Weil sie mit ihren Abschlussarbeiten herausragende Leistungen erbracht haben, sind ausgewählte Studierende vom Senat der Hochschule Niederrhein (HSNR) gewürdigt worden. Neun Studentinnen von insgesamt 2000 Bachelor- und Masterabsolvent:innen der HSNR erhielten die mit jeweils 1000 Euro dotierten Senatspreise.
Zu den Geehrten gehört Rosa Sonntag vom Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik mit ihrer Bachelorarbeit „Handustrie“. In ihrer Arbeit entwickelte sie ein Konzept, wie Handwerk und Industrie durch kooperative Produktentwicklung im Co-Design weiterentwickelt und nachhaltig in die Zukunft geführt werden können. Dazu recherchierte sie europaweit und führte Interviews mit Expert:innen der Textil- und Lederindustrie.
Um die Klimaziele zu erreichen, müssen Energiesysteme effizient betrieben werden. Dafür werden Computersimulationen genutzt, die mithilfe mathematischer Optimierung den besten Systemzustand berechnen. In ihrer Masterarbeit verglich Louisa Zaubitzer vom Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik drei Optimierungsmethoden in Bezug auf Rechenzeit und Genauigkeit miteinander.
Bachelorabsolventin Carina Hauschulz vom selben Fachbereich beschäftigte sich in ihrer Arbeit mit der Prozessoptimierung einer kontinuierlichen Zuckerlöseanlage. Um die Produktionsleistung zu steigern, hat Hauschulz Maßnahmen wie die Regler-Anpassung, eine erhöhte Zuckerzufuhr oder die Senkung der Lösetemperatur vorgenommen. Durch ihre Optimierungen wurde der Durchsatz um 58 Prozent erhöht und 20 Prozent an Energie eingespart.
Die Lebensmittelverschwendung von Studierenden stand im Mittelpunkt der Bachelorarbeit von Sarah Gertz vom Fachbereich Oecotrophologie. Die Studentin verwendete in ihrer Arbeit das Beobachtungsinterview als Methodik. Vom Einkaufsverhalten im Supermarkt über das Waschen von Lebensmitteln: Sie beobachtete, wie der Student handelt, was er sagt und welche Entscheidungen er trifft. Anschließend stellt sie ihm konkrete Fragen, um sein Handeln besser nachzuvollziehen.
Katharina Kampmann (Fachbereich Oecotrophologie) befasste sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit mit der gesamten Studienlage zum Verzehr von Gemüse vor Kohlenhydraten und dessen Auswirkungen auf Blutzucker und Insulin. Die Studien fasste sie in einem Review zusammen und schlussfolgert: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Einhalten dieser Reihenfolge einen positiven Einfluss auf den Blutzucker und kurzfristigen Insulinspiegel haben könnte. Allerdings sieht die Studentin, die die Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Institut für Biometrie und Epidemiologie am Deutschen Diabetes-Zentrum durchführte, weiteren Forschungsbedarf.
Kann Künstliche Intelligenz (KI) als Ernährungsberater für Schwangere dienen? Mit dieser Frage setzte sich Laura Rabsteinek auseinander. In ihrer Bachelorarbeit überprüfte und bewertete sie Ernährungspläne, welche von KI generiert wurden und zeigte deren Schwächen auf.
Für die beste Arbeit in der Kategorie „Gender und Gleichstellung“ wurde Džina Bešić vom Fachbereich Design ausgezeichnet. In ihrer Bachelorarbeit thematisiert sie die Diskriminierung von Frauen, insbesondere im Internet. Die gesammelten Eindrücke hielt sie konzeptionell und gestalterisch in einem Glossar fest, welches Kategorien wie Abtreibung, Gender Pay Gap oder Sexismus beinhaltet.
In ihrer Masterarbeit hat sich Milena Hake vom Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen mit der Zukunft des Shoppings befasst. Konkret untersuchte sie das Einkaufserlebnis in virtuellen Shops in immersiven Umgebungen wie dem Metaverse. Hierzu befragte sie Vertreter:innen der Generation Z. Ihre Ergebnisse zeigen, dass gerade die sensorische, soziale und immersive Dimension des Einkaufserlebnisses hierbei eine bedeutsame Rolle spielen.
Daria Kozica vom Fachbereich Gesundheitswesen analysierte in ihrer Masterarbeit den Zugang zur Erwerbsminderungsrente aufgrund von psychischen Erkrankungen. Dabei stellte sie einen Anstieg von Erwerbsminderungsrentenzugängen um 30 Prozent zwischen 2007 und 2021 fest. Sie arbeitete Auffälligkeiten wie beispielsweise regionale oder geschlechtsspezifische Unterschiede sowie wichtige Einflussfaktoren wie Hausarztdichte oder Haushaltseinkommen heraus.
Senatsvorsitzender Professor Dr. Georg Oecking lobte in seiner Laudatio die Vielfalt der eingereichten Arbeiten und betonte: „Leistung ist weiblich! Alle Preise wurden in diesem Jahr von Absolventinnen gewonnen!“
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung vom Duo „Wir Sind Hier“. Sängerin Nina Lentzsch studiert Kulturpädagogik und Kulturmanagement am Fachbereich Sozialwesen der HSNR.
Die Studierenden können sich für den Senatspreis nicht direkt bewerben: Ihre jeweilige Prüferin bzw. ihr Prüfer schlägt die Arbeit dem Prüfungsausschuss in den Fachbereichen vor, der wiederum die Anregungen an den Senat weitergibt. Eine Senatsjury wählt dann die Preisträger:innen aus.