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Nanoidenter
Der Nanoidenter

Kleiner Pieks liefert viele Informationen - HN nimmt Nanoindenter in Betrieb

Krefeld, 12. Juni. Das Kompetenzzentrum STAR (Surface Technology Applied Research) der Hochschule Niederrhein hat den Nanoindenter TTX der Schweizer Firma CSM in Betrieb genommen. Die Nanoindentation ist ein Untersuchungsverfahren, das extrem präzise Aussagen über die Härte und das Dehnverhalten von Werkstoffen und Oberflächensystemen ermöglicht.

 

„Dieses Gerät ist ein Alleinstellungsmerkmal für unsere Hochschule. Ähnliche Geräte sind in der Region kaum vorhanden", erklärt Professor Dr. Markus Lake vom Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Ermöglicht wurde die Anschaffung unter anderem durch Fördermittel aus dem „FH-Basis-Geräteprogramm" des Landes Nordrhein-Westfalen. Aus diesem Topf wurde knapp die Hälfte des Kaufpreises von etwa 120.000 Euro zur Verfügung gestellt.

 

In der Dünnschichttechnologie, die sich mit der Herstellung und Bearbeitung von dünnen Schichten unterschiedlicher Materialien beschäftigt, wird die Nanoindentation eingesetzt, um Hartstoffschichtsysteme untersuchen zu können. Dabei kommt es darauf an, dass die Bückle-Regel berücksichtigt wird. Diese Regel besagt, dass der Indenter nur ein Zehntel der Schichtdicke in die Oberfläche der Schicht eindringen darf, um negative Einflüsse auf das Messergebnis des Grundwerkstoffs auszuschließen.

 

Mit dem hochgenauen Analysesystem können weg- und lastgesteuerte Messungen durchgeführt werden. Durch die hohe Verfahrensgenauigkeit und extrem gute Reproduzierbarkeit wird sichergestellt, dass die zu untersuchenden Bereiche, zum Beispiel einzelne Gefügebestandteile, feinste Strukturen an Mikrobauteilen oder Phasenbestandteile, sicher „getroffen" werden. Besteht die Gefahr, dass Messungen durch Schall oder andere Einflussfaktoren beeinflusst werden, kann die Untersuchung zeitgesteuert in den ruhigen Nachtstunden erfolgen.

 

Der Nanoindenter wird neben dem schwerpunktmäßigen Einsatz in den Forschungsgebieten des STAR-Kompetenzzentrums auch für die praxisnahe Ausbildung des akademischen Nachwuchses eingesetzt. Die Masterstudierenden des neuen Studiengangs Produktentwicklung im Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Oberflächentechnik lernen das Verfahren grundlegend kennen.

 

Pressekontakt: Tim Wellbrock, Referat für Presse und Öffentlichkeitsarbeit, Hochschule Niederrhein, Tel.: 02151 822 2934; E-Mail: tim.wellbrock@hs-niederrhein.de

 

Autor: Tim Wellbrock