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Energiezentrum SKW E²
Von rechts nach links: Carsten Liedtke, Hans-Hennig von Grünberg, Ingela Tietze und Johannes Funck nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung.

Hochschule Niederrhein und Stadtwerke Krefeld vereinbaren Gründung des SWK-Energiezentrums E²

Krefeld, 6. Juni. Deutschland sucht derzeit nach neuen Lösungen für die Energieversorgung der Zukunft. Die Zielstellungen der EU, bis zum Jahr 2020 den CO²-Ausstoß zu reduzieren und die Integration regenerativer Energien zu erhöhen sowie eine Energieeinsparung um 20 Prozent zu erzielen, erfordern die Entwicklung neuer flexibler, effizienter und intelligenter Energieversorgungskonzepte. Hochschule Niederrhein und SWK Stadtwerke Krefeld sind sich hierbei einig: Die Energiewende muss vor Ort beginnen. Hierfür unterzeichneten sie jetzt eine Kooperationsvereinbarung.

 

Demnach gründet die Hochschule Niederrhein zum 1. Januar 2012 ein interdisziplinäres Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik. Gefördert wird die Hochschule dabei von den Krefelder Stadtwerken, die als Namensgeber des neuen Forschungszentrums fungieren: „SWK-Energiezentrum E² - Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik der Hochschule Niederrhein".

 

„Unbedingte Praxisnähe in Lehre und Forschung - das ist das Wesensmerkmal einer guten Fachhochschule. Unsere Forschungsprojekte, das sind ganz konkrete Probleme aus der Praxis, mit deren Bearbeitung wir gleichzeitig die Berufsbezogenheit unserer Studiengänge garantieren. Dieser Gedanke stand Pate bei der Gründung des SWK-Energiezentrums, ein gelungenes Joint-Venture von Hochschule und einem namhaften Unternehmen der Region", sagte Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung am Montag. Außerdem könne sie in der Forschung und in der Lehre ihre Kompetenz bei einem gesellschaftlichen Megathema wie Energie einbringen.

 

Als traditionelles, in Krefeld verwurzeltes Unternehmen mit Wirkung in die Region kann die SWK auf eine mehr als 150-jährige Erfahrung und Kompetenz im Bereich der Energieerzeugung, -verteilung sowie im Energievertrieb zurückblicken. „Nachdem die SWK bereits seit vielen Jahren jungen Menschen die Möglichkeit gibt, ihre Master- oder Bachelorarbeit innerhalb des Unternehmens durchzuführen, bieten wir seit Anfang dieses Jahres auch Stipendien für drei Studierende der Hochschule Niederrhein an. Mit dem neuen SWK-Energiezentrum am Standort Krefeld gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter", sagte SWK-Vorstand Carsten Liedtke.

 

Das Energiezentrum soll sich unter anderem mit den Herausforderungen zukünftiger Energiesysteme sowie der steigenden Nachfrage nach Energie beschäftigen: Wie sehen die Energiesysteme der Zukunft aus? Wie geht man mit der steigenden Zahl dezentraler Energieeinspeiser um? Welche Möglichkeiten gibt es, Energie effizienter und nachhaltiger zu nutzen? Lehre und Forschung sollen eng verzahnt sein. Einerseits werden aktuelle Ergebnisse in die Lehrveranstaltungen integriert, andererseits arbeiten die Studierenden in Projekten an aktuellen Fragestellungen mit. Die SWK wird dabei Energiethemen aus allen vier Geschäftsbereichen - Energie, Wasser, Entsorgung und Verkehr - in die Kooperation einbringen. „Dadurch schaffen wir es, den Studierenden ein Lehrangebot zu bieten, mit dem sie künftig das Schlüsselthema Energie verantwortungsvoll gestalten können", sagte Prof. Dr. Ingela Tietze, die das Energiezentrum leiten wird.

 

Insgesamt sollen zehn Professoren in dem Energiezentrum lehren und forschen. Bis zum 1. Januar 2012 sollen acht an der Hochschule Niederrhein tätig sein. Eingebunden sind die Fachbereiche Eletrotechnik und Informatik, Maschinenbau und Verfahrenstechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen. Das interdisziplinäre Lehr- und Forschungsangebot soll Energie-, Umwelt- und Managementanalysen für Unternehmen der Region anbieten und Verbesserungspotenziale aufzeigen.

 

Für die SWK Stadtwerke Krefeld ist der Forschungs- und Entwicklungsbereich kein Neuland. Mit ihrer Beteiligung an aktuell vier Bundesforschungsprojekten („Intelliekon", „E-DeMa", Einsatz von Hybridbussen, Einsatz von Hybridabfallsammlern) zeigt die SWK, dass sie Verantwortung übernimmt und Neuerungen gegenüber aufgeschlossen ist. „Unser Interesse für energieeffiziente Lösungen wie bei den Intelliekon- und E-DeMa-Projekten und der SWK-Fokus auf alternative Fahrzeugtechniken qualifizieren uns als Innovationstreiber sowie verlässlicher und kompetenter Forschungspartner", betont Johannes Funck, Geschäftsführer der SWK SETEC GmbH und Koordinator der Kooperation im SWK-Konzern.

 

Die Kooperation zwischen der SWK und der Hochschule Niederrhein läuft ab 1. Januar 2012 und ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Das „SWK-Energiezentrum E² - Lehr- und Forschungszentrum für Energiemanagement und Energietechnik der Hochschule Niederrhein" wird durch die SWK jährlich mit einem Betrag von 200.000 Euro unterstützt. Dieses Geld wird in Forschungs-und Entwicklungsprojekte umgesetzt, die für die SWK relevant sind. Welche Projekte das sein werden, darüber entscheidet der paritätisch aus Hochschul- und SWK-Mitgliedern besetzte Beirat des Energiezentrums. Die Projekte werden dann von den Mitarbeitern des Energiezentrums und / oder von Studierenden der angeschlossenen Fachbereiche bearbeitet.

 

Die Kooperationspartner sind außerdem bestrebt, praxisorientierte Bildungskonzepte für die SWK-Mitarbeiter anzubieten, die durch eine Vermittlung wissenschaftlicher Kenntnisse zusätzliches Know-how für die tägliche Arbeit an die Hand gibt. Die Kooperation bietet eine interessante Möglichkeit der Rekrutierung des Ingenieur-Nachwuchses für die SWK und soll angehenden Studenten eine berufliche Orientierung für die Zukunft geben.

 

Autor: Christian Sonntag