Krefeld, 8. Januar. Alljährlich vergibt die Hochschule Niederrhein den Lehrpreis für besonders gute Lehrveranstaltungen. Für das Jahr 2013 heißen die Preisträger Prof. Dr. Marina-Elena Wachs, Prof. Ellen Bendt (beide Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik) sowie Prof. Dr. Claus Brell (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften). Die Lehrpreisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von jeweils 2500 Euro für ihre Lehre.
Die beiden Professorinnen Wachs und Bendt erhielten den Lehrpreis in der Kategorie „Innovationen in Lehre und Betreuung an der Hochschule". In ihrer gemeinsamen Veranstaltung „Sustainable / Nachhaltiges Textiles Design" sind Bachelor- und Masterstudierende in sowohl deutschsprachigen als auch englischsprachigen Studiengängen des Fachbereichs Textil- und Bekleidungstechnik aktiv beteiligt. Dabei vertiefen die Studierenden in Lerngruppen das Oberthema der Lehrveranstaltung mit einem eigens gewählten Unterthema. Das führt zu einem interdisziplinären Lernen über mehrere Semesterstufen hinweg.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war darauf ausgerichtet, die wissenschaftlich erarbeiteten Lösungen zum Oberthema verständlich zu präsentieren. Die Leistungsüberprüfung und -bewertung der Studierenden erfolgt über die jeweiligen Studien- bzw. Forschungs- bzw. Abschlussarbeiten je nach Studienfortschritt und Studiengang. Zusätzlich wurde eine Prüfung der Leistungsfähigkeit der erarbeiteten Lösungen in verschiedenen Präsentations- und externen Diskussionsplattformen wie z.B. Messen, also dem „Markt" auf diesem Gebiet erreicht.
Mit diesem neuartigen Format der Lehre und insbesondere des Lernens soll den Studierenden die notwendige Fähigkeit vermittelt werden, effektiv mit Kompetenzpartnern aus anderen Disziplinen zusammen zu arbeiten und optimierte Designkonzepte sowohl für die zivilen Anwender als auch für anspruchsvolle Spezialisten zu entwickeln.
Professor Dr. Claus Brell bringt seinen Studierenden in der Lehrveranstaltung „Wirtschaftsinformatik-Anwendungssysteme" nicht nur ein umfassendes Spektrum betriebswirtschaftlich-informationstechnischer Anwendungen näher. Vielmehr schafft er es in vielfältiger Weise, der heterogenen Vorbildung und den verschiedenartigen Lerntypen unter seinen Studierenden Rechnung zu tragen.
Mit fünf didaktischen Instrumenten in den verschiedenen Lehrveranstaltungen von Prof. Dr. Brell wird die aktive Mitarbeit der Studierenden in den frühen Semestern gefördert und der Lernerfolg nachhaltig unterstützt. Dazu gehören „Rätselblätter", die am Ende einer Vorlesungssequenz zur Kleingruppenarbeit mit Hörsaalnachbarn zum aktuell gelehrten Stoff aktivieren. Zudem sind in den Klausuren selbsterstellte DIN A5-Spickzettel erlaubt. Das führt zu einer intensiven, zielgerichteten Vorbereitung auf die jeweilige Klausur.
Ebenfalls lobenswert ist die Unterstützung der Studierenden über Online-Kanäle. So werden Teile der Vorlesung als Online-Kurs zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht ein „Blended Learning" mit einer Erfolgskontrolle in der Folgevorlesung. Ein Online-Repetitorium - der sogenannte „Modulführerschein" - unterstützt zunächst die Aneignung des Faktenwissens, um dann weitergehende Kompetenzen in den Lehrveranstaltungen sicher zu erwerben. Auch für berufsbegleitend Studierende hat Prof. Brell etwas im Repertoire: eine Semestergruppenarbeit in „Drei-Personen-Teams" regt zur selbständigen und zur aktiven Beschäftigung mit unbekanntem Stoff an.
„Mit der Vergabe des Lehrpreises soll das Engagement der Dozentinnen und Dozenten an der Hochschule Niederrhein sichtbar gemacht und ausgezeichnet werden", sagte Professor Dr. Michael Lent, Vizepräsident für Studium und Lehre an der Hochschule Niederrhein und Vorsitzender der Lehrpreisjury, in seiner Laudatio. Unterstützt wurde er bei der Entscheidungsfindung von insgesamt vier weiteren Professorinnen bzw. Professoren sowie fünf Studierenden und drei Mitarbeiterinnen aus dem Bereich der Hochschuldidaktik.
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Autor: Tim Wellbrock
