreißt Prof. Dr. Christoph Dalitz die Problemstellung. Dalitz ist Professor am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik und Mitglied des Forschungsinstituts iPattern. Dort werden Algorithmen entwickelt, um automatisch Muster zu erkennen. Dies ist in der Praxis häufig gefragt, sei es bei der Werkstoffprüfung, der medizinischenDiagnose, der Auswertung von Video- und Audiodaten oder bei der Informationsgewinnung aus großen Datenbeständen.

 

Das Problem in diesem Fall war die extreme Heterogenität der Fotos von beschädigten Fahrzeugen. Dabei ist noch nicht einmal sichergestellt, dass auf den Bildern überhaupt Fahrzeuge abgebildet sind. Ein Beispiel: Die Nullen am Tachometer auf einer Detailaufnahme werden von Standardalgorithmen als Reifen erkannt. Hier war es Aufgabe der Wissenschaftler, ein Verfahren zu entwickeln, das aus den Bildern Kennzahlen berechnet und die Bilder anhand dieser sortiert. Der Algorithmuserkennt nun mit hoher Wahrscheinlichkeit Außenansichten unter den Fahrzeugbildern. Wie Kai Müller berichtet, wird das Unternehmen AUTOonlinedirekt mit der Integration der automatisierten Bilderkennung beginnen und er hat darüber hinaus bereits das nächste Projekt mit dem iPattern-Institut geplant.

 

In dem sechsmonatigen Projekt wurden die Professoren Christoph Dalitz und Regina Pohle-Fröhlich von dem Informatikstudenten Oliver Christen unterstützt. "Ich konnte bei dem Forschungsprojekt umsetzen, was ich vorher in den Lehrveranstaltungen zur Mustererkennung und Bildanalyse gelernt habe", sagt Christen. Der 23-Jährige studiert am FachbereichElektrotechnik und Informatik den Masterstudiengang Informatik.

 

Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; E-Mail: christian.sonntag(at)hs-niederrhein.de

Links:

www.hs-niederrhein.de/forschung/ipattern/


Autor: Christian Sonntag