Krefeld, 10. November. Vor vier Jahren kam er aus dem Kosovo nach Deutschland, ohne ein Wort Deutsch zu können, heute schreibt er seine Bachelorarbeit im Studienfach Informatik an der Hochschule Niederrhein. Zwischenzeitlich arbeitete er als Fachtutor, lehrte Informatik in Sambia und half seinen Landsleuten aus dem Kosovo, wenn diese in Deutschland studieren wollten: Bujar Zabeli ist ein außergewöhnlicher ausländischer Student. Das fanden auch Präsidium und Senat der Hochschule Niederrhein. Sie zeichneten ihn jetzt mit dem Preis des DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst) aus.
Der mit 1000 Euro dotierte Preis wird jährlich an ausländische Studierende vergeben. Gewürdigt werden soll der Umstand, dass die zahlreichen ausländischen Studierenden an deutschen Hochschulen das Leben dort in kultureller und akademischer Hinsicht enorm bereichern. „Ich wusste gar nicht, dass es diesen Preis gibt", sagte Zabeli, nachdem er über die Ehrung informiert worden war. „Es ist toll, dass meine Arbeit und Engagement so geschätzt wird."
Der 23-Jährige studiert am Fachbereich Elektrotechnik und Informatik den Bachelorstudiengang Informatik im siebten Semester. Für den Preis vorgeschlagen wurde Zabeli von dem Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Georg Schulte. „Herr Zabeli studiert zielstrebig und mit gutem Erfolg und engagiert sich in vielfältiger Weise", begründete Schulte seine Wahl.
Bujar Zabeli kam vor vier Jahren nach Krefeld. Bevor er das Studium aufnehmen konnte, absolvierte er an der Hochschule Niederrhein einen einjährigen Deutsch-Sprachkurs. Nach dem erfolgreichen Abschluss nahm er das Informatikstudium auf. Zabeli arbeitete zwei Jahre lang als Fachtutor Mathematik. Er half Landsleuten aus dem Kosovo bei der Aufnahme eines Studiums in Deutschland. Vergangenen Sommer war er für das Projekt „Football for Hope" fünf Wochen in Sambia und unterrichtete dort junge Menschen in den Bereichen Informationstechnik und Netzwerktechnologien.
Autor: Christian Sonntag