Mönchengladbach, 4. Juni. Wie können mittelständische Arbeitgeber attraktiver werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit das Interreg-Projekt EURAGA (Euregionale Arbeitgeberattraktivität) an der Hochschule Niederrhein. Dafür arbeiten die Forschungsinstitute GEMIT (Institut für Geschäftsprozessmanagement und IT) und NIERS (Niederrhein Institut für Regional- und Strukturforschung) 15 Monate lang mit sieben deutschen und drei niederländischen Firmen eng zusammen.
„Die kleinen und mittleren Unternehmen der Region stehen vor großen Herausforderungen. In Zeiten des demografischen Wandels wird es für sie immer schwieriger, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu halten“, sagt Cornelia Hülsmann vom Institut GEMIT, die das Projekt koordiniert. Für professionelle Personalrekrutierung und- bindung fehle es ihnen oft an den notwendigen Ressourcen. Die Folge: Viele qualifizierte Fachkräfte verlassen das Unternehmen vorzeitig wieder, oder sie finden erst gar nicht den Weg zum Mittelständler in der deutsch-niederländischen Grenzregion.
Für die Euregio, die ohnehin laut einer Studie des Instituts NIERS unter einer Abwanderung von Akademikern, dem sogenannten Brain Drain, leidet, ist das eine gefährliche Entwicklung. Um zukunftsfähig zu bleiben, sind die Themen Mitarbeiterrekrutierung, Mitarbeiterbindung, Mitarbeiterentwicklung und Arbeitgeberattraktivität für die Unternehmen enorm wichtig.
„Wir erarbeiten gemeinsam mit den Unternehmen eine Statusanalyse und gehen dann gezielt die jeweiligen Probleme in den Unternehmen an“, erklärt Cornelia Hülsmann. Ziel ist es, den Unternehmen konkrete Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben, um sich als attraktiver Arbeitgeber im Gebiet der Euregio rhein-maas-nord zu profilieren. Im Rahmen des Projekts werden bewährte personalwirtschaftliche Tools auf die Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten. Ein besonderer Projektfokus liegt auch auf kreativen Neuentwicklungen. Der Wissenstransfer von aktuellen Erkenntnissen aus Wirtschaft und Wissenschaft ist obligatorisch. Geplant sind darüber hinaus grenzüberschreitende Workshops zum Know-How-Transfer der beteiligten Unternehmen.
EURAGA ist ein Projekt der Euregio rhein-maas-nord. Gefördert wird dieses Projekt im Rahmen des INTERREG IV A-Programms. Das Deutschland-Nederland-Projekt hat eine Laufzeit von 15 Monaten. Es verfügt über ein Gesamtvolumen von rund 600.000 Euro und wird von der EU, der Provincie Limburg und der Bezirksregierung Düsseldorf gefördert.
Pressekontakt: Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 02151 822-3610, E-Mail: christian.sonntag@hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag