Krefeld, 8. Mai. Eindrucksvoller kann man die Nähe zur regionalen Wirtschaft nicht zeigen: Die Hochschule Niederrhein begrüßte gestern Abend gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein (IHK) bei dem Krefelder Papiermaschinenhersteller Voith ihre neuen Professoren. Die 15 zwischen dem 1. Mai 2011 und dem 1. März 2012 an die Hochschule Niederrhein berufenen sechs Professorinnen und neun Professoren erhielten zur Begrüßung ein Margeriten-Bäumchen, passend zum Motto der Veranstaltung: „Die Bäume mit tiefen Wurzeln sind die, die hoch wachsen."
Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg verband das Motto mit einem Bekenntnis zur Region: „Wir wollen die Hochschule der Region sein. Hier in der Region geben wir den Ton an, aus der Region zieht diese Hochschule ihre Kraft." Schließlich könne die Hochschule Niederrhein auf über 150 Jahre alte Vorgängerinstitute verweisen wie die „Crefelder Höhere Webschule". Dadurch habe sie tiefe Wurzeln in der Region geschlagen und sei auch deswegen heute so erfolgreich.
Die unbedingte Praxisnähe der Lehre und Forschung sei aber auch der intensiven Zusammenarbeit mit der IHK zu verdanken. Die IHK habe nicht nur bei der Gründung der Vorgängerinstitute eine wesentliche Rolle gespielt, sie habe auch vor 30 Jahren das duale Studium mit ins Leben gerufen. „Wir sind Pioniere und Wegbereiter des dualen Studierens", sagte von Grünberg. Gerade bei dieser Form des Studierens, bei der eine Berufsausbildung in einem Unternehmen mit einem Bachelorstudium an der Hochschule verbunden werde, komme die Nähe der Hochschule zum Arbeitsmarkt und zur regionalen Wirtschaft zum Ausdruck.
Auch IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Porschen erinnerte an die historisch bedingte Nähe der Industrie- und Handelskammer zur Hochschule Niederrhein. Ausdruck dessen sei unter anderem die gemeinsame Begrüßung der neuen Professoren, die nunmehr zum vierten Mal in dieser Form stattfand. „Heute wollen wir nicht nur die Professoren vorstellen, sondern sie zugleich mit Unternehmen der Region zusammenbringen, die zu Ihnen passen könnten", sagte Porschen. „Unser Ziel ist es, dass Sie hier Wurzeln schlagen und intensive Beziehungen zur regionalen Wirtschaft aufbauen."
Gemeinsam mit der Hochschule lud die IHK Wirtschaftsvertreter aus den Branchen ein, die thematisch auf den selben Feldern agieren, auf denen die Professoren lehren und forschen. Auf diese Weise sollen Professoren und Praktiker künftige Kooperationsmöglichkeiten ausloten können. Bei der Veranstaltung waren neben Angehörigen der Hochschule auch zahlreiche Vertreter vor allem mittelständischer Unternehmen zu Gast. Mit ihnen führten die Neuberufenen im Laufe des Abends Matching-Gespräche, um künftige Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.
Die 15 neuen Professoren verteilen sich auf alle zehn Fachbereiche der Hochschule Niederrhein. Sie lehren und forschen künftig in Krefeld und Mönchengladbach in den Fachbereichen Gesundheitswesen, Wirtschaftsingenieurwesen, Wirtschaftswissenschaften, Textil- und Bekleidungstechnik, Sozialwesen, Oecotrophologie, Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Elektrotechnik und Informatik, Design sowie Chemie.
Die Hochschule Niederrhein baut derzeit ihr wissenschaftliches Personal aus, um bei steigenden Studierendenzahlen die Qualität der Lehre aufrecht zu erhalten und auszubauen.
Die neuen Professorenstellen werden mit Geldern aus dem Hochschulpakt 2020 II finanziert. Dieser Pakt vom Sommer 2010 sichert den Fachhochschulen finanzielle Unterstützung zu, um die steigenden Studienanfängerzahlen besser bewältigen zu können. Demnach kann die Hochschule Niederrhein in den Jahren 2011 bis 2015 insgesamt 4350 Studierende zusätzlich aufnehmen. Das sind mehr zusätzliche Studierende als an den meisten anderen Fachhochschulen in Nordrhein-Westfalen.
Derzeit studieren rund 12.000 junge Menschen an der Hochschule Niederrhein (Stand Wintersemester 2011/12). Sie werden betreut von 241 Professorinnen und Professoren. Bis zum Ende des Jahres 2012 wird die Zahl der Professoren auf 250 steigen. Im folgenden Jahr wird mit 262,5 Professorenstellen der Höchststand erreicht sein.
Weitere Informationen erteilt Dr. Christian Sonntag, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Hochschule Niederrhein: Tel.: 02151 822 3610; Email: christian.sonntag(at)hs-niederrhein.de
Autor: Christian Sonntag